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 des  Reiches  zu  rechnen,  jährlich  über  anderthalb  Millionen  Rubel  
 in  der  Handelsbilanz  zahlen,  versorgt  werden  könnten. 
 Schon  gemachte  Erfahrungen  beweisen,  dafs  der  Wein  
 an  der  Wülga  bis  Zarizyn,  .am  Don  bis  an  die  Medwediza,  am  
 Donez  bis  unterhalb  Tschugujef,  am  Dnepr  bis  unter  Kiew,  
 .am Bug .bis  .Olwiopol  .und  in  allen  südlichen  Gegenden mit  gutem  
 Erfolge  gebaut  werden  kann.  Um  aber  guten  Wein  zu  machen,  
 .mufs man  am Don  nicht  oberhalb  der Zarizynschen Linie,  am Donez  
 nicht .oberhalb.der Mündung  desLugan,  und am Dnepr  nicht  
 über  die  Ukräriische  Linie  hinauf  gehen.  Am  vorzüglichsten  zu  
 .den  drey .edelsten  Pro.ducten  eines  südlichen  Klima  (Seide,  Baumwolle  
 und  Wein) .sind  die  Gegenden  am  Terek,  am  Kuma,  an  
 der .Sarpa  und  untern  Wolga,  am  untern  Don,  am  Mius,  an  
 .der _Krinka,.am  Jelantschik,  am  Kalmius,  an  der  Berda,  an  der  
 „Konskaja,  an  der .Moskowka,  an  der Samara,  an  den Woltschie  
 Wody,  der in  die Samara  fällt,  am  Ingul  und  Ingulez,  am  untern  
 Bug,  am Knestr und endlich  die ganze Krym,  wo man nur nach  der  
 Lage .und  Beschaffenheit  die  Gegenden  dazu aussuchen darf.  Und  
 gesetzt auch  einige Gegenden  gäben  nicht die  erwünschte  Güte  des  
 Weines,  .so  würde  man  diesen  doch  immer  zur  Destillation  des  
 Weinbranntweines  und  zum Weinessige  auwenden  können,  oder  
 man  könnte  die  Trauben  in  Öfen  trocknen  und  versüfsen. 
 Nahe  .am  Asofschen  Meere  sind  die  Anhöhen,  so  wohl  
 gelegen  sie  auch  scheinen,  dem  Weinbaue  nicht  günstig,  weil  
 sie .kalten Winden  und  Nebeln  zu  sehr  ausgesetzt  sind.  Zudem  
 sind  .sie  dürr  und  die  Niedrigungen  zu  feucht  und  salzig. In 
 der  Nachbarschaft  von  Morästen  und  Waldungen  schaden  auch  
 oft  die  im  May  einfallenden  Nachtfröste  der  Weinblüthe. 
 Weinreben  werden  noch  bis  Baturin,  ja  selbst  in  Glu-  
 chow  angetroffen,  sie  tragen  aber  selten,-  aufser  in  besonders  
 geschützter  Lage,  weil  die  Nachtfröste  im  Frühlinge  ihre,  so  
 wie  der  Pfirsichen  und  Abrikosen  Blüthe  verderben,  und  noch  
 seltener  werden  einige  Trauben  reif.  Diefs  ist  auch  der  Fall  an  
 der Ukränischen Linie  ud  so  gar  beym  Swätogorskischen  Kloster,  
 welches  noch  an  die  vierzig Werat  südlicher,  als  die  Linie,  am  
 Donez  liegt.  Überhaupt  scheint  der  Weinbau  in  der  ganzen  
 Ukraine,  die  nordwärts  von  dieser  Linie  liegt,  nicht  bestehen  
 und mit Nutzen betrieben  werden  zu können.  Wenn  man  hier  
 nach  den  Deutschen  Provinzen  unter  gleicher  Polhöhe  schliefsen  
 wollte,  würde  man  sich  sehr  irren.-  Die  Temperatur  der  Russischen  
 Provinzen  ist  sehr  davon  verschieden.  Man  hat  z.  B.  oft  
 bey  Tor  und  Bachmut  in  der’Mitte  des  Augustes,,  ja  schon  um  
 den  zwölften  dieses  Monats  Nachtfröste,,  die  den  Buchweitzen,  
 Solanum  und  Stramonium  welk  machen.  Der'Maulbeerbaum  hält  
 viel  nördlicher  aus,  wie  die  außerordentlich  schöne,  fast  zwey-  
 tausend  Stämme  starke  Kronspflanzung  in  Belefs l iaja   Krepos t   
 beweist,  und  noch  mehr  die  Menge  und  Gröfse  der  Maulbeerbäume  
 um  Kiew.  Er  hält  sich  so>  gar  in  Gluchow,   und  wo  
 er  in  nördlichem  Gegenden  den  Winter  nicht  aushalten  möchte,  
 da  könnte  man  ihn  buschartig:  ziehen;:  denn- im  Schnee'würden  
 die  untern  Augen  der  Zweige  nicht  erfrieren  und  immer  hinlängliche  
 Jahrestriebe  zum  Futter  für  die  Seidenwü'rmer  geben;