ist es eine dürre, der Kaspischen ähnliche, salzhafte Lehmsteppe,
einem Seeschlainme gleichend, welche sich unmerklich
gegen die Salzseen senkt und jetzt von nächtlichem Regen
sehr schmierig war.
Bis zum Armänskoi oder Nowo i Basar werden vier
Werste gerechnet, der Abstand scheint aber geringer. Nach
18 Wersten kommt man an das südwestliche Ende des Tus la
oder alten Salzsees (Staroe osero) , welcher hier einen Faden
hohe, steile Ufer über dem flachen Strande hat, auf welchen
Salsola ericoides ansehnlich straucht. Ich verspare die Beschreibung
dieses und der übrigen, zwischen selbigem und dem Si-
wasch gelegenen Salzseen, welche die oben angeführte Stelle des
Pl inius sehr bestätigen helfen, bis zur allgemeinen Übersicht
aller Krymischen Salzseen, welche mir von einerley Beschaffenheit
und Ursprünge zu seyn scheinen, und . erwähne liier nur, dafs
diese Perekop zunächst gelegene Salzbehälter, wegen ihrer Ergiebigkeit
und des starken Abgangs nach Rufsland, die einträglichsten
der ganzen Halbinsel sind. Aus diesen wird hauptsächlich,
durch die im Sommer häufig einkommenden Ochsenfuhren,
Weifs- und Neu - Rufsland, Klein - Reussen und die Charkow-
sclie Statthalterschaft mit Salz versorgt; wefshalb sonst jederzeit
ein Mitglied der Taurischen Finanzkammer, mit einem beson-
dern Salz - Comptoir in Perekop seinen Aufenthalt hatte, und,
wie man sagt, bey diesem Posten reichlich seine Rechnung
fand; dahingegen jetzt die Krone, durch Verpachtung des Salzverkaufs
, seine vormaligen Einkünfte mehr als verdoppelt hat.
Bis zur Station Ti s chun oder Te r e k l y - z u s c l iu n sind
nach den durch ganzTaurien, zur Zeit der Reise der Höchstsel
igen Ka i s e r inn gesetzten, zierlichen, steinernen Wersl-
säulen 26 Werste. Auf allen Hauptwegen nämlich ist jede
Werst mit einem dreyeckigen, aus Bruchsteinen gehauenen Obelisk,
und jede zehnte Werst mit einem ausgezeichneten Meilensteine,
nämlich einer wohlproportionirten, runden Säule bezeichnet,
die oben eine Art von achteckigem Capital und eine stumpfe
Spitze hat. Diese unvergänglichen Zeichen hätten hier die
neuerlich gesetzten hölzernen Werstpfäle überflüssig machen
können.
Von Tischun kommt man, mittelst einer schönen, aus
Bruchsteinen gewölbten Brücke von Türkischer Arbeit, über ei-r
nen Wasserarm, der sich vom schwarzen Meere landeinwärts
zieht und nordwärts krümmt; dann auf verschiedenen kleinern
Brücken über geringere, salzigfeuchte Gründe, die sich aus der
sanftgewellten, schlickigen Steppe gegen das schwarze Meer verlaufen.
Die zweyte Station ist Dürrn een (18 Werste), wo
sich der gewöhnliche Weg von Perekop nach Koslof absondert
und südwestlich geht.
Auf dem halben Wege zur folgenden Station erhöht sich
die Steppe sanft, bekommt eine schwarze, rasige Decke und zeigt
darunter die ersten Flötze von Muschelkalk, der aus lauter zerbrochenem
Grause von Bivalvien und aus Oolithenlagen, deren
Körner sämmtlich ganz kleine Schneckenbrut sind, besteht, und
eine gelbliche oder röthliche Farbe hat. Zwey breite und flache
Rücken dauern mit diesem Boden und Flözunterlage fort. Auf