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da sich auf ihren Flügeln und Kropffedern viel Eis anlegt, und
sie im Schnee nicht den Anlauf zum Fluge nehmen können
mit Händen und Hunden häufig gefangen und lebendig zu
Markte gebracht werden. Der Versuch, junge Trappen zu erziehen,
ist hier einige Mal gelungen. Sie werden sehr zahm, brüten
aber niemals. Der kleine Trappe ist seltener.
Schlangen sind in der Krym ( vermuthlich weil die kleinen
Kraniche sie, so wie die Mäuse, vertilgen) wenige vorhanden;
doch ist die grofse Schie f s s chlange :(Coluber JacuJa-
tor) im Gebirge ziemlich gemein, aber die Otter und die V i per
überaus -selten. Von Eid e chs en giebt es im Gebirge die
von mir in den Abhandlungen der St. Petersburgischen Akademie
beschriebene Lacerta apoda (Tatarisch Stscholsa), und eine
kleine, zwischen den Klippen besonders häufige, schlanke,
oben bräunliche und schwarz gefleckte, unten feuergelbe
Eidechse, oft mit einem grünen Streife über den Schultern;
in der Ebene sind die der gemeinen Europäischen ganz ähnlichen,
aber viel gröfseren, grünen und bräunlichen Eidechsen gemein.
Von Frös chen hat man den grofsen, von mir vormals beschriebenen*),
und an gefleckten, girrenden Kröten**) hat
das Land einen Überflufs. Der Laubf ro s ch ist selten, aber
von -sehr schöner Farbe. Von Lands chi ldkrö t en giebt es in
feuchten Gründen zweyerley Arten.
*) Rana ridibunda, Pal las Reise I. Theil. Anhang p. 45g. n,
Ranavespertina. Eben daselbst n. 15. Rann variabilis, Svicileg. Zoöl.
Fascic. VII- p- 1 . tah. 6. ß g . 3. 4.
In den süfsen Wassern der Krym giebt es wenig Fische,
der vorzüglichste ist die For el le in einigen Gebirgflüssen,
welche auch eine kleine Art von Barbe, Schmer l inge und
Bi t ter l inge führen. In einigen Seen der Gegend um KafFa
giebt es auch die so genannten Käul inge (Cyprinus Idus), die
man hier für Karpfen hält. Das- schwarze und Asofsche Meer
enthält einen Reichthum von Fischen, es sind aber noch zu
wenige Fischereyen im Gange,,, als, dafs die Halbinsel damit versorgt
werden könnte, wefshalb noch viele,Fische in der Winterfasten
vom Dnepr her zugeführt werden. Die stärkste Fi-
scherey ist die der am Bosphor wohnenden Griechen, wo besonders
Hausen und Störe in Meng® gefangen werden. Einige
Personen haben auch bey Arabat Fischereyen angelegt, wo in guten
Jahren, besonders im Winter, ■ der Sandart und die kleinen
Bra xen (JFimba} häufig gefangen werden., Die beste Fi-
scherey des schwarzen Meeres ist in und um den Achtiariscfien
Hafen, wo viele SeeofRciere durch ihre Bootsleute mit Zugnetzen
fischen lassen und den Markt fleifsig,versorgen. Einige Zeit wurde
auch in der Bucht von KafFa mit Zagnetzen, nicht ohne Vortheil
gefischt; allein die: gemeine Art der Griechen und Tataren
am Ufer zu fischen, ist. mit dem runden Wurfnetze,, welches
die Franzosen am Mittelländischen Meere Epcr-vier, die Tataren
Satsma und die Griechen Pesowolo nennen,, und womit den
Fischen wenig Abbruch geschieht. - Der gemeinste: Fisch an den
Küsten ist der so .gebannte Kephal (NLugil'--.Ceplialus), der in grofsen
§charen längs den Ufern des, ganzen schwarzen Meeres,
bis zum Canal von Constantinopel zieht und aus dessen Rogen