
geognostische Beschaffenheit der Gegend, die er sehr
g u t: kennt. Er unterrichtete uns über die hier vorkommenden
Mineralien, die wir selbst an Ort und Stelle
zu sehen nicht Gelegenheit hatten, und übergab Herrn
v. H umbo l d t eine Karte von dem Hüttenbezirk von
Slatoust, auf welcher mit Zeichen die vorkommenden
Gebirgsarten angegeben waren, eine Karte, die vortreffliche
Materialien zu einer geognostischen Beschreibung
der Gegend darbietet1).
Am 10. Sept. verliessen wir Slatoust, um unsern
Rückweg über Kyschtimsk nach Miask auzutreten.
Der Weg geht bis zum Dorfe Syrostan auf der Strasse
nach Miask entlang, biegt dann aber links in das
Langenthal des Mias ein und führt sogleich in einen
dichten Tannenwald, in welchem anstehendes Gestein
nicht sichtbar ist. Erst in der Nähe des Dorfes Tur-
gojakskaja wird die Gegend freier; das Dorf liegt an
der Ostseite eines beträchtlichen Sees gleiches Namens,
der 7 Werste von N. nach S. lang und 5 Werste
breit ist und einen Abfluss nach dem Mias hat, der
bei dem Dorfe vorbeifliesst. Diese Ostseite ist mit
kleinen kahlen Kuppen von Serpentin umgeben, die
wie die auf dem W eg e von Miask nach Syrostan immer
einen Kern von massigem Gestein haben, das aber
hier nicht sowohl mit einem derben Granate, als mit
einem feinkörnigen Gabbro oder Hypersthenfels zu vergleichen
sein möchte; doch ist das Gemenge so fein,
dass man in demselben wohl ein weisses und ein grünes
Mineral unterscheiden, aber in den gesammelten
Stücken die Natur derselben mit einiger Sicherheit
*) Aus dieser K a rte , wie auch einer ändern von dem H ü tten .
Jbezirk von Miask, die wir 'Hcrri) P o r o s s o f f verdanken, ist die
dem W e rk e > beigefügte K arte vorzugsweise zusammengestellt \yor-
den. Die Formationen sind dabei, in drei zusammengefasst, und die
Gränzen derselben besonders nach den Karten zu den oben c itir-
ten Abhandlungen von L i s s e n k o , N e s t o r o w s k i und We r s s i -
1 o f f eingetragen.
nicht bestimmen kann1). An der Südostseite des S ees
waren früher einige Kupfergruben in Betrieb, die aber
jetzt 'wie alle übrigen dieser Gegend zum Erliegen
gekommen sind.
Hinter Turgojakskaja führt der W eg auf die
rechte Seite des Mias und geht hart an dem Ilmen-
gebirge, aber wiederum fast in immerwährendem Tannenwalde
fort. Nur stellenweise hat man zur Linken
die Aussicht auf den Ural, der sich hier aber schon
beträchtlich gesenkt hat, und über welchem die westlichere
Kette der Jurma bedeutend hervorragt. Von
dem vielen Regen der vorhergehenden Tage war das
Erdreich aufgeweicht, und der Weg sehr schlecht g e worden,
so dass wir nur langsam fortrücken konnten.
Das Gestein, welches wir am Weg e anstehen sahen,
war ein Syenit, der zu dem Umengebirge gehörte,
und aus gelblichweissem Feldspath und schwarzer
Hornblende bestand, aber dadurch, dass die Hornblende
in Streifen zwischen dem körnigen Feldspath lag, ein
schiefriges gneissähnliches Ansehen erhielt, und eine
Richtung der Gebirgsart erkennen lie ss, die nach N.
ging. In diesem Syenite kommen an einigen Stellen
schöne scharfkantige Krystalle von Titanit und Zirkon
vor, von denen ich später durch Herrn L i s s e n k o
Proben erhielt. Die Titanite sind braun, von der Form,
welche die eingewachsenen Krystalle dieser Gattung
immer haben und bis 1 Zoll lang; die Zirkone auch
braun und von mittlerer Grösse, bilden Kombinationen
des Hauptoctaeders mit dem ersten Prisma, das aber
nur untergeordnet hinzntritt. " y
Etwas östlich von dem Dorfe Muhambetjewa hatte
man auf Goldsand geschürft, und bei dieser Gelegenheit
I ) Nach den Stücken in der Eversmannschen Sammlung kommt
hier auch ein Diorit v o r , der dem vorhin-S. 141 beschriebenen von
der Schischiniskaja vollkommen gleich t, wie auch schon dort e rwähnt
ist.