angenehm, der Wein aber wird herbe und schwach. Die
Traube reift an der Sonne früh, wird dann erst braun
und hält sich an den Reben lange, ohne zu faulen.
16) Diesem Ka ra -J s jum ganz ähnlich, aber viel gröfser
von Trauben und Beeren, und an Geschmack verschieden
ist der in Koos nicht seltene so genannte Ke f f e e - Js jum,
auch Stambol - Sijah - Jsjum genannt; der anderwärts
nur selten gefunden wird.
17) Der so genannte Ky s ch -meme (Ziegenzitze): eine
frühzeitige, schon vom Ausgange des Augustes her reifende,
mit grofsen und dichten Trauben prangende Sorte,
welche sehr stark von Stamm wird und mäfsig lange,
röthlich braune Reben hat. Die Blätter, welche auf ro-
then Stielen stehen, sind fast wie beym gemeinen Asma
oder Mohrendotter, unten erhaben genetzt, aber ohne
Wolle; um die Zeit, wenn die Traube reif ist, werden sie
ganz blutroth gefleckt oder geadert. Die Beere hat die
längliche Gestalt des Chadym-Barmak, und auch deren
Gröfse, ist aber schwarz, dünnschalig und voll rothen
Saftes. Diese Traube scheint dem Teintitrier der Franzosen
ähnlich zu seyn.
18) Tanagos ist eine mit grofsen Stämmen und Reben
wuchernde Weinsorte, die wegen ihrer Fruchtbarkeit,
grofser Trauben und Dauerhaftigkeit sehr vortheilhaft
wäre, wenn sie auch so guten als vielen Wein gäbe. Sie
hat braune grofse Reben und grofses, sehr wenig eingeschnittenes
, mit rothen Adern und Stielen versehenes,
unten etwas dauniges, ziemlich glattes Laub, welches im
Welken braun wird. Ihre Trauben wiegen oft sechs bis
zehn Pfund, sind dicht besetzt, die Beeren kugelrund
und sehr gröfs. Sie reifen nicht gleichförmig und
bleiben lange an der Seite, die nicht von der Sonne
beschienen wird, grünlich. In heifsen Sommern aber
reifen sie völlig, besonders in den Koosischen Gärten,
und werden ganz braunroth. Zum Essen sind sie angenehm,
dünnhäutig, aber wässerig, lassen sich auch bis
Neujahr aufkeben. I11 Sudagh ist sie in den Gärten nur
sparsam, allein in Koos häufiger und verdirbt viel von
dem dortigen Weine, weil die meisten Eigenthümer alles
untereinander keltern. Die Veltliner Traube soll mit dieser
überein kommen.
io) Seltner, als er zu seyn verdiente, ist der schöne koral-
lenrothe Muskateller oder so genannte Rauhkleber der
Deutschen (Ki rmi s i - Misk - Jsjum oder Albur la) .
Er macht ziemlich starke und lange, braungelbe Reben,
das Laub ist tief und breit ausgeschnitten, fünflappig,
grob gesägt, mit rothem Stiele, unten mit starken rothen
Adern und einem ganz feinen Daunensammet. Er macht
theils ziemlich grofse, lockere, theils-kleine, dicht, oft
kugelrund zusammengedrängte, an langen Stielen hängende
Trauben, Die Beeren, welche ein und zweykernig, sind
kugelrund, etwas hartschalig, von reizendem und sehr
angenehmem Muskatellergeschmacke. Die Traube hält
sich spät irt den Winter, so wie sie auch spät reift.