nach der Sewernaja-Kossa hinüber fährt, so bemerkt man, bey
stillem Wetter, in der Meerenge ganz deutlich einen glatten
Streif quer über das Fahrwasser, wo der gelbliche Strom des
As-ofschen Meeres dem dunkeln und salzigem Wasser des
schwarz en Meeres begegnet. Die Tiefe des Fahrwassers
von zehn bis siebzehn Fufs, und die gröfste Tiefe liegt in einem
Abstande von etwas mehr als einer Werst, längs dem Europäischen
Ufer, wo selbige, so bald man Jenikale vorbey ist,
von vierzehn, auf siebenzehn, neunzehn und zwey und zwanzig
Fufs steigt, im Asofschen Meere aber wieder auf siebzehn
und vierzehn abnimmt. Die Direction des eigentlichen, schmalen
Canals, der nicht viel über vier Werste lang ist, geht von
Südwest nach Nordost. Von selbigem erweitert sich der Bos-
phor so wohl durch die Bucht bey Iiertsch, als auch durch den
entgegen gesetzten Tamanschen Busen, und wird darauf beyder
Juschnaja-Kossa- , die nur vier Werste von der Severnaja -
Kos s a abliegt, durch jene, und die von deren Spitze fortsetzenden
Inseln, auf fast drey Werste eingeengt, wo auch wegen
der vielen bedeckten Untiefen, auf welchen das Vieh waten und
ruhen kann, die gelegenste Stelle ist, um Rindvieh und Pferde
überzuschwemmen. Der Bosphor pflegt übrigens, ungeachtet
seiner Strömung, auch bey mittelmäfsig strengen Wintern, nebst
einem grofsen Theile des Asofschen Meeres mit Eise belegt zu
werden, wozu das Treibeis aus dem Don-Flusse die hauptsächlichste
Veranlassung ist. Bey strengem Wintern kann man auch
mit beladenen Wagen darüber fahren; und im Frühlinge geht er
gemeiniglich lange, oft bis gegen den May, mit Treibeise. Es
ist also gar nicht unglaublich, was Strabo*) berichtet, dafs
Mi th ridats Heerführer im Bosphor, an eben der Stelle, wo
sie im Sommer eine Seeschlacht lieferten, im Winter ein Ca-
vallerie-Gefecht mit den Krymischen Völkern gehabt haben.
Die Fischerey ist übrigens im Bosphor und längs der
ganzen Küste sehr ergiebig, und es werden besonders Belügen
und andere Störe in Menge, so wohl mit Stellnetzen,
als auch mit Leinen oder Stricken, woran schwimmende Angelhaken
befestigt sind, gefangen. Die Griechen in Kertsch
geben sich besonders mit dieser Fischerey ab, und fangen oft
des Jahres drey bis vier Mal hundert tausend Ocka (vier und
zwanzig bis dreyfsig tausend Pud) Fische. Ihre in Streifen
mit etwas'Salpeter gesalzenen und an der Luft getrockneten, ganz
durchsichtigen und rothen Belugenrücken (Balyki ) und Bäuche
(Töschi ) sind eine besonders in Rufsland und auf den Griechischen
Inseln beliebte Fastenspeise, und werden, ihrer Unverdaulichkeit
ungeachtet, von Liebhabern sehr gesucht. Sie
können, wenn sie öfters abgewischt und mit frischem Öhle überschmiert
werden, an einem luftigen und schattigen Orte
L ib . V I I . Gelu autem qua sit vehementia, maxime ex iis intelligi potest\
quae apucL fctùces Maeotidis jiu'nt. Etenim trajet tus\ qui inter Phango-
raeam et Panticapaeùm, plaustra itafer t, ut et viatrita et coenum ibi
sit. Et- in glacie deprehensi apud .Gangaman pisc es e ƒƒ o diiint u ?-7
maxime Jl nt ac a ei , Delphinos magnitudine aequantes QII uso nés') : ac
in eodem trâjèctu Jerunt Î'/Iithridatis legatum aestate navali praelio, hye-
me equestri pugnà barbares superiorem discessisse.