
 
        
         
		auf  hoher  Steppe,  am  Rande  der  schilfmoorigen  Niedrigung  des  
 Dnepr  liegt.  Es  stehen  unter  dem  dasigen  Aufseher  in  der  
 Nachbarschaft  noch  sechs  andere  neu  angelegte  Dörfer:  Karda-  
 schina  von  fünf und  zwanzig,  Bol s chye   Kopani   von  zehn,  
 Kos to g r i sowa   von  sechs,  Ts cha rbu rd i   von  zehn,  R a den  
 sltaja  und  Ma ly e   Kopani   jedes  von  sechs  Häusern.  Die  
 Zahl  der  männlichen  Seelen  beträgt  in  allen  diesen  Dörfern  364,  
 und  man  war  noch  mit  Anlegung  neuer  Dörfer  auf  dem  Wege  
 von  Perekop  nach  Berislawl  (Ts chapl i   und  Tschernaja  D o l 
 i  na)  beschäftigt. 
 In  der  Gegend  von  Oleschki ist  einstmals  die  Sje tsch  der  
 Saporoger  Kasaken  gewesen,  ungefähr  acht  und  zwanzig  Werste  
 vom  Anfänge  des  Limans  des  Dnepr  und  dreyfsig  Werste  von  
 dem  ersten  Kinburnisclien  Salzsee. 
 Die Überfahrt über  den  Dnepr   geschieht von hier nach der  
 Stadt Cherson in Prahmen undBarkassen.  Man fährt aus dem nächsten  
 Arme des Flusses  (T s c h a i k a) in die  K o n s k a j a,  ferner in  die  
 Gni lus cha  und  endlich  über  den  Dnepr selbst,  der  etwas  weniger  
 als  eine  Werst  breit  ist.  Die  ganze  Niedrigung  ist morastig  
 und mit  hohem  Schilfe  bewachsen,  und  der  Abstand  von  Oleschki  
 bis  Cherson  beträgt  auf  achtzehn  Werste. 
 Das  unter  der  vorletzten  glorreichen  Regierung  seit  dem  
 Frieden  von  1774  erschaffene  Cherson  liegt  auf  einer  hohen,  
 trockenen  Ebene,  am  rechten  Ufer  des  Dnepr  und  übersieht  die  
 weite,  schilfige  Niedrigung,  aus  welcher  ihr,  wenn  der Wind  
 daher  steht,  die  schädliche  Morastluft  im  Sommer  reichlich  
 zu  Theil  wird.  Der  Ort  besteht  aus  der  Festung,  der  oberhalb 
 gelegenen Militär-Vorstadt  und  der  stromabwärts  auf  einer  sanft  
 abschüssigen  Fläche  gelegenen  Bürgerstadt.  In  der  Festung  befindet  
 sich  die  schöne Hauptkirche,  wobey  das  obeliskenförmige  
 Monument  des  Prinzen  von  Würtemberg,  des  Generals  Mü l ler 
  - Sakomel ski  i  und  des  Ingenieur  - Generals  K o r s s a k o f   
 stehen.  In  der  Kirche  selbst  ist  der  Leichnam  des  Fürsten  Po-  
 temkin  beygesetzt.  Aufserdem  befindet  sich  innerhalb  der  Festung  
 das  Arsenal,  der  Admiralitäts  - Werft  und  das  Commari-  
 dantenhaus.  In  der  regulär  gebauten  untern  Stadt  wurde  jetzt  
 eine  schöne  Kirche  gebaut,  deren  selbige  noch  zwey  hat.  Die  
 Militär - Vorstadt  hat  verschiedene  hölzerne  Kirchen.  Zwischen  
 der  untern  Stadt  und  Festung  ist  eine  grofse  Esplanade  mit Baumen  
 bepflanzt,  die  schlecht  fortkommen,  und  seit  zehn  Jahren  
 fast  gar  nicht  zugenommen  haben.  Zu  den Unbequemlichkeiten  
 der  Stadt  gehört  der  unerträgliche  Staub  im  Sommer,  den  der  
 Wind überall  in  Wirbeln  herum führt,  und  der  Koth  im Winter;  
 darnach  die  unbeschreibliche  Menge  von Mücken,  die  sich  aus  
 der  Niedrigung  erheben.  Der  gänzliche  Holzmangel  wird  hier  
 durch  Zerstückung  der  guten  Fichtenbalken,  die  aus  der  obern  
 Gegend  des Dnepr  herunter  geflöfst werden,  und  ungefähr  einen  
 Rubel  das  Stück  gelten,  ersetzt. 
 Der  hiesige  Handel wird  entweder  über  Otschakof   und  
 Nik o la e f ,   oder  von  der  Glubokinskaja  Pristan  aus,  getrieben, 
   bis  wohin  die  gröfsten  Schiffe  den  Strom Jiinäuf  kommen  
 können.  Die  Ausfuhre  besteht  hauptsächlich  in  Weitzen,  
 Hanf,  Segeltuch  und  Leinwand  und  könnte,  wenn  sich  mehr  
 wohlhabende  Kaufleute  hier  niederliefsen,  mit  der  Zeit  sehr