
Eversmannschen Sammlung bloss mit derEtiquetteMiask
finden. Die Krystalle sind Kombinationen des Hauptrhomboeders
mit den Flächen des zweiten spitzeren
.Rhomboeders, welche letztere untergeordnet als Abstumpfungen
der Seitenecken des Hauptrhomboeders
erscheinen. Sie sind 1 bis 3 Zoll zwischen den S e itenkanten
gross, grünlichweiss mit matter Oberfläche
und mit Sprüngen parallel den Spaltungsflächen durchsetzt;
letztere selbst sind aber so glatt und glänzend,
dass sich dieser Bitterspath mehr wie irgend ein
anderer zu genauen Messungen eignet. Auch sind
diess die Krystalle, die Mi t s ch e r l i c h bei seinen
Messungen benutzt hat, und bei denen er den
Winkel in den Endkanten bei 14° R. 106° 15' gefunden
h at1).
In der Sanarskischen Kupfergrube, 37 Werste
NNO. von der Festung Stepnaja am Üi, findet sich
derber strahliger Tremolit mit sparsam eingemengter
erdiger Kupferlasur; auf den Halden fanden Ho f mann
und v. He lme r s e n Quarz, viel Brauneisenerz,
Kupfergrün, Kupferlasur und Malachit2). —
Von Poläkowskoi setzten wir nun unsere Reise
ohne Aufenthalt über Orsk nach Orenburg fort. Wir
fuhren in der Nacht über die Scheide zwischen dem
Ui, in dessen Nähe Poläkowskoi liegt, und dem Uralflusse,
und wechselten am Morgen des 17. Sept. die
Pferde in Rissajewa, einem von Teptären’) bewohnten
Dorfe, das schon in dem Thale des Ural liegt,
an welchem nun der W eg fortan entlang ging. Das
Thal ist hier schon breit und steppenartig und von
niedrigen waldlosen Bergen begleitet, erhält aber die-
*) Vergl. P o g g e n d o r f f s Annalen B. X S. 146. In der Abhandlung
ist der Fundort der gemessenen Krystalle nicht angeführt.
s ) Geognostische Untersuchung des; Süd-UralGebirges S. 76.
3) Die Teptären machen einen besonderen Stamm der Baschkiren
aus.
sen sfeppenartigen Charakter immer mehr, je mehr man
in demselben nach Süden vorrückt. Der Uralfluss hat
bis Orsk fast genau eine südliche Richtung, tritt
also bald gänzlich aus dem Uralgebirge heraus, das
seine südwestliche Richtung besonders im Anfang bei-
behält, während die östliche Kette des Ilmengebirges
schon fast von Miask aus eine südliche Richtung angenommen
hat. Hierdurch erweitert sich das Thal
bis zu einer Breite von zwei Längegraden, und die
begleitenden Gebirge verschwinden sehr bald aus den
Augen. Hierzu trägt aber nicht allein ihre grössere
Entfernung von dem Üralflusse, sondern auch ihr veränderter
Charakter bei. Die Ilmenkette setzt schon
als niedriges Gebirge diesseits Stepnaja über den Ui
und zieht sich dann als solches in die Kirgisensteppe
fort; eben so verliert auch der eigentliche Ural bald
an Höhe, indem er in gleichem Maässe nach und nach
an Breite zunimmt, so dass er zuletzt weniger als
eine Gebirgskette, " als ein niedriges Gebirgsplateau
erscheint. Mit diesem veränderten Charakter verändern
sich auch die;Namen, indem die Fortsetzung des 11-
mengebirges in der Kirgisensteppe anfänglich den
Namen Dschambu Karagaian von dem 51. Breitegrade
zwischen den Flüssen Or und Tobol den Namen Kara
Edyr Tau, und endlich den Namen der Mugodschars-
kischen Berge enthält, die Fortsetzung des Uralgebirges
aber unterhalb der Breite von Werch-Uralsk
bis Orsk von den bewohnenden Baschkiren erst Kyrkty
und dann Irendik genannt wirdJ).
Erst am Nachmittage um 2 Uhr kamen wir in
der Kreisstadt Werch-Uralsk an. Der viele Regen
der vergangenen Tage, der auch die ganze Nacht
und den Vormittag nicht aufgehört , hatte die Wege
Sehr verschlechtert, so dass wir nur langsam hatten
' ) Vergl. H o f m a n n und v. H e lm e r s e n , , Geogn. Unf. des
Süd.Ural-Gebirges S. 3,