III. F lu o r Verbindungen *).
1. Flussspath
findet sich an mehreren Orten2), doch, wie es scheint,
nie in beträchtlicher Menge,
1) beiin Dorfe Bojewsknje, nicht weit von der
Eisenhütte Ivamentsk auf Gängen im ¡Schiefergebirge
mit Quarz und gelbem Glimmer, welcher in breitstäng-
ligen Zusammenset/.ungsstiicken bricht (I. 481)?
2) auf der Waloschnaja Gora bei Syrostan auf
dem Wege von Minsk nach Slatoust, auf einem Gra-
nitgange in Granit (II, 104);
3) im Umengebirge bei Miask in Minscit eingewachsen
(15, 94);
4) und endlich im Glimmerschiefer an der Tako-
waja und dem Bolschoi Reft ostwärts von Katharinenburg
mit Phenakit, ¡Smaragd, Chrysoberyll und Rutil
(II, 382).
Den Flusspath der beiden letzteren Fundörter kenne
ich nicht aus eigener Ansicht. Der Flussspath von
Bojewskaje ist mehr oder weniger dunkel-violblau,
zuweilen ganz farblos, durchsichtig und gewöhnlich
derb, doch nach Hermann auch zuweilen krystalli-
sirt; der Flusspath von Waloschnaja Gora dunkel-
violblau, und derb oder eingesprengt. Die Flussspathe
beider Fundörter aber phosphoresciren bei Erwärmung
ausserordentlich stark und schön, der erste mit einem
smaragdgrünen, der letztere mit einem lasurblauen
Lichte 3).
1) Da das Steinsalz von Ilezkaja bei Orenburg nicht im eigentlichen
Ural vorkomrat, so sind auch hier keine Chlorverbindungen
aufgeführt.
2) Hiernach ist die I, 481 in der Anmerkung gemachte Bemerkung
zu berichtigen,
*) Der Phosphorescenz des Flussspathes von Rojewskoje erwähnt
schon H e r m a n n ; Mineral. Beschr. d. Ural Th. II S. 186. E r führt
an, dass dieselbe bei diesem Flussspath so stark s e i, dass e r n u r in
IV. Saue r s l o f f v e r b i n d nngen.
A. Einfache Oxyde.
I. Rothkupfererz
findet sich derb und krystallisirt auf den Kupfergruben
von Gumeschewskoi (1,263), Nischne-Tagilsk (1,313)
und Bogolslowsk (I, 408) mit ändern Kupfererzen, besonders
gediegenem Kupfer, Malachit, Kupfergrün
und mit Brauneisenerz. Die Krystalle finden sich besonders
in Gumeschewskoi und sind hier von ausserordentlicher
Schönheit vorgekommen; die Dodecaeder
von Zoll - Grösse, die Octaöder gewöhnlich kleiner,
aber von grossem Glanze und grösser Durchsichtigkeit.
Die Krystalle finden sich hier auch mit Beibehaltung
der Form in Malachit umgeändert ( I , 271).
Die gestrickten Formen kommen in Gumeschewskoi,
besonders aber in Nischne-Tagilsk vor, und bestehen
stets aus sehr dünnen, nach einer octaßdrisehen Axe
verlängerten Hexaßdern oder solchen Combinationen
vom Hexaßder und Octaßder ‘).
warmes Wasser gelegt zu werden brauche, um mit einem schönen,
der Farbe des Mondes ähnlichen Lichte zu leuchten; ja dass manche
Stücke d a ru n te r diese Erscheinung schon zeigen, wenn sie einige
Zeit n u r in der warmen Hand gehalten werden.
r ) Diese gestrickten Abänderungen müssen nach den Beschreibungen,
die P a l l a s in seinen neuen nordischen Beiträgen Bd. V
S. 284 davon macht, früher in Gumeschewskoi sehr ausgezeichnet
vorgekommen sein. E r führt a n : „Von diesem schönen E r z , wel-_
ches man nirgends noch in so derben Stufen und Krystallen) als aus
obgedachter Grube aufzuweisen hatte, ist neuerlich eine noch gröbere
und ansehnlichere Abänderung, aus einem neuen Bau derselben Grube
in grossen Stu fen , die oft 30 Pfund und darüber wiegen, gefördert
worden. Der kry sta llisirte rothe Knpferkalk dieser Abänderung bildet
nebeneinander hohl stehende und n ith t verwachsene, fingerdicke
vierkantige S äu len , sechs bis zehn Zoll la n g , die sich verschiedene
Male theiien oder sogenannte Dichotomien machen, aus la u te r aufeinander
gesetzten und ineinander geschobenen, gleichsam ä lagrecqtte
ausgearbeiteten Pyramiden oder Octaedern bestehen, und vierseitige
Pyramiden zu Spitzen haben,”
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