deutschen Meile, in der kurzen Zeit von 3 Minuten
durchlaufen, was wir genau bestimmen konnten, indem
wir ganz deutlich zu sehen im Stande waren, wann
die Kämpfer ihren Lauf begannen, nnd über die Entfernung
kein Zweifel statt fand, da diese nach den
Werstphälen bestimmt wurde, die, wie überall an den
Postwegen, also auch auf dem Wege von Orenburg
nach Ilezk gesteckt waren.
Hiermit endeten die Spiele, die von dem heitersten
und schönsten Wetter begünstigt, uns viel Vergnügen
gemacht hatten, wofür wir uns dem Generale
Ge n s , dessen Aufmerksamkeit wir es verdankten,
sehr verpflichtet fühlten. Es war indessen 6 Uhr g e worden,
wir eilten nun nach Hause, um die Anstalten
zu der morgen anzutretenden Abreise zu treffen.
X. Reise von Orenburg nach
Astrachan*
Steppe «wischen dem u n te rn Laufe des Ural und der W o lg a ; Sandberge
Rynpeski; Salzseen und Salzpfützen; Steppenflüsse; Berge
und anstehendes Gestein der Steppe; Wege durch und um die
Steppe nach Astrachan, — Abreise von Orenburg. — ■ Uralsk
und Fischfang im Ural. — S chw e fe l-, Asphalt- und Salzquellen
der Gegend zwischen dem Tok und Sok. — Schwefelberg an
der Wolga. — Geognostische Beschaffenheit des hohen rechten
Wolga-Ufers. __ W'olsk. — Deutsche Kolonien auf der Wiesenseite
der Wolga. — Saraloff. — Deutsche Kolonien auf der
Bergseite. Landenge zwischen Don und Wolga. — E x cu rsion
zum Elton-See. — Zarizyn und Wolga-Biegung. — H e rrn h
u te r-K o lo n ie Sarepta. — Zwicks Sammlungen.— Tatarische
Ruinen an der Achtuba. — Kalmückentempel bei Astrachan. —
Ankunft in Astrachan.
Orenburg war nach nnserm ursprünglichen Plan
das letzte Ziel unserer Reise; seit längerer Zeit war
indessen Herr v on Humb o ld t von dem Wunsche
beseelt, auch noch Astrachan und das kaspische Meer
zu besuchen, und das gute Wetter, dessen wir uns
seit einiger Zeit wieder zu erfreuen hätten, schien
zur Ausführung dieses Planes einzuladen. Wir hatten
deshalb in den vorhergehenden Tagen viel mit unsern
Freunden über diese Reise und die Art und Weise sie
auszüführen gesprochen. Es handelte sich hauptsächlich
darum, ob wir die Steppe zwischen dem Uralflusse
und der Wolga durchfahren, oder ob wir siemitgros-
sem Umwege umfahren sollten. Das erstere hat schon