von Glimmerschiefer und Chloritschiefer besteht, die
bei sehr steilem Einfallen ein Streichen von SW. nach
NO. haben. Untergeordnet kommen darin Lager körnigen
Kalksteins von 9 bis 18 Fass Mächtigkeit vor.
Die Erze sind in den ersteren Gebirgsarten eingewachsen,
und bestehen aus Kupferkies, Kupferlasur
und Malachit. Der Kupferkies findet sich meistens
derb und eingesprengt, doch erhielten wir in Miask
einen Krystall aus dieser Grube, der 3^ Zoll lang
und 2 Zoll breit und hoch, aber auf der Oberfläche
ganz mit fasrigem Malachit bedeckt ist; zuweilen ist
der Kupferkies in Kupferpecherz verwandelt;-Malachit
und Kupferlasur finden sich nur in geringer Menge,
in kleinen fasrigen Parthien und Krystallen, und in
erdigen Massen, ersterer zuweilen auch in kleinen nierenförmigen
Massen. Die Erze, wie sie zur Hütte geliefert
wurden, waren nur arm, sie enthielten gewöhnlich
nur 1§, selten bis 3 pCt. Kupfer, aber sie waren wegen
des gewöhnlich mit beibrechenden Kalkes sehr
leichtflüssig, und wurden deshalb beim Verschmelzen
der quarzigeren Erze von Nikolsk, Poläkowsk und
Kisnekejewsk zugesetzt. D ie , Grube war von 1764
bis 182S unausgesetzt in Betrieb. Mit den Kupfererzen
kommen in der Grube noch folgende Mineralien
vor:
1. Albi t . Er findet sich in tafelartigen Krystallen,
die sehr reich an Flächen, und wie immer nach dem bekannten
Gesetze regelmässig verbunden sind, doch kommen
diese Zwillingsgruppen nicht selten wiederum regelmässig
und zwar wie die einfachen Krystalie bei den
Karlsbader Feldsppthzwillingen verwachsen war, so
dass bei einer solchen Verwachsung von 4 Individuen
die eine Zwillingsgruppe ihre deutlichsten Spaltungsflächen
auf der vordem, die andere auf der hintern
Seite bat. Die Krystalie haben eine verschiedene
Grösse, gewöhnlich eine Grösse von einigen Linien
bis zu einem Zolle, doch kommen sie auch noch kleiner
und eben so bis über zwei Zoll gross vor. Sie
sind stets aufgewachsen und zu schönen Drusen verbunden,
gewöhnlich völlig farblos und durchsichtig,
oder nur an dem unteren Ende, mit welchem sie aufgewachsen
sind, schneeweiss, nur selten durchweg
schneeweiss oder gelblichweiss und undurchsichtig.
Sie sind öfter mit schuppigem Chlorit, auch wohl mit
einem dünnen schwarzen Ueberzuge von Kupferoxyd
bedeckt, und sind in den Spalten und Höhlungen eines
Gesteins aufgewachsen, das nach all den Stücken,
die ich davon gesehen habe, aus einem Gemenge von
feinkörnigem gelblichweissen Albit und Strahlstein in
schiefrigem Gefüge besteht, also eine Art Dioritsdpe-
fer ist. Kupferkies kommt auch hierin eingewachsen
vor, so wie Malachit und Kupferlasur in kleinen fasrigen
Parthien und feinen Krystallchen zuweilen neben
den Albitkrystallen aufgewachsen sind. Die Krystalie
des Albits von Kiräbinsk gehören mit denen von Bourg
d’Oisans und vom Zillerthal zu den schönsten Abänderungen
des Albits, die man kennt, aber die von Kiräbinsk
übertreffen noch durch die Klarheit und Grösse
der Krystalie, so wie durch die Schönheit der Drusen
die der übrigen Fundörter1).
2. Chlo r i t in sehr kleinen tafelförmigen Krystallen
und wulstförmigen Zusammenhäufungen, die
die Albitkrystalle bedecken, oder in schuppig-körnigen
Zusammenhäufungen zwischen den Krystallen des Albits.
3. S t r a h l s t e in in sehr kleinen nadelförmigen
Krystallen von grünlichweisser Farbe neben dem Albit
oder mehr noch in besonderen Höhlungen und Klüften
neben dem Albit.
4. Apat i t ; er findet sich in einzelnen Krystal-
J) Dieser Albit war schon lange b e k a n n t, war aber wie der
übrige Albit fü r Adular gehalten. Ich bediente mich seiner schon
im Jah re 1823 bei der ersten Bestimmung des Albits in G i l b e r t s
Annalen B. 73 S. 173.