fenheit anbeirifft, grobkörnig; die Körner sind im Allgemeinen
von gleicher Grösse und von 2 bis 3 Linien
Durchmesser, doch finden sie sich zuweilen auch grösser,
und erreichen selbst die Schwere eines Puds.
Diese grösseren Körner, die in der R egel ganz durchsichtig
sind, werden hier Herzsalz genannt, und wie
in Wieliczka zu allerhand Gegenständen verarbeitet.
Das Steinsalz ist rein weiss, zuweilen nur etwas
grünlichweiss; blau und grün gefärbte Abänderungen
wie in Hallstadt und Wieliczka sind nicht vorgekommen.
Zuweilen finden sich darin kleine Höhlungen,
die eine Flüssigkeit mit einer Luftblase eingeschlossen
enthalten1) ; im Allgemeinen decrepitirt es aber,
wie jedes übrige Steinsalz, beim Glühen nicht. Eben
so ist es auch bis auf den hier und da gewöhnlich
sehr kleinen, selten in grösseren Parthien eingemengten
Gyps sehr rein; einzelne Stücke bituminösen Holz
e s kommen nur zuweilen noch eingeschlossen vor.
Der Abbau des Steinsalzes geschieht durch Tagebau.
Etwa 100 Lachter in südlicher Richtung von
dem östlichen Ende des süssen Sees, da, wo der Salzstock
sich am meisten an die Oberfläche erhebt, und
von der dünnsten Sandschicht bedeckt ist, hat mau
eine Grube angelegt, die jetzt 76 Lachter lang, 24
Lachter breit, und an ihrer tiefsten Stelle 10 Lachter
tief ist. An den Seiten sieht man das Steinsalz
in senkrechten Wänden anstehen. An der Westseite
dieses Raumes befinden sich die bequeme Treppe, auf
welcher man in die Grube hinabsteigt, und die Göpel,
durch welche das Salz gefördert wird; an derschma-'
len Seite steht ein Pumpwerk, durch welches die geringe
Masse von Wasser, die sich in der Grube ansammelt,
ausgepumpt wird. An der Sohle hat man
zur Gewinnung des Salzes einen regelmässigen
*) Ich sah ein solches Stück in der Sammlung des Herrn Oberberghauptmanns
Kowa n k o in Petersburg.
Strossenbau vorgerichtet. Von den Strossen, deren
Richtung von 0 . nach W., also der Quere- der Grube
nach geht, trennt man parallelepipedische Stücke, die
im Querschnitt 1 Quadrat-Arschin gross sind, und eine
Länge von 3 bis 9 Arschinen haben, indem man dieselben
von hinten und den Seiten mittelst spitzer Keilhauen
schlitzt, und von unten mittelst eiserner Keile
absprengt. Den Schlitzen giebt man eine Breite von
2iWerschock. Die gewonnenen Parallelepipede werden
in kleinere zersägt, die einen Querschnitt von
4 Quadratwerschock und 12 Werschock Länge haben,
und 85 Pfund wiegen *). Die unregelmässig ausfallenden
Stücke werden m kleinere zerschlagen.
Hiernach wird das gewonnene Salz in 4 Sorten
ffetheilt. Die erste und zweite Sorte besteht aus den o
grössern Stücken von regelmässiger und unregelmässiger
Gestalt, die dritte und vierte Sorte aus dem feineren
Pulver, das beim Schlitzen und beim Zersägen
abfällt. Die beiden ersten Sorten werden bis zur
Verschickung im Freien in Haufen aufgeschichtet, und
nur mit einem darüber geschlagenen Dache bedeckt,
die ändern werden in Fässer, welche 12 Pud fassen,
geschüttet, und in Magazinen aufbewahrt. Die efats-
mässige Förderung des Jahres beträgt 700,000 Pud,
von welchen den Kirgisen 7 — 8000 Pud unentgeltlich
überlassen werden a). Die Selbstkosten betragen
hierbei 4§ Kopeken für das Pud Klumpensalz, 6 Kopeken
für das Pud Balkensalz, und ebensoviel für das
pulverförmige Salz, da bei diesem die Fässer noch in
Anschlag kommen; bei einer Vergrösserung der Förderung
würden auch die Selbstkosten geringer sein.
Verkauft wird das Pud Salz in Orenburg mit 90 und
in Petersburg mit 114 Kopeken. Das Gewicht des
Nach den w e ite r unten angegebenen Bestimmungen sollten
sie 90 Pfund wiegen,
2) Im Jah re 1832 wurden 732,519 Pud gefördert.