
krystalle von Alabaschka sind durch ihre Grösse ausgezeichnet;
sie übertreffen darin die Feldspathkrystalle
aller anderen bekannten Fundorte, und haben zuweilen
eine Länge von mehr als einem Fass; sie sind
dabei von gelber Farbe, und nur au den Kanten durchscheinend,
meistens einfach, seltener zusammengesetzt,
nnd dann mit der ersten Spaltungsfläche £jP§ verbunden;
häufig sind sie, einen schönen sogenannten
Schriftgranit bildend, mit Quarzkrystallen regelmässig
durchwachsen, und mit schwarzem Turmalin wie auch
mit Albit in kugligen Zusammenhäufungen besetzt.
Die Feldspathkrystalle aus dem Granit der Ostseite
des Ilmensees sind durch ihre schöne spangrüne Farbe
ausgezeichnet, welche von einer geringen Menge
Kupferoxyd herrührt, bei den grösseren Krystallen
aber nicht gleichmässig verbreitet ist, sondern stellenweise
in ein lichtes Fleischroth übergeht. Die Krystalle
kommen auch hier von bedeutender Grösse vor,
und sind auch oft mit Quarzkrystallen regelmässig
durchwachsen. Die Krystalle von der Waloschnaja
Gora sind viel kleiner, aber durch die häufig unter
ihnen vorkommenden Vierlingskrystalle bemerkens-
werth, die, wie die Vierlingskrystalle von Adular am
Gotthardt, nur aus dem rhombischen Prisma von 119°
mit der schiefen Endfläche (x) bestehen. Die Krystalle
sind von röthlichbrauner Farbe und kommen mit braunem
Bergkrystall vor.
Der Feldspath von Alabaschka/ wie auch ein derber
gelblichweisser Feldspath ans dem I, 460 beschriebenen
Granite von Schaitansk sind in neuerer
Zeit in dem Laboratorium meines Bruders von den
Herren Mos s und Li t ton in chemischer Hinsicht untersucht
worden. Nach diesen Untersuchungen enthalten
beide, wie wahrscheinlich aller Feldspath aus
dem Granit, neben dem Kali noch etwas Natron; nämlich
der Feldspath:
von Alabaschka von Sehaitansk
Kali 10,18 12,25
Natron 3,50 3,30
Kalkerde 0,11 0,34
Talkerde — 0,07
Thonerde 20,93 19,00
Kieselsäure 65,91 65,82
100,63 100,78.
ln den Drusenräumen des Miascits finden sich
Feldspathkrystalle an der Nordseite des Ilmensees bei
Miask; sie kommen aber nicht häufig vor, sind Weiss,
höchstens einen Zoll gross und nicht bedeutend (II, 49).
Eingewachsene Krystalle von Feldspath kommen
4 bis 5 Linien lang in dem Granite von Kljutschews-
kaja, ostwärts von iMiask und dem Dmengebirge (II,
18) vor.
An mehreren Orten findet sich der Feldspath zersetzt
und mehr oder weniger in Porzellanerde verwandelt.
Stark zersetzt findet er sich in dem Granite
von Beresowsk neben den Goldgängen (I, 186); reine
Porzellanerde kommt in ganzen Lagern auf der Ostseite
des Ilmengebirges bei Tschebarkulsk (II, 96);
und eben so nach Ka rpinski* ) zu Nikolaje-Paw-
dinskoi bei Bogoslowsk vor.
33. Albit
macht in derben Massen ebenfalls einen Gemengtheil
mehrerer Gebirgsarten, wTie besonders des Granits und
Diorits aus, und findet sich in letzterem oft ziemlich
grosskörnig, wie in den bei der Hornblende angeführten
Abänderungen. Krystallisirt findet er sich in auf- und
eingewachsenen Krystallen, die wie immer regelmässige
Verwachsungen von zwei oder mehreren Indivi-
>) Gorni Jo u rn a l 1833 Th. I S. 145. Da die Porzellanerde hier
im Gebiete des Dioriles liegt, so möchte sie aber wahrscheinlich durch
Zersetzung des Albits entstanden sein.