Quarz, die freie Kieselsäure, ein wesentlicher Gemengtheil
und dasjenige, was den Granit vorzugsweise ka-
rakterisirt, er kann also darin nicht fehlen, oder durch
einen Gemengtheil ersetzt sein, der eine so verschiedenartige
Zusammensetzung wie der Eläolith hat, und
nicht einmal wie der Feldspath neutrale, sondern nur
basische Verbindungen enthält.
Der Miascit gränzt westwärts an Gnelss, mit
welchem er, da er öfter selbst von schiefriger Textur
ist, eine gleichmässige Lagerung zu haben scheint,
ostwärts an Granit, der gleich sehr grobkörnig ist,
und in einer Abänderung mit grünem Feldspath den
schiefrigen Miascit in Gängen durchsetzt. Wir haben
die Untersuchung nicht weiter ostwärts fortgesetzt,
aber bei Kundrawinsk auf der Ostseite des Ilmenge-
birges fanden wir bei der Hinreise auch noch Granit,
wenn auch von anderer Beschaffenheit, nnd eben so
wird auch von He rmann weiter nordwärts bei Tsche-
barkulsk nur Granit angegehen so dass also hiernach
Granit die ganze Ostseite des Gebirges bildet,
und der Miascit nur wie ein Uebergangsglied zwischen
ihm und dem Gneiss der westlichen Seite erscheint.
ln welchem Verhältniss der Weissstein und
der körnige Kalkstein, die wir auf der Höhe des Gebirges
antrafen, zu dem Miascite steht, kann nicht
bestimmt werden, da wir keine Berührungspunkte g e sehen
haben; diess muss wie die genaue Bestimmung
der Lagerungsverhältnisse spätem Beobachtungen Vorbehalten
bleiben.
T) Noch etwas weiter nordwärts scheint am Rande des Gebirges
der Granit sehr zersetzt zu sein, denn hier findet sich eine ausgezeichnete
Porzellanerde, welche eine 3— 5 Füss mächtige Gage unmittelbar
unter dem Rasen bildet und auf Sand und Thon liegt.
Man hat sie hier lange Zeit für die Kaiserliche Porzellanfabrik in
Petersburg gegraben und geschlämmt. (Vergl. Ge o r g i Beschreibung
des Russ. Reichs Th. III Ablb. 1 S. 192.)
Exkursion nach Slatoust und Kyschtimsli.
Den 7. Sept. Die Exkursion nach Slatoust und
Kyschtimsk war die letzte und grösste, die wir von
Miask aus machten. Sie versprach uns, abgesehen von
dem Besuche von Slatoust, dessen Klingenfabrik am
Ural mit Recht in einem grossen Rufe steht, auch in
geognostischer Hinsicht ein grosses Interesse, da wir
bei der Reise nach Slatoust Gelegenheit hatten, ein
Profil des Ural in dieser Breite kennen zu lernen, und
indem wir bei der Rückkehr über Kyschtimsk uns den
von Katharinenburg aus besuchten Gegenden bis auf eine
geringe Entfernung wieder näherten, unsere geogno-
stischen Beobachtungen mit den in Katharinenburg
angestellten in Verbindung setzen konnten.
Zwischen Miask und dem 35 Werste entfernten
Slatoust zieht sich die Gebirgskette des Ural hin, welcher
in dieser Gegend ausschliesslich der Name Ural zu-
getheilt wird Es ist ein breiter Rücken, der all—
mählig ansteigt und ebenso abfällt, und daher gegen
das niedrigere, aber prall ansteigende Ilmengebirge
sehr contrastirt. Auch fängt er erst bei dem 16 Werste
von Miask gelegenen Dorfe Syrostan sich zu erheben
an; bis dahin bleibt man in dem grossen Län-
genthale des Mias, das hier von demselben Ansehen,
und derselben geognostischen Beschaffenheit ist, wie
oberhalb. Sein Boden ist nur hügelig nnd zeigt denselben
Wechsel von geschichteten und ungeschichteten
Gebirgsmassen wie dort; daher auch die Schichten
der erstem nie ein mit dem Gebirgszuge übereinstimmendes
Streichen haben, sondern beständig mehr
oder weniger davon abweichen.
Das erste Gestein, welches wir von Miask aus
beobachteten, war ein graulichschwarzer, dünnschie-
friger T h o n s c h i e f e r , der viele änsserst dünne La-
*3 Vergl. S. 24.
IL