
was wir auf dieser Exkursion gesehen haben, Talkschiefer,
Thonschiefer, Grauwackenschiefer, ein grauwackenähnliches
Conglomérat, dichter und körniger
Kalkstein, Serpentin, Augitporphyr (mit Uralitporphyr)
Dioritporphyr und Granit. Wir haben also hier eine
überaus grosse Mannigfaltigkeit sowohl von schiefrigen,
als massigen Gebirgsarten, von welchen letzteren die
verschiedenen Porphyrarten in sehr ausgezeichneten
Abänderungen Vorkommen. Sie durchsetzen, verbunden
mit dem Granit, wahrscheinlich hier wie überall
die schiefrigen Gebirgsarten; aber diesen letzteren
schliesst sich hier wie in der Gegend von Katharinenburg
der Serpentin an, da er in gleichförmiger Lagerung
mit ihnen vorkommt, und ebenso wahrscheinlich
auch ein Theil des* Augitporphyrs, da er oft ein ganz
schiefriges Ansehen hat.
üxKarsionen nach dem IlmengeMrge.
Den 7. Sept. Die vielen schönen und merkwürdigen
Mineralien, welche das -Ilmengebirge in mineralogischer
Hinsicht so berühmt gemacht haben, sind
grösstentheils eine Entdeckung der neueren Zeit.
Zwar kannte man einige derselben, wie den grünen
Feldspath oder Amazonenstein, deft grossblättrigen
Glimmer und den Topas schon seit längerer Zeit;
diese erwähnten schon He rmann und Ge o r g i in
ihren mineralogischen Beschreibungen des Ural und
des Russischen Reiches; aber darauf war auch die
Kenntniss der Mineralien des Ilmengebirges beschränkt,
bisHerr Me n g e auf seiner im Jahre 1826 unternommenen
Reise den Zirkon und mehrere andre seltene Mineralien
darin auifand, und an die Aktionäre, auf deren
Kosten er die Reise nach dem Ural machte, versendete
J). Die Auffindung des Zirkons in einer vor-
*). H e rr Me n g e fand den Zirkon zuerst in einer Mineraliensammher
nicht gekannten Grösse erregte viel Aufsehen und
veranlasste die Russischen Behörden zu eiuer genaueren
Untersuchung des Gebirges, wodurch nun die von
Herrn Me n g e entdeckten Mineralien nicht allein an
vielen ändern Stellen, sondern auch noch mehrere neue
Mineralien oder neue Varietäten schon bekannter Mineralien
aufgefunden wurden.
Der grösste Theil dieser Mineralien kommt in
den Umgebungen des Ilmensees, eines der vielen Seen
vor, die sich im Osten von Miask in unzähliger Menge
sowohl im Gebirge, als auf dessen Ostseite finden, und
sich hier an die Seen der tschimschen und Barabins-
kischen Steppe anschliessen *). Er liegtetwa 3 Werste
von Miask entfernt auf einer westlichen Terrasse
des Ilmengebirges, und ist 3 Werste von N. nach S.
lang und 2|- Werste von 0 . nach W . breit. An seiner
Ostseite erhebt sich das Gebirge ziemlich steil,
die ändern Ufer sind flaeher, aber wie das ganze Gebirge
mit starker Tannenwaldung bedeckt. Stellenweise
ist auch der Boden sehr sumpfig, und besonders
ist diess an der Südseite der Fall, die dadurch
lung in Miask, in welcher man ihn g a r nicht beachtet h a tte ; und
diess veranlasste ihn zu einer genaueren Untersuchung des Ilmen-
gebirges, in dem er ganz richtig die ursprüngliche Lagerstätte desselben
vermulhete, und auch so glücklich war, sie aufzufiuden.
*) Die bedeutendsten derselben ausser dem Ilmensee sind von S.
nach N. fortgehend, der See Kundrawi, an dessen südlicher Seite das
schon Seite 19 erwähnte Dorf gleiches Namens liegt, der grosse und
kleine .lelantschik« der Tschebarkul, an dessen östlicher Seite die Festung
Tschebarkulsk liegt, die Seen Argagasch, Jelowoje, Terenkul, Ba-
lagitsch, der grosse undkleineKissägatsch, der Miassowound Argasi, durch
welchen letzteren derMias fliesst. Ausserdem sind zu erwähnen die Seen
Turgogak, Kyssykul^ Auschkul und’ N a ra li, die aber schon au f der
Westseite des Ilmengebirges. nordwestlich und südwestlich von
Miask liegen. Die Seen T schebarkul, der grosse Kissägatsch, der
Miassowo, Turgogak und Argasi sind un ter den genannten die grdss-
ten. Sie enthalten alle süsses Wasser, e rs t weiter ostwärts bei den
Seen der Steppe wird das Wasser häufig brakig.