rother Porphyr vor, den wir in Katharinenburg sahen,
wo er verschliffen wird. Er hat eine bräunlichrothe
Grundmasse und enthält viele kleine schneeweisse Al-
bitkrystaile, die von einer Grösse von I bis 1§ Linien
gedrängt in der Grundmasse liegen, doch nicht recht
scharf von derselben abschneiden 5 geschliffen habe ich
ihn nicht gesehen, doch scheint er etwas klüftig zu
sein, was zu bedauern wäre, da er in Rücksicht der
Farbe der Grundmasse sowohl den Porphyr vom Altai
wie auch selbst den antiken übertrifft, mit welchem er
sonst zu einer Gattung gehört. - Er enthält hier und
da noch einige kleine Quarzmandeln, und in denselben
öfters kleine blutrothe fasrige excentrisch zusammen
gehäufte Rrystalle, die mit dem Withamit (ro-
then Epidot) zu vergleichen sind, und die auch zuweilen
ohne Quarz Vorkommen.
Noch viel näher bei Kisylskaja ist ein anderes
merkwürdiges Gestein zu erwähnen, auf das uns unsere
Begleiter, die Herren vi He lme r s e n und Hof mann,
aufmerksam machten. 7 Werste südlich nämlich,
bei dem kleinen Flusse Chudalas, der sich in den
Ural ergiesst, findet sich in kaum aus der Dammerde
hervorragenden Erhöhungen neben dem W eg e ein
Gestein, das fast wie Basalt aussieht; es ist grau-
lichschwarz, undurchsichtig, im Bruch uneben und
an und für sich matt, erhält aber durch eine grosse
Menge sehr kleiner flittterförmiger glänzende« Krystalle,
die in ihm eingemengt sind, eine Art von
Schimmer. Die Krystalle sind höchst wahrscheinlich
Labrador, denn obgleich sie gewöhnlich im Querbruch
nur die Dicke eines Haares haben, lassen doch einige
grössere Krystalle in diesem Bruche mit der Lupe die
einspringenden Winkel wohl erkennen; ausserdem
finden sich noch hier und da einzelne etwas grössere
Körner von grünem Augit. Das ganze Gestein ist
schwach magnetisch, was wohl von eingemengtem
Magneteisenerz herrührt, der jedoch in diesem Fall
in so feinen Theilen eingesprengt ist, dass man ihn mit
dein Auge nicht erkennen kann. Vor dem Löthrohre
schmilzt das Gestein nur schwer und an den Kanten
zu einem olivengrünen blasigen Glase; im Kolben g e glüht,
giebt es Wasser , und verliert im Platintiegel
über der Spirituslampe geglüht 2,44 pCt. an Gewicht,
ohne aber dabei sein Ansehen merklich zu verändern,
daher ungeachtet der ziemlich beträchtlichen Menge
das Wasser doch nicht als wesentlich betrachtet werden
kann. In Chlorwasserstoffsäure bildet das Gestein
auch nach längerer Zeit keine Gallerte; es verändert
ebenfalls sein Ansehen gar nicht, und die Säure wird
nur etwas grün von aufgelöstem Eisen gefärbt, das
wahrscheinlich von dem eingemengten Magneteisenerze
herrührt. * ' 1
Aus allem diesen ergiebt sich wohl, dass das
Gestein kein Basalt, sondern nur ein dunkler Augit-
porphyr ist. Diess scheint auch schon aus seinem
Vorkommen hervorzugehen, denn der Basalt pflegt da,
wo er sich findet, nie auf einen einzigen Ort beschränkt
zü sein, und stets in mehreren Kuppen in der Gegend
anzustehen, während nicht allein in der Umgebung
von Kisylsk, sondern auch am ganzen übrigen Ural
gar kein Ort bekannt ist, wo sich noch Basalt g e funden
hätte; er findet sich eben so wenig auch im
Altai, und kommt, nachdem man ihn in Schlesien verlassen
hat, im Osten fortgehend, nicht früher als jenseits
Irkutzk vor, aber hier wieder recht charakteristisch
und häufig. Am .Ural wird der Basalt durchaus von
den Gesteinen ersetzt, die man mit dem Namen Grünstein
zu bezeichnen pflegt, die aber hier auch in grösser
Menge und Mannigfaltigkeit Vorkommen.
Das basaltähnliche Gestein wird von einem Mandelsteine
begleitet, der in einer lichte röthlichgrauen,
dichten und harten Grundmasse eine Menge kleiner
runder oder länglicher Räume einschliesst, die mit
Chalcedon und Kalkspath ausgefüllt sind; wie aber