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   die  Blätterstiele  röthlich  angelaufen,  das  Blatt  
 mit  tiefen  Ausschnitten  in  fünf  Lappen  gespalten,  unten  
 ohne Wolligkeit,  stark  geadert  und  genetzt  und  die  Lappen  
 grob  gezähnt.  Zum  Verspeisen  kann  man  nicht  leicht  
 eine  dem  Äuge  und  dem  Gesclunacke gleich schmeichelnde  
 Traube  finden. 
 3)  M u s g u lli  ist  eine  schöne,  in  heifsen,  trocknen  Sommern  
 sehr  gut  gedeihende,  hartbeerige,  und  zum  Versenden  
 und Wintervorrathe  sehr  taugliche  Traube,  deren  
 Beeren  oft  dicht  zusammen  gepackt,  länglich  oval,  nicht  
 viel  gröfser,  als  das  letzte  Glied  des  kleinen  Fingers  und  
 rothbraun,  auch wohl etwas  schwärzlich von  Farbe',  dabey  
 fleischig,  dünnhäutig und süfs sind,  die  eine fast geschmacklose  
 Schale  und  einen,  zuweilen  auch  zwey  Kerne  haben.  
 Wenn  die  Traube  welkt,  bekommen  die  Beeren  einen  
 angenehmen,  gegohrnen  Weingeschmack.  Diese  Art  
 verliert  das  Laub  früher,  als  Äsma,  dem  sie sonst  an Rebe  
 und  Blatt  gleicht,  nur  schwächer  ist.  Es  giebt  in  Koos  
 eine  sonst  sehr  ähnliche,  dünnschalige ,  sehr  süfse Nebensorte. 
 4)  Noch  ist  eine  kleinbeerige,  der  gemeinen  schwarzen  
 Mühlrebe  an  Gestalt  gleichende,  lockere  Traube  in  
 den Weingärten  zu  Koos  anzutreffen,  die  röthliche,  hell  
 gestrichelte,  einkernige  Beeren  hat.  Die  Reben  sind  
 hellbräunlich,  das  Laub  klein,  wenig  eingeschlitzt,  unten  
 ein  wenig wollflockig.  Sie macht  grofse  Stämme. 
 In  andern  Thälern  des  südlichen  Ufers  soll  es  noch  mehrere  
 Abänderungen  von  Trauben  geben,  die mir  nicht  so  genau  
 bekannt  sind*  Ein  in  Kuts.chuk - Ösen  wohnender,  Griechischer  
 Arzt hat mir  folgende  genannt: 
 G a 1k i ts c h ,  eine rothe  Traube. 
 T y l k i -K a r a s s i ,   eine  schwarze,  lange  Traube, 
 U s   t a   - m ero et - K a r as s i,  schwarz, 
 Irin - schawa  - Karass i , 
 Tuwalt,  Marawa,   K u r t - k u i r u k ,   Sei tün  - Is jum,   
 alles  schwarze,Sorten, 
 Ismi r   o d e r   Ägyptische  Traube,  schwarz, 
 Kumi.no,  weifs«: 
 I ie t s chi -Meme s s i  - Taschl i   und  Kai r i ,   weifs, 
 Kuml a,   ein  stark  schmeckender  weifser  MuskatelL  
 Bejas - Tanagos ,   weifs, 
 Sat s chma-  Danessi ,   1 ebenfalls  weifs. 
 Aufserdem  will  er  vier  Sorten  von  wildem  oder  verwildertem  
 Weine  bemerkt  haben. 
 Aller  weifser  Wein,  wird  in  Sudägh,  Tokluk  und  Koos,  
 so  wie  in  allen  Gegenden  Taurtens  blofs  in  .steinernen,  aus  
 grofsen  Platten  zusammengefügten,  oder  hölzernen Kelter-Trögen  
 'gekeltert,  die  Treber  in  ganz  einfachen  Pressen  ausgeprefst,  
 und  der Most  ohne  auf selbigen  zu  gähren  in  Fässer  gefüllt,  wo  
 maniihn  bis  zum  Ausgähren  unverspündet  läfst.  Man  geht  bey  
 dem  allen  so  nachlässig  zu Werke,  und  die meisten Eigenthümer  
 lassen  unter  den  guten  Trauben  so, viel  Schlechtes  mit  austreten,  
 dafs  es  Wunder  ist,  durchgängig  den  Wein  noch  so  erträglich  zu 
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