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 zwölf  Werste  von  Akmetschet,  am  linken  Salgirufer  gelegene  
 Dorf  Eski -Sa r a i   (alte  Barg)  das  merkwürdigste,  wegen  einer  
 daselbst  befindlichen,  alten  Festung,  die  aus  einer  am  Berge  
 ungleichseitig  viereckig  aufgeführten  Mauer  mit  vier  Thürmen  
 besteht,  welche  sämmtlich  mit  Kalk  gemauert  und  vielleicht  
 von  Genuesischer  Anlage  sind.  Das Dorf  hat  eine  grofse Metschet  
 und  schöne  Lage.  —  Salvia  austriaca  (Jacquin)  und  nutans,  Teu-  
 crium  Laxmanni,  Beta  Cycla  und  Poenia  inu!tijula  sind  in diesem  
 Striche  häufig  und Ilordeum  .bulbosum  wächst  nebst,  dem  gewöhnlichen  
 Krymischen  Rockengrase,  auf  den Brachäckern wie  gesäet. 
 Auf  dem  halben  Wege  nach  Mamut   - Sul tan  nicht  
 fern  von  Eski-Sarai,  sieht  man  in  einigen  Bergen  die  entblöfs-  
 ten  altern,  Kalkfelsflötze,  in  schwebenden  Lagen,  das  bisherige  
 Kreideinergelgebirge  unterteufen,  und  gegen  die  Vorhöhen  
 des  Tsc l iatyrdagh  ansteigen. 
 Von  Mamut-Sultan  geht  ein  bequemer  Reitweg,  der  auf  
 zehn  Werste  geschätzt  wird,  an  der  nördlichen,  sänftigen  
 Seite  des  Tscliatyrdagh  hinauf,  den  gemeiniglich  alle  Reisende,  
 die  ihn  besteigen,  zu  wählen  pflegen,  und  zugleich  den  an  
 dieser  Seite  hoch  am  Berge  befindlichen  Abgrund,  in  welchem  
 sich  das  Eis  Jahr  aus  Jahr  ein  erhält,  besuchen.  Ich  versparte  
 diesen  auf  eine  andere  Gelegenheit,  und  wollte  den  Berg  für  
 jetzt  lieber  von  der  Südseite,  wo  ich  schon  mehr  Frühlingspflanzen  
 in  Flor  zu  finden  hoffen  konnte,  besteigen.  Demnach  
 ritt  ich  den  Salgir  weiter  aufwärts.  Bis  zum  Dorfe  Ajan  
 sieht  man  unterweges,  an  einem  längs  der  Niedrigung  etwas 
 abgeschnittenen  Berge,  mit  Thon  durchsetzte  Sandsteinflötze,  
 die  SO.  und  NW.  streichen,  und  schwebend  gegen  NO.  in  die  
 Tiefe  fallen.  Gleich  oberhalb  Ajan  steht  schon  steiles,  kalil-  
 felsiges ,  graues  Kalkgebirge  an,  dessen  Ablösungen  meist  O.  
 und  W.  liegen,  und  welches  auch  in  dieser  Richtung  abgeschnitten  
 ist.  An einigen Stellen  ist  der Felsen  daselbst Stinkstein.  
 Auf  diesem  Gebirge  ziehen  verschiedene  Schluchten  herunter,  
 die  vom  Regen  stufenweise  ausgewaschen  und  an  allen  Seiten  
 felsig  sind.  Unter  einer  dieser  Schluchten  entspringt  aus  einem  
 weiten  Schlunde,  unter  hohl  gewaschenen  Felsen,  der  Salgir  
 mit  seinem  mächtigen  kalten  Quell,  den  man  noch  oberhalb  
 des  Ausflusses,  in-  einer  Höhle,  welche  durch  das  Schneewasser  
 der  darüber  aus  hohen  F-elsenabsätzen  einschneidenden  Schlucht  
 ausgewaschen wird,  hervorrauschen  sieht,  und  der  ohne  Zweifel  
 aus  dem  Innern  des  Tscliatyrdagh,  durch  das  auf  dem  Gipfel  
 und  aus  dessen  Grüften  sich  sammelnde  Schneewasser  genährt  
 wird.  Zwischen  den  Felsen  im  Flufse  werden  hier  Forellen  
 in Menge  gefangen.  Die  moosigen  Felsen,  um  den  Schlund,  
 bringen  häufig  eine  kleberige  Saxifraga  von  beträchtlicher Gröfse  
 hervor.  In  den  Schluchten  der  Felsen  wächst,  aufser  dem  
 Gestrippe  von  Ulmus  pumila,  die  sonst  in  Taurien  nicht  vorkommende  
 Spiraea  crenata.  Cerastium  tomentosum  ist  hier  das  
 gemeinste  Blümchen.  Häufig  ist  auch  Pedicularis  tuberosa,  ein  
 zierliches  kleines  Heracleinn,  Campanula  hybrida,  Asclepias  nigra  
 und  Uincetoxicum,  Geranium  lucidum  und  robertianum,  Asplenium  
 Ceterach  und  trichomanoides,  und  unter  den  schattigen  Felsen  
 Bryonia  und  Atropa  physaloides.