Erhebungen festen Gesteins, die aus meist vorherrschendem
Gyps mit Kalkstein-, Mergel-, Sandstein-
und Thonlagen bestehen, und fiach den wenigen Ucbcr-
resten organischer Wesen, die inan ln ihnen bis jetzt
beobachtet hat, wohl neuerer, aber nicht gleichzeitiger
Bildung zu sein scheinen. So finden sich dergleichen
Hügel mit anstehendem Gestein an dein Inderskischen
S e e , den sie an der Nordwest-, Nord- und Nordostseite
umkränzen, während der übrige Theil des Ufers
.flach ist. Sie bestehen auch vorzugsweise aus Gyps,
welcher unregelmässig mit Massen von Mergel und
Thon von verschiedenen rothen, grünen, bläulichen
und schwarzen Farben wechselt. An der nordwestlichen
Seite des Sees findet sich ein Alaunschiefer mit ausge-
wittertem Alaun; an dieser S eite sah auch Cl aus , der
Begleiter von Gö b e l , einen rothen Sandstein „mit
eingesprengten Muscheln”, und an einer ändern Stelle
P a l l a s einen grauen schiefrigen Sandstein, welcher
in fast senkrechten Schichten anstand. In dem ffrt'i-
nen Thone bemerkte derselbe Naturforscher hin und
wieder Hexaeder von Eisenkies, und in dem trauen J ö
Thone eine grosse Menge zerbrochener grösser Auster-
schaalen und Belemniten. Auf der Ostseite des Sees
entspringt aus diesen Bergen ein kleiner Fluss, der
stark gesalzenes Wasser führt, und den S ee mit Salz
speist, daher auch wohl in diesen Bergen anstehendes
Steinsalz enthalten sein muss. Die Berge erheben sich
in ihrer höchsten Kuppe bis zu einer Höhe von 170
Fuss über den See, und setzen noch weit nach 0 . in
die Steppe fort, während sie sich auf der Westseite
dem östlich abgehenden Arme der Rynpeski an-
sebüessen.
Andere Gypsberge liegen nicht weit von der
Mündung des Ural auf seiner rechten Seite, 3 bis 4
Werste nordwestlich von der Festung Gurieif. Es
sind nach Göbe l deren 5 , die von N. nach S. streichen,
2 bis 3 Lachter hoch und untereinander 100 bis
200 Schritte entfernt sind. Einer derselben besteht
hauptsächlich aus gypshaltigem Thone, die übrigen
aus Thonschiefer und blättrigem braunen Gypse, der
in grossen Lagen zu Tage ansteht, und von weissen
Gypsadern durchsetzt ist '). Auch der Thonschiefer
ist von Gypsadern durchzogen; ausserdem finden sich
daselbst noch Röthel, Muscheln vom kaspischen Meere
und fester Kalkmergel*)* Solcher Thonschiefer findet
sich noch auf der kleinen Insel Kamenoi Ostroff 4 bis
5 Werste von den Mündungen des Ural. Derselbe
erhebt sich höchstens einige Fuss über dem Meere,
und streicht von 0 . nach W., während die Ausdehnung
der Insel von N. nach S. geht.
Andere Gesteinserhebungen sind auf der Ostseite
der Steppe nicht bekannt; eben so wenig kennt man
sie in dem mittleren Theile derselben, doch kommen
noch mehrere auf der Ostseite vor. Die südlichsten
Punkte finden sich am Arsagar, nicht weit von dem
südöstlichen Ende des Chaki, und 120 bis 130 Werste
nördlich von Krasnojarsk an der Achtuba. Hier erheben
sich auf einer ungefähr 25 Werste von SW .
nach NO. langen und 5 bis 6 Werste breiten Lehmsteppe
eine Menge Gypshügel, deren Zahl sich auf
50 bis 70 belaufen mag, deren höchster 65 Fuss über
der Steppe erhaben ist, die aber selbst hier noch 80
bis 100 Fuss höher als das Niveau der angränzenden
Salzseen liegt. Eine Menge Geschiebe von Achat und
Bandjaspis finden sich unter den Alabastertrümmern an
dem Abhange der Gypsberge und in der Nähe der
angränzenden Salzseen kaspische Muscheln. — Etwa
20 Werst südwestlich von Arsagar liegt noch ein anderer
Gypsberg Akschinas, der aber nicht bedeutend
zu sein scheint und den Gö b e l , der ihn erwähnt,
l ) Unter dem Thonschiefer is t deshalb nicht der eigentliche
Thonschiefer, wie er im Uebergangsgebirge vorkommt, xa verstehen.
a) Auf welche Weise die Muscheln Vorkommen, is t nicht » n .
gegeben.