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alter oder gegenwärtiger Wohnungen findet, könnte -vielleicht
auch ein von auswärts ein gebrachtes Gewächs seyn,
wird aber an manchen Orten sehr häufig, und mit mannsdicken
aber kurzen Stämmen gefunden, deren Holz an
Schwere und Farbe dem Franzosenholze nahe kommt.
13) Der Erdbeerbaum (Kys i l - agatsch) wächst, wie
schon gesagt, worden ist, nur an den steilsten, gegen
Mittag gerichteten Felsen längs der südlichen Seeküste
und ist wegen seines vortrefflichen Ansehens, mit seinen
ausgebreiteten blutrothen Stämmen, immer grünem Laube
und häufigen Blüthen, und wegen seines schönen Holzes,
mehr als durch seine hier nicht recht saftigen Früchte,
schätzbar.
Als Unterholz findet man im Gebirge und dessen Waldungen
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14) El lern (Ds cherk - agatsch), die rundblätterige Art
selten hochwüchsig.
15) Spindelbaum von zweyerley Arten, worunter die
gröfsere, wegen der Ähnlichkeit ihres Holzes mit Buchsbaum,
von den Tataren Ki ik - Schems cher -agat s ch
genannt wird.
16) Was serholder ( Opulus') in den Waldungen sparsam.
17) Schl ingbaum ( Lantana), auf Tatarisch Ki rmyscl iak
oder Tarak - agatsch genannt, wovon die Tataren insgemein
ihre Pfeifenrohre nehmen, die auch in Rufsland
und Deutschland, unter dem Namen Gordina oder
Gordowina, bey den Tabaksrauchern beliebt sind.
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r8) Wi lde Rosen ( I t -burun oder Japan-gül l , wovon
es hier, die Rosa pygmca ungerechnet, zwey Arten, eine
kleine weifsblühende (Rosa spinösissima) und eine rothe
giebt, welche an den Bächen zuweilen anderthalb, ja bis
zwey Faden hoch wächst und zolldicke Stämme macht.
19) Die Rhe inwe id e oder Ligus te r (Birügos), die so
wohl in den Wäldern, als um und in Gärten gemein ist.
- 20) Hartriege l (cornus sanguineay Tatarisch Tschjuma-
agats ch.
21) Den wi lden Weins to ck, der mit seinen oft armsdicken
Stämmen und langen Reben bisweilen eine Länge von zehn
bis fünfzehn Faden übertrifft.
22) Die Waldrebe (Vitalba), Tatarisch Ts ch e rmawu k ,
die eben so die Bäume beschlingt, und selbige endlich
erstickt, zu Lauben aber sehr wohl gebraucht werden
kann und mir ihren Blüthen sehr angenehm duftet.
25) Den Epheu, welcher jedoch nur selten stämmig wird.
Die mehr in offenen Gegenden wachsenden Straucharten
sind:
24) Der Christdorn oder Paliurus, den die Tataren T eken und
die Russen, wegen der Widerhaken seiner Zweige, Der-
schi de r ewo nennen; auf trockenen steinigen Gegenden
und Bergen gemein und zu leichten Verzäunungen sehr
gebräuchlich.
25) Zwey Arten Tamarisken (Tamarix germanica und te-
trandra) in den Flufsbetten.
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