laufen immer schmäler gegen die See, wo ein vortrefflicher Weingarten,
von seinem vorigen Besitzer Bos tandshi - oglu genannt,
mit einer herrlichen Aussicht gegen die See sich öfFnet, und
den durch dieses Thal fliefsenden Quellen den Ausflufs giebt.
In diesem Garten befindet sich ein starker Quell, der alles,
worüber er fliefst, mit einem grauen Tufsteine überzieht, welcher
sich je weiter vom Quelle, je mehr, mit dem Thone des
Bodens vermischt und also mürber ei’zeugt. Zur Linken wird
hier das Weinthal, durch eine Höhe, worauf das Kosaken-
Picket steht, eingeengt und von einem andern, kurzen, aber
weiten, mit Iiochstrauchender Salsolct ericoides, Kaperstauden,
Wermuth und sparsamer Nitraria bewachsenen, von tiefen Regenschluchten
durchwühlten Thale geschieden; zur Rechten öffnet
sich gegen die See das beym Dorfe abgehende, schmälere
Weinthal, mit seinem Bache, der gegen die Mündung oft trocken
ist. Alle obige Thäler sind voll der;schönsten und fruchtbarsten
Weingärten, und die hiesigen Tataren werden mit Recht
für die besten Winzer in der Krym gehalten.
Die hohen Berge, welche dieses Thal in einiger Entfer-
nung bedecken, und vor den kalten nordwestlichen, nördlichen
und nordöstlichen Winden schützen, ohne demselben den
wohlthätigen Einflufs der Sonne zu entziehen, laufen alle gegen
Südosten in ziemlich parallelen Zügen und sind an der
Westseite: der T o k lu k - Syr t , B u j uk - Sy.rt und Kopsa ly ;
an der Ostseite, zu oberst der Porssukkaja , der, wie jene,
mehr sänftig aus Thon und Sandsteinflötzen bestellt; zunächst
der felsige Rücken Pandsc liarkaja*) ; hinter demselben tritt
der mit hohen, auf der Kante stehenden Felsenschichten hervorragende
Et s chkidagh mehr noch gegen die See; hervor,
und noch weiter hin verlängert sich der von dieser Seite ganz
schwarz aussehende, mit hohen zerrissenen Felsenspitzen nach
der Länge besetzte und ganz brant in die See liegende Kara -
dagh, hinter welchem noch das niedrige, gleichfalls felsicht zerrissene
Vorgebirge K i i k - a t lama nahe an der Bucht von KafFa
hervor schiefst, und diese grofse Aussicht endigt, welche man
von dem Picket - Hügel in ihrer- vollen Pracht geniefsen kann.
Über den hiesigen so wohl, als den Sudaglischen Weinbau
wird unten besonders gehandelt werden. Die Trauben reifen
hier früher und geben einen starkem und süfsern Most; dennoch
mufs der Koosische Wein dem Sudaglischen an Haltbarkeit
und Feinheit des Geschmackes nachstehen, welches vielleicht von
der vorzüglichen Fettigkeit des Bodens herrührt; wefswegen
auch die Weinstöcke hier viel reichlicher, als inSudagh, tragen.
Das Dorf Koos ist noch jetzt ziemlich volkreich. Vor
der Auswanderung wohnten hier sehr viele Griechen, die den
Weinbau trieben und deren verfallene Häuser noch vorhanden
sind. Der Ort hat auch eine Griechische Kirche auf der Höhe,
welche die zwey Thäler beym Dorfe scheidet, ingleichen eine
schöne Metschet, mit einem achteckigen aus Ziegeln wohl gebauten
Thurme oder Minaret. Es waren sonst mehrere gute
*) Pan d s c lta r nennen die Tataren den Sauerampfer, der an diesem
Befge häufig wachsen soll und sonst in Taurien selten ist.