
Die Grundmasse ist gewöhnlich grünlichgrau bis
graulichuraun. zuweilen auch ganz lichte-graulich-
vveiss, ferner feinsplittrig und hart. Die eingewachsenen
Krystalle sind schneeweiss, grünlich- oder röth-
lichweiss und undurchsichtig; sie sind zuweilen mehr
als Zoll-gross und dabei in grösser Menge in der
Grundmasse eingewachsen, wie besonders bei einer
Abänderung von Ajatskaja wo zu gleicher Zeit
auch die Grundmasse von sehr lichter Farbe ist, gewöhnlich
aber sind sie kleiner und sparsamer in der
Grundmasse verbreitet, die dann auch meistens etwas
dunkler gefärbt erscheint. Manche Abänderungen enthalten
neben dem Oligoclas noch kleine Ivfystalle und
Körner von schwärzlichgrünem Augit, wie die von
Bogoslowsk, andere enthalten neben demselben kleine
undeutliche Krystalle von Uralit, wie die meisten Abänderungen
von Ajatskaja; in der erwähnten Abänderung
mit den grossen Oligoclaskrystallen und der lichteren
Grundmasse finden sich neben dem Oligoclas
kleine Blättchen von grünem Talke und einzelne kleine
Prismen von bräunlichem Pistazit2).
Zwischen Kuschwinsk und Nischne-Turinsk wird
das Gestein sehr conglomeratartig; es enthält oft in
grösser Menge mehr oder weniger grosse Stücke
schwarzen Thonschiefers, während Kalkspath in kleinen
Trümmern ihn durchzieht. Dieser findet sich auch
bei dem Oligoclasporphyr in der unmittelbaren Nähe
von Bogoslowsk.
Ganz ähnliche Abänderungen, wie die mit etwas
*) Vergl. oben S. 511.
2) Es ist oft sehr schwer, manche Abänderungen von Oligoclas-
porphyr von den Diorilporphyren, die vorzugsweise Albit enthalten,
zu unterscheiden; ich habe mich auch in diesen Fällen hauptsächlich
nach den begleitenden Mineralien gerichtet, und die Porphyre, wo ich
neben dem feldspathartigen Gemengtheil Hornblende erkennen konnte,
zu dem Dioritporphyre, wo ich aber Augit oder Uralit erkenne«
konnte, zu den Augit. oder Uvalitporphyrçn gerechnet.
dunklerer Grundmasse von Ajatskaja kommen am
Tscharysch im Altai vor. und sind I, 564 beschrieben.
Das specifische Gewicht eines 21,501 Grammen schweren
Stückes eines solchen Oligoclasporphyrs betrug
2,878. Es ist etwas geringer als das des bekannten
Verde a n tic o , welcher offenbar auch ein Oiigoclaspor-
pbyr ist, und dessen specifisches Gewicht ich 2,923
fand.
Der Verde antico schmolz im Kohlentiegel im
Porzellanofen zu einer grünliehweissen Masse mit einem
Eisenregulüs am Boden, in welchem ebenfalls
Flitterchen kupferrothen Titans zu sehen waren.
Der Oligoclasporphyr von Bogoslowsk kommt in
grossen Säulen abgesondert vor, die in den Felsen
südlich von Bogoslowk senkrecht, in den Felsen neben
der Hütte schief stehen, und von anderen gegen
die Axe der Säulen rechtwinkligen Spalten durchsetzt
werden. Diese wiederholen sich zuweilen so schnell,
dass der Porphyr an diesen Stellen plattenförmig abgesondert
erscheint, ln einigen Felsen ist er auch
kuglig abgesondert (1, 426). Er findet sich hier mit
älterem Uebergangskalkstein und Grauwackenschiefer,
die er durchbrochen hat.
Der Oligoclasporphyr von Ajatskaja wird in der
Steinschleiferei von Katharinenburg verarbeitet.
8. Au g i tp o r p h y r
findet sich am Ural sehr verbreitet, doch ist es schwer
seine Ausdehnung schon jetzt etwas näher zu bestimmen,
da er gänzlich in die oben S 544 erwähnten
grünen Schieler übergeht, und von mancher Abänderung
es jetzt noch zweifelhaft sein möchte, wohin
sie zu stellen ist. Mit . einiger Gewissheit sind zum
Augitporphyr zu rechnen die Gesteine, die südlich v on
Mostowaja und beim See Baltym bei Katharinenburg
(I, 284) und am grossen und kleinen Blagodat (1,343
und 344) Vorkommen, sowie am südlichen Ural die
von den Goldseifen Koweliuskoi und Zarewo-Nicola