
23. Beryll
kommt am Ural theils mit gelber Farbe als eigentlicher
Beryll, theils mit der schönen grünen Farbe als
Smaragd > und in beiden Abänderungen sehr ausgezeichnet
vor.
Der eigentliche Beryll findet sich in aufgewachsenen
Krystallen von weingelber Farbe und durchsichtig
zu Alabaschka bei Mursinsk (I, 451), und von einer
sehr eigenthümlichen blassrosenrothen Farbe mit kug-
lig zusammengehäuftem Albit zu Schaitansk (I, 461);
die Krystalle kommen in beiden Fällen in den Drusenräumen
eines Granits vor, und finden sich oft von
grösser Schönheit; die von Alabaschka erreichen zuweilen
eine Grösse von 9 ’ Zoll (1,40), wiewohl sie in
der Regel viel kleiner, dann aber auch oft von sehr regelmässiger
Form sind; die Krystalle von Schaitansk sind
niedrige dicke Prismen, von 1 bis 2 Zoll Grosse und
auch sehr ausgebildet. Weniger ausgezeichnet findet
sich der Beryll in dem Granit von Juschakowa bei
Mursinsk eingewachsen mit Albit, Quarz und Lepidolith
(1,457), ferner in dem Umengebirge, nördlich vom Uroen-
See, in einem dem Weissstein ähnlichen Gesteine ein-
gewachsen, und am See Jelantschik (II, 6S), und in
den Drusen des Granits mit Turmalin aufgewachsen
in der Nähe der Achtenskischen Grube bei Slatoust
(II, 139).
Der Smaragd kommt in grossen stellenweise
durchsichtigen Krystallen mit Phenäkit und Chrysoberyll
in dem Glimmerschiefer an der Takowaja vor
(I , 483) *). Die Krystalle stehen in Rücksicht der
Farbe den Columbischen nicht nach, und werden auch
wie diese geschliffen, und zu Schmucksteinen verarbeitet
2).
') In der Sammlung des kaiserlichen Bergkorps in Petersburg
wird ein Sraaragdkrystall von diesem Fundort aufbewahrt, der 8 Zoll
Höbe und 5 Zoll im Durchmesser hat.
2) Das Verhalten des uralischen Smaragdes vor dem Löthrohr
2 1. Lepidolilh
findet sich in einzelnen grossen tafelförmigen Krystallen,
wenngleich mit unbestimmter Begränzung, in einem
grobkörnigen granitischen Gemenge von Albit,
Quarz und Beryll zu Juschakowa bei Mursinsk (I,
457); die Krystalle erreichen zuweilen einen Durchmesser
von mehr als 2 Zollen, und sind von pfirsich-
biiithrother Farbe: er findet sich ferner in kleineren
röthlichweissen bis gelben ein- und aufgewachsenen
Krystallen und derben blättrigen Parthien in dem
Granit von Alabaschka bei Mursinsk mit krystallisirtem
und kuglig zusammengehäuftem weissem Albit, gelbem
Feldspath und Quarz (II, 3 8 3 ), und endlich in kleinen
derben Massen mit körnigen Zusammensetzungs-
stiicken, die nur 1 bis 2 Linien Durchmesser haben,
von der gewöhnlichen pfirsichblüthrothen Farbe, in
dem Granit von Schaitansk (I , 464). Er kommt hier
zuweilen in regelmässiger Verwachsung mit gelbem
Glimmer vor, indem er die Ränder desselben umgieht,
und die Spaltungsflächcn des Glimmers in die des
Lepidolithes fortsetzen.
25. Serpentin
kommt sehr häufig und in ganzen Lagern und Bergen
als Gebirgsart vor, und ist daher bei den Gehirgsar-
ten ausführlicher beschrieben. Stark durchscheinende
Abänderungen kommen bei Pyschminsk ( I , 180), zu
Mramorsk bei Katharinenburg (1 , 248) , und am See
Auschkul (IQ 164) vor.
ist von dem des Columbischen allerdings etwas verschieden, doch
firidet eine Abwesenheit des Gehalts an Chromoxyd, wie I , 84 ver-
muthet wurde, nicht statt. Nach einer Beobachtung des Dr. Vo l -
b o r t h in Petersb u rg , die mir von Herrn K ä m m e r e r milgetheil(
wurde, schmilzt der uralische wie der amerikanische Smaragd mit
Flussspath zu einer Kugel, die, so lange sie heiss ist, wnsserheü ist,
heim Erkalten aber undurchsichtig wird, und nun, wenngleich schwach,
doch deutlich chromgrün gefärbt erscheint, was ich auch bestätigt fand.