ein grofser Theil der Blüthen verloren, so wie diese Nebel auch
alle Obstblüthen verderben. Oft timt Hagel , der die Trauben
zerschlägt und narbig macht, oft Dür r e in der Zeit der Frucht
und Wassermangel zum Bewässern, zuweilen auch frühe, im
September einfallende Fröste, oder regnerische Witterung der Weinlese
Abbruch. Noch öfter ereignen sich gegen die Zeit der Reife
heftige Stürme, welche eine Menge Trauben abschlagen oder
doch verderben, so dafs sie bald faulen oder vertrocknen.
Die ärgsten Feinde des Weinstockes sind in der Krym, eine
kleine Art anderwärts nicht bekannter Räupchen, die im Frühjahre,
so bald die Knospen auszutreiben anfangen, sich hauptsächlich
in die Tragknospen einfressen und den Keim der Traube
vorzüglich verzehren. Ein Paar Räupchen, die von einem
Keime zum andern kriechen, können einen ganzen Weinstock
dergestalt verderben, dafs er nicht nur keine Traube, sondern
nicht einmal eine ordentliche Rebe auf das folgende Jahr hervor
bringt. Ich habe ganze Weingärten In Sudagh, wo sich
dieses Ungeziefer seit einer Reihe von Jahren hauptsächlich gemehrt
hat, davon verdorben und blätterlos gesehen. Dieses
noch von Niemand beschriebene sechzehnfüfsige Räupchen ist
zu Ausgange April und im May besonders den alten Weingärten
schädlich. Wenn es vollkommen ausgewachsen, hat es die
Länge eines halben Zolles und die Dicke eines Strohhalmes; der
Kopf ist schwarz, vorwärts gestreckt, mit einem spitzigen Gebisse,
und kann unter den ersten, schildförmigen, ‘schwarzen, vorn
gelblich weifs eingefafsten Ring gezogen werden. Der Körper
ist von unten gelblich weifs und runzlich, oben bis an den
Seitenrand schwarz, wo sich die schwarze Farbe abschneidet.
An jeder Seite ist eine Reihe blafsröthlicher Warzen, mit weifs-
lichen Haarbüscheln, und längs dem Rücken- hin sind zwey dergleichen
Reihen, mit gelblichen Haarbüscheln. Das Räupchen
hat einen ziemlich langsamen Gang, spinnt gern unter sich,
und hält sich mehrentheils zu den Knospen und zartesten Blättern,
an welchen es fest sitzt. Berührt man es, so rollt es sich,
obwohl nicht sehr fest zusammen, und liegt so ein Weilchen
still. Es ist aufserordentlicb gefräfsig. Wenn- es sich häuten
will, macht es auf einem Blatte ein zartes Gespinnst über sich.
Sie kommen ungefähr zu einer Zeit zur Vollkommenheit. Mit
Ausgange des Maymonates, da sie diesen ganzen Monat hindurch
auch g r o f s e Blätter tlreils abgeschwartet, tlxeils mit grofsen Löchern
durchfressen, ja oft fast ganz verzehrt haben, schicken sie
sich nach und nach zum Spinnen an, und verwandeln sich in
eine Puppe, die nach einigen Wochen eine kleine Aftereule hervor
bringt, welche dem Weibchen- des Sphyinx Statices an Gestalt
vöiüo , und fast an Grofse gleicht, aber schwärzlich, mit einem
matten Schimmer (aeneo -fusca) ist.
Nächst diesen Raüpen hat seit einigen Jahren die kleinere,
auch in Spanien oft schädliche Heuschrecke mit rosenrothen Flügeln
( Gryllus italicus’J iil allen Weingärten der Krym- grofsen
Schaden angerichtet. Dieses Insect ist in den dürren, südlichen
Ländern, von Europa an, bis an den Irtisch und das Altaische
Gebirge zwar alle Jahre ziemlich gemein auf trocknen Höhen anzutreffen,
allein nur in gewissen Jahren mehrt es sich so sehr,