und kuppenförmiges Ansehen haben, und auch hier
von aller Vegetation entblösst sind. Nach Herrn Ho f -
mann, der diese Gegend genauer untersucht hat,
bestehen die Berge in der Regel aus Grünstein und
die Thäler aus Serpentin; dieser war es allein,
den wir am Wege bemerkten, nur an einer Stelle
sahen wir einen Gang von verwittertem Grünstein
den Serpentin durchsetzen. Unter den Geschieben am
W eg e fanden wir öfters mehr oder weniger grosse
Stücke von einem harten schneeweissen Magnesit,
ganz ähnlich dem von llrubschütz in Mähren. Bis
zur Hälfte des Weges nach der nächsten StationGu-
berlinsk (26 Werste von Chabernoi) geht der Weg
auf der Höhe zum Theil über die Kuppen fort,
und gewährt einen vollkommenen Ueberblick der Ge-t
gend, deren höchst eigenthümliches Ansehen man nur
mit einem tobenden Meere, das plötzlich erstarrt ist,
vergleichen kann; dann senkt sich der Weg bis nach
Guberlinsk. Hier tritt die Guberla, ein kleiner Fluss,
aus dem Gebirge heraus, die Berge treten vor seiner
Einmündung zurück, und umschliessen ein halbzirkelförmiges
Thal, dessen Basis der Uralfluss bildet, und
an dessen oberstem Bogen der kleine Ort mit seiner
Kirche und dem Thurme darauf recht malerisch liegt1).
Serpentin und Grünstein haben nun aufgehört, die
' ) Nach diesem Orte wird der südliche Theil des Irendik auch
das Guberlinskische Gebirge genannt. Es setzt jenseits des Ural mit
gleichem Charakter südlich in die Steppe fort, und führt hier zu e rs t
den Namen Taschkitschu und Karaullepe, dann Urtasch nach dem
Or oder Ur, der au f seiner östlichen Seite fliesst, bis e r sich erst
später in der Breite von Orsk nach Westen biegt. Nahe bei den
Quellen dieses'Flusses verbindet es sich mit der zuletzt in südwestlicher
Richtung hinstreichenden südlichen Fortsetzung des Kara-Edyr
Tau und des Ilmengebirges, dem Mugodscharskischen Gebirge, und
bildet mit ihm den Bergknofen Airuk, der sich nach M e y e n d o r f f
ungefähr 150 Toisen über die benachbarte Steppe erhebt. An seiner
Sudseite durchschneidet der Karavanenweg von Orenburg nach Bo-
khara das Gebirge, welches hier eine Breite von 0 Wersten hat
(Vergl. Voyage d’O renbourg 4 Boukhara, redige , a r le baron G. d e
M e y e n d o r f f p, 2 5 .)
westliche Seite des Kessels bildet Kalkstein, der
aber bald darauf von einem Grauwacken - ähnlichen
Sandsteine bedeckt wird, der nun weiter fortsetzt, und
oft ein grobes Konglomerat bildet. Er hat noch immer
ein Streichen in der 11. Stunde und ein ziemlich
starkes -westliches Fallen, wodurch das Ansehen
aller hinter einander folgenden Hügelreihen bedingt
wird, die sich von N. nach S. fast rechtwinklig auf
die Strasse hinabziehen, und mehr oder weniger breite
Längenthäler einschliessen, aber alle nach W. sanft,
nach 0 . steil abfallen.
Nach Ilinskaja, der vierten Station von Orsk, kamen
wir mit einbrechender Nacht. Wir erhielten hier
zu unserer Bedeckung 3 Baschkiren, die mit Spiess
und Bogen bewaffnet, und mit ihren spitzen Mützen
bedeckt, uns eine Zeit lang begleiteten, in der Dunkelheit
der Nacht sich aber bald aus dem Staube
machten. In der folgenden Station gab man uns keine
neue Eskorte, wir blieben daher den grössten Theil
der Nacht ohne Bedeckung, erlitten aber dessenungeachtet
keinen Unfall, und erreichten glücklich am
Morgen des 21. Sept. Krasnojarsk, und am Mittag um
2 Uhr Orenburg.
Krasnojarsk ist einer der grösseren Orte der
mittleren Uralischen Linie. Die Gegend ist hier fast
völlig eben, nur hin und wieder sahen wir einen
weissen Sandstein mit söhligen Schichten anstehen,
der nun das herrschende Gestein der ganzen Gegend
wird, und durch die Kupfererze (Malachit und Kupferlasur),
die er stellenweise eingemengt enthält, Gegenstand
eines bedeutenden Bergbaues ist. Auch bei
Krasnojarsk wurde ein solcher eine Zeit lang betrieben,
wie wir an den Halden, die sich in einiger Entfernung
vom W eg e befinden, sehen konnten. Andere
theils noch in Betrieb stehende, theils auch schon
auflässig gewordene Kupfergruben befinden sich
den Ural weiter abwärts und noch häufiger an der
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