Bocks feile, welche das Stück zu anderthalb Rubel aufgekauft
werden; schlechtere, besonders die gelben, werden aus. Schaffellen
bereitet, die roh ungefähr siebzig Kopeken gelten. — So
viel ich habe ausfragen können, so werden die Felle erst zehn
Tage eingekalkt und abgehaart, darnach noch vierzehn Tage in
das Kalkwasser gelegt: ferner müssen sie fast eben so lange in
einer Brühe mit weifsen Hunde-Excrementen eingestreut liegen;
darnach werden sie sehr rein gewaschen und mit feinem Salze
eingesalzen, womit man sie fünf Tage im Wasser 1-äfst und
dann an der Haarseite, wo sie gefärbt werden sollen, mit Honigwasser
einschmiert.. Mit diesem Honige und Salze kann man
sie, nach Belieben., zehn Tage oder sechs Monate liegen lasse11’
ehe man sie färbt. Die Cochenille,, womit man die.ro-
then färbt, wird in Bachtschisarai von vierzig bis, hundert
Rubel die Ocka und noch theuer.er bezahlt, je nachdem
die Zufuhr gering, oder häufig ist.. Um vierzig Fellen die
Farbe zu geben, nimmt man drey hundert und fünfzig
Drachmen Cochenille, fünfzehn Drachmen von einer Wurzel
Zögenn genannt, kocht diese Farben in hundert Ocka oder
zehn Eimer Wasser, setzt fünfzehn Drachmen Alaun (Scha.p
©der Griechisch Stipsi). hinzu und färbt mit dieser Brühe jedes
Fell acht Mal, jedes Mal mit einem Mafse, welches fünfzehn
Drachmen der Brühe enthält. Endlich werden die Felle
mit den Blättern von Cotinus ( T a b a k - J a p r a k ) mit der
Hand eingerieben, mit Wasser übergossen, und lange durchgetreten,
endlich getrocknet, auf einander gelegt, mit Baum-
©hl eingeschmiert und zuletzt gemangelt und geprefst, welches
letztere zwey Mal wiederholt wird*). Diebesten rothen Saffian©
werden nach ihrer Gröfse und Schönheit zu drey bis vier Rubel,
die gelben aber weit wohlfeiler verkauft.
Nächstdem giebt es in Bachtschisarai an die sechzehn Buden,
wo a l l e r l e y Messer, Säbel und s chne idende Werkzeuge
verfertigt werden, die man wegen der vorzüglichen
Härtung rühmt; dann einige Fi l z walk er, die ziemlich, grofse
und mit bunten Farben ausgelegte Filze, in allem auf fünf tausend
Stück, auch Eilzregenmäntel (Burk i ) , wie sie bey den
Tscherkessen üblich sind, verfertigen. Die Wolle wird dazu
für fünf und zwanzig Kopeken die Ocka gekauft, und die
Filze gelten zu zivey Rubel das Stück, die Burken aber drey
Rubel. In Karassubasar haben Griechen und Armenianer, eine
Se i fens iede r e y und verschiedene gute Li ch t z i e h e r e y en
angelegt. Eben daselbst giebt es verschiedene Armenianer, die sehr
mittelmäfsige Tö p f e r a rbe i t , auch Dachziegel und Röhren zu
Wasserleitungen verfertigen; von letztem wird auch hin und wieder
auf den Dörfern, besonders in Sobla, wo sehr guter Thon
ist viel gemacht. Sattler- und Schus Verarbeit wird besonders
in Bachtschisarai sauber geliefert. — Radema che r arbeit
bringen hauptsächlich die Berg-Tataren zu Markte, die
aber sehr plump und von verschiedener Güte ist.
Einige Griechen, besonders um Kaffa, beschäftigen sich
seit 1793 im. Herbste damit., aus der Atriplex laciniata und der
*) Fast eben dieses Verfahren beobachten die Saffiangerber in Astrachan.
Gme 1 ins Reise II. S. 165. -und folgende.