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 können,  und  aufs  elendeste  gepflastert.  In  vielen  andern  kann  
 kaum  ein  Wagen  durchkommen,  ja  einige  sind  nur  für  Fufs-  
 g'anger  und  Reitende;  doch  sind  in  den  meisten,  wegen  deren  
 kothigen  Beschaffenheit,  breite  Steine  für  die  Fufsgänger  vorhanden. 
 Die  beste  Zierde  der  Stadt  sind  die  Metscheten,  die  
 Schulhauser  (Medr e f s ) ,   die  Bäder  und  der  Chanische  Pallast  
 mit  den  Begräbnissen.  —  Steinerne  Me t scheten  hat  die  Stadt  
 ein  und  dreyfsig,  deren  die  meisten  aus  Quadersteinen  sehr  
 wohl  gebaut  und  mit  zierlichen  hohen  Thürmen  versehen  sind.  
 Aufser  dem  ist  eine  Griechische  und  eine  Armenische  Kirche,  
 zwey  Syna gog en,   und  drey  Mahometanisehe  S chulhäus e r   
 vorhanden.  Der  nach  Türkischer  Art  angelegten  Bäder,  mit  
 rund  gewölbten  Kuppeln,  sind  zwey.  Ferner  zählt  man  
 in  der  Stadt  sechzehn  so  genannte Chans  oder Gebäude  zum  Einkehren  
 und  zu  Niederlagen,  wovon  sechs  besonders  grofs  und  
 aus  Steinen  gebaut  sind;  21  Trinkhäuser,  17  Tatarische  Kaffeehäuser, 
   fünf Mühlen,  die  der  Dschuruk-su  treibt,  und  517  Buden. 
   Darunter  sind  121  mit  seidenen  und  andern  Ellenwaa-  
 ren,  41  wo  Sättel  und  'Lederwerk  sehr  sauber  verfertigt  wird,  
 155  mit  Efswaaren,  24  Schusterbuden,  23  wo  grofse  und  kleine  
 Tatarische  Messer,  die  wegen  ihrer  Härte  berühmt  sind,  und  
 andere  schneidende  Werkzeuge  gemacht  werden,  5  Kesselbuden, 
   10  Barbierbuden,  19  Schneiderbuden,  6  für  Silberarbeiter, 
   5  für  Büchsenschäfter,  8  wo  Schusterarbeit  verkauft  
 wird,  9  wo  allerley  Schirr -  und  Bauholz  feil  ist,  5  wo  härene 
 und  andere  Seile  und  Stricke  verfertigt  werden,  8  Fafsbinder-  
 buden,  7  wo  Filze  aus  Wolle  und  dergleichen  Regenmäntel  
 gemacht  und  verkauft  werden,  4  wo  Töpferwaare  feil  ist,  
 5  wo  Tabakspfeifenröhre  nebst Mundstücken  gemacht werden, 20  
 Beckerbuden,  13  Safian -  und Ledergerbereyen,  6  Schmieden, 
 13  Buden,  wo  das  aus  Hirse  verfertigte  starke  Getränk  der  Tataren  
 (Bu'sa)  verkauft  wird,  13  Lichtziehereyen,  und  7  Buden,  
 wo  Schnitzarbeit  verfertigt  wird.  —   Die  Zahl  aller  Häuser  
 der  Stadt  wird  auf  1561',  der  E inwo h n e r   aber  aller  Arten  
 auf  3166  männlichen  und  2610  weiblichen  Geschlechts  gerechnet; 
   däi'unter  sind  beyderley  Geschlechts  204  Griechen,  und  
 unter  diesen.  14  adelige  und  42  Kaufleute;  51  Armenianer,  1162  
 Juden,  wovon  42°  als  Kaufleute  eingeschrieben  sind;  und  fast  
 3000  Tataren,  deren  20  adelig,  287  Kaufleute,  173  geistlichen  
 Standes-,  und  78  geistliche  Schüler  sind.  Den  Tatar.en 
 ist  auch  diese  Stadt,  laut  einer  Verordnung  der  höchstseligen  
 Kaiserinn,  ausschliefslich  gelassen,  und  kein  Russischer  Bürger  
 darin  vorhanden.  Die  Tataren  und  Juden  sind  daher  am  zahlreichsten  
 und  haben  jede  ihren  besondern  Magistrat. 
 Der  Chani s che  Pallast ,   welcher  eine  besondere  Erwähnung  
 verdient,  liegt  dem  westlichen  Ende  der  Stadt  näher,  
 am  südlichen  Abhange  des  Thals,  dicht  am  Bache,  und  besteht,  
 wie  der  vom  nördlichen  Abhänge-  gezeichnete  Prospect  deutlich  
 vorstellt,  aus  mannigfaltigen,  ohne  Ordnung  um  verschiedene  
 Höfe  gebauten  Wohnungen  und  Gelegenheiten.  In  dem  ersten  
 Hofe,  welcher  mit  gemeinen  Wohngelegenheiten  verbauet  ist,  
 und zu welchem man,  mittelst einer  steinernen  Brücke,  über  den