ungeachtet, und dessen was man liier zur Aufnahme desselben
verfügen könnte, gänzlich verloren. Denn auch der sonst zuweilen
gelungene Schleichhandel mit Eisen, Tauwerk und andern
Kronsmaterialien, und das Bauen kleiner Fahrzeuge
werden auch, nach der jetzigen Ordnung der Dinge, zu sehr
erschwert. Gleichwohl laufen, wegen der vortrefflichen Lage und
Sicherheit des Hafens, viele Schiffe, besonders im Frühlinge in
die Quarantänen - Bucht ein, theils um ihre Quarantäne abzuwarten,
theils um einige Waaren abzusetzen, oder sich auszubessern;
und es würde für die Handelsschifffahrt des. schwarzen
Meeres ein oft gefährliches Verbot seyn, wenn man KaufFahrtey-
schiffen alle Zuflucht hierher untersagen wollte, wie man mit
dem Balaklawischen Hafen gethan hat.
Ein Mangel der Stadt Acht iar mufs noch erwähnt werden:
dafs es nämlich an der hinlänglichen Menge guten, gesunden
Wassers daselbst fehlt. Wohlhabende können zwar aus dem
fünf Werste -weit auf dem Balaklawischen Wege aufser der
Stadt vorhandenen vier Faden tiefen Brunnen schöpfen lassen;
allein dem gemeinen Manne fehlt es an Mitteln hierzu, und er
mufs sich mit dem brachen Wasser, welches einige Brunnen am
Ufer geben, und die, nebst vieler gesalzener Nahrung, ve rm u tlich
an den im Winter hier gemeinen, scorbutischen Krankheiten
die Ursache sind, behelfen. Der einzige gute Brunnen, bey den
Regiments-Casernen, am Anfänge des kleinen Hafens, wird von
den Landtruppen behauptet. Es wäre indessen wohl nöthig, dafs
für die Gesundheit so vieler tausend Menschen durch eine
Wasserleitung gesorgt würde. Bey den alten Chersoniten müssen
dergleichen unstreitig vorhanden gewesen seyn, sonst würde die
starke Bevölkerung, welche, nach den vorhandenen Spuren, hier gelebt
haben mufs , vor Durst: umgekommen seyn. Diese alte Wasserleitung:
müfste man, nach den Spuren, die man davon schon
hat, aufsuchen und herstellen. Denn der Quell, den man von
dem SO;genannten Traiteur-Hause, sechs bis sieben Werste von der
Stadt, dahin zu leiten, vor einigen Jahren den Versuch machte,
würde schwerlich für die Bevölkerung hinreichen.
Noch ein Übel, dem vielleicht schwerer, wie jenem, abzuhelfen
wäre, ist, dafs die in Achtiar wohnenden, im Kleinen
handelnden Kaufleute, mehrentheils. Griechen, nach Art ihrer Nation,
mit billigem Gewinne nicht zufrieden sind, sondern die
untern Seebedienten und Matrosen, nicht nur durch willkühr-
liche Preise, sondern auch durch unerlaubtes Agiotiren mit den
Banko - Zetteln und dem Türkischen Silbergelde bedrängen. Es
waren Zeiten, da sie, wenn den Matrosen der Sold in Banko-
zetteln ausgegeben wurde, das Kupfergeld auf 10 bis 12 Procent
Agio brachten, das in der Krym sonst häufig cursirende Türkische
Geld um 15 Procent von dem gewöhnlichen Werthe
herab setzten, und noch über diefs den Preis aller Waaren erhöhten.
Dieses mehr als Jüdische Verfahren ist oft so weit gegangen,
dafs die Matrosen fast dadurch zu Unruhen verleitet
worden wären.