
nen eines vertikalen rhombischen Prisma M mit den
Abstumpfungsflächen der scharfen und stumpfen Kanten,
r und Z, und einem schiefen rhombischen Prisma
Sj w ie die eingewachsenen Krystalle des Augits (Taf. II),
mit denen sie nicht allein in der Form im Allgemeinen,
sondern auch in den Winkeln übereinstimmen.
Man kann diess recht gut, wenigstens mit dem Anlegegoniometer
bestimmen, da die Krystalle, wenngleich
gewöhnlich nur einige Linien, doch auch nicht selten
einen halben Zoll gross sind, und sich aus dem umgebenden
Gestein, wenn diess weniger hart ist, recht
gut herauslösen lassen, wie diess besonders bei dem
Augitporphyr auf dem W ege von Katharinenburg nach
Newjansk, und in der Umgebung des Sees Baltym ')
der Fall ist. Eine Messung mit dem Reflexionsgoniometer
ist nicht möglich, da die Seitenflächen der Krystalle
matt und parallel den Kanten, die sie untereinander
bilden, gestreift sind, wenngleich diese Streifung
bei den Krystallen der genannten Oerter nicht stark
ist. Die Krystalle sind theils einfach, theils regelmässig
mit einander verwachsen; die Zwillingskrystalle
sind ebenfalls nach demselben Gesetze wie die Zwillingskrystalle
des Augits gebildet, und haben wie
diese zur Zwillingsebene die Abstumpfungsfläche r
der scharfen Seitenkante des rhombischen Prisma J f,
so dass die Flächen des schiefen Prisma s an dem
einen Ende an der Zwillingsebene e in - und an dem
anderen Ende ausspring6nde Winkel bilden.
So übereinstimmend die Form des Uralits mit der
des Augits ist, so verschieden ist doch deren Struc-
tur. Die Krystalle sind nämlich nur nach zwei Richtungen
spaltbar, die gewissen Abstumpfungsflächen
der Combinationskanten zwischen M und r parallel
gehen, und gegeneinander über r unter einem Winkel
von 1 2 4 ° !, also wie die Spaltungsflächen der Hornr
) Vergl. diese Reise Tb. I S. 285.
blende, geneigt sind. Die Spaltungsflächen sind parallel
den Kanten, die sie unter einander bilden, g e streift,
indessen doch zuweilen so fein, dass man ihre
Winkel noch mit dem Reflexionsgoniometer mit ziemlicher
Genauigkeit messen kann, wie diess besonders
bei den Krystallen von Kowelinskoi bei Miask ’) der
Fall ist.
Bei manchen Augitporphyren, wie z. B. bei denen
von Kowelinskoi sind die Uralitkrystalle so fest
mit dem umgebenden Gestein verwachsen, und dasselbe
ist so hart, dass es nicht gelingt, die Krystalle,
ohne sie zu zerbrechen, herauszulösen, und unmittelbar
ihre Form zu bestimmen. Man kann dann an den
Bruchstücken, die man erhält, wohl die Winkel der
Spaltungsflächen messen, wird aber immer noch zweifelhaft
bleiben, ob die Krystalle Hornblende oder Ura-
lit sind. Wiewohl nun schon das gestreifte Ansehen
der Spaltungsflächen des Uralits, bei einiger Uebung,
selten zweifelhaft lassen kann, so kann man doch oft
auch aus der Gestalt der Durchschnitte der Uralitkrystalle
auf der Bruchfläche des Gesteins, worin sie
eingewachsen sind, beurtheilen, ob die Form der Krystalle
die des Augits oder der Hornblende sei. Die
Krystalle, die man hier sieht, sind nämlich nicht selten
parallel einer ihrer Spaltungsflächen gebrochen,
und stellen in diesem Falle unsymmetrische Sechsecke
(s. Taf. III) dar, die parallel zweien gegenüberliegenden
meistens längeren Seiten, d. i. parallel den
Durchschnittslinien durch die Seitenflächen M gestreift
sind 2). Bei diesen Durchschnitten beträgt der obere
Winkel über der Streifung, wenn man ihn nach den
Vergl. diese Reise Th. II S. 27*
a) In der F ig u r bezeichnen die den Linien beigesetzten Buch«
staben die Flächen und Kanten, dnrch welche der Schnitt gelegt ist.
Mit ist die Kante zwischen x und M gemeint, und au f ähnliche
Weise sind auch die übrigen Kanten bezeichnet.