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 Alter,  ziehen  in  verschiedenen  Scharen,  die man  
 auch  im  Bosphor,  und  an  einigen  Stellen  der  Küste  des  Asof-  
 schen  Meeres  bemerkt  hat.  Strabo  hat  diesen  Fisch  unter  dem  
 Namen  Pelarnys  erwähnt  und  dessen  Entstehung  im  schwarzen  
 Meere  und  Wanderungen  durch  den  Thracisclien  Bosphor,  so  
 wohl  als  den  häufigen  Fang  desselben  in  der Bucht  von  Constan-  
 tinopel,  sehr  bündig  beschrieben.  Die  Seevogel  und  die  kleinen  
 Delphine  des  schwarzen Meeres  folgen  gemeiniglich  seinem  
 Zuge  und  würden  und  könnten  die  Fischerey  im  Grofsen  hier  
 noch  einträglicher  machen.  Eben  so  häufig  ziehen  im  Winter  
 gewisse  grofse  und überaus  fette und weichliche  Her in ge,  deren  
 oft  viele  tausende  auf  ein Mal  in  die”Zugnetze  gerathen.  Sie werden  
 auch  bey  der  Meerenge  Tonkoi  gefangen,  welche  den  Si-  
 wasch  mit  dem  Asofsehen Meere  verbindet.  Eine  Art  S a rd e l len  
 (eigentlich Allie'rina),  von  den  Russen  Bj e l a   Rybka  (Weifs-  
 fischchen),  Tatarisch  Chams s i   genannt,  kommt  in  den  Früh!  
 lingsmonaten,  besonders  im  März,  in  solcher  Menge  auf  die  
 Küsten,  dafs  nach  Aquinoctialstürmen  zuweilen  das  Ufer  der  
 See wie mit  einem  kleinen  Walle  von  solchen  Fischen  eingefafst  
 ist.  Man  hat  sie  wie  Sardinen  einzusalzen  versucht  und  sehr  
 gut  befunden.  Sie  werden  zu  Zeiten  fuderweise  nach  den  in-  
 nern  Städten  verführt,  und  sind  oft  so  häufig,  dafs  man  in  
 Achtiar  in  den  grofsen-Fasten  verbieten  mufste,  sie  zu  Markte  
 zu  bringen,  damit  sich  das  Seevolk,  durch  den  allzu  häufigen  
 Genufs  derselben  nicht  Fieber  zuziehen  möchte.  Häufig  und  
 m  Scharen  "werden  auch die lYlakrelen  (ScoTtibcr  Pclcivvys')  gefangen 
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 und  in  Fässern  gesalzen,  worin  sie  erst  nach  einem  Jahre  recht  
 reif  und  schmackhaft, werden. 
 Ein  ansehnlicher  Fisch  dieser  Seen  ist  eine  Art  Ste inbütten, 
   die  so  wohl  im  schwarzen!  als  Asofsehen  Meere  einzeln  
 gefunden  werden  und  zu  einer  beträchtlichen  Gröfse  erwachsen. 
   Strabo  rühmt  schon  deren  Fischerey  im  Asofsehen  
 Meere,  und  die  zwey  Rliombites  der  Griechen,  die  davon  ihren  
 Namen  hatten,  und  worunter  vermuthlich  der Busen  des  Jei  
 und  der  von  Atschujef  zu  verstehen  sind. 
 Von  kleinern  Fischen  finden  sich  auf  der  Küste:  dreyerley  
 Arten  so  genannter  Bui t s chki   ( Gobii),  die  sich  zwischen  
 den  Klippen  und  Steinen  aufhalten  und  sehr  schmackhaft  sind,  
 aber  leicht  in  Fänlnifs  übergehen;  der  Ba r t röthl ing  (Mul-  
 lus  barbatus),  der  wegen  seiner  Leckerhaftigkeit  S u l t an -B a -   
 l y k   (Sultanfisch)  genannt  wird,  aber  hier  kleiner  als  fünfzöllig  
 fällt  und  besonders  zum  Marinireh  delicat  ist;  sechs  oder  
 sieben  Arten  wohlschmeckender  Seekarpfen  (Labri  und  Spari),  
 worunter  auch  der  P äpa g e y f i s ch  ist;  der  grüngrätige  Seehecht  
 (Esooc  Betone);  der  bunte,  langflügelige  Seeknorrhahn  
 (Trygla  cuculus);  einige  kleine  Blennii,  und  dergleichen  mehr.  
 Unter  die  selteneren Fische,  deren  Fang  nicht  alle  Jahre  geschieht,  
 gehört  der  Seesandart  (Ombrine)  und  eine  Art  kleiner  Lachse,  die  
 an  der  Mündung  des  Baches  bey  Inkermann  hauptsächlich  gefunden  
 werden.  In  beyden  Meeren  wird  zuweilen  auch  der  
 Stachel roche  (Raja  Pastinacä)  und  eine,  andere  Rochenart  
 gefangen,  mehrerer  anderer nicht  zu  gedenken. 
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