
spaltbar, die sich unter Winkeln von 120° schneiden,
und parallel den Flächen des regulären sechsseitigen
Prisma gehen; Bruch uneben.
Liebte rosenroth ; durchscheinend, in dünnen Stük-
ken ganz durchsichtig; auf der Spaltungsfläche stark
perlmutterartig, in den übrigen Richtungen fettglänzend,
wie Eläolith.
Härte; zwischen der des Apatits und Feldspaths,
also etwa 5,5; das specifische Gewicht 2,453 ') bei
einer Temperatur von 11%2 R.
In Chlorwasserstoffsäure oder Salpetersäure mit
Leichtigkeit und unter starkem Brausen zu einer klaren
Flüssigkeit auflöslich, die. nach einiger Zeit g e -
latinirt; die Auflösung in Salpetersäure giebt mit salpetersaurem
Silberoxyd nur eine sehr geringe Trübung.
Vor dem Löthrohr werden kleine Splitter, in der
Zange gehalten, zuerst weiss und undurchsichtig, und
schmelzen dann mit Leichtigkeit unter beständigem
Aufschäumen zu einem weissen blasigen Glase.
Von Borax wird das Mineral leicht und in grösser
Menge zu einem klaren Glase aufgelöst. Mit
Phosphorsalz schmilzt es leicht und unter Aufschäumen
und mit Hinterlassung der Kieselsäure zu einem
klaren Glase zusammen; das bei einem grösseren Zusatz
vom Mineral beim Erkalten milchicht wird. Mit
Soda schmilzt es unter Aufschäumen zu einem blasigen
Glase, Durch anhaltendes Glühen scheint sich
der ganze Gehalt an Kohlensäure austreiben zu lassen
2).
Z u r Bestimmung dienten mehrere Heine Stückchen, die aber
nicht vollkommen von sehr kleinen eingeraengten Glimmerblättchen,
mit welchen der Cancriuit gewöhnlich verwachsen vorkommt, befreit
waren. Bei einer Wiederholung des Versuchs mit denselben
Stücken fand ich das speciiische Gewicht fast ganz übereinstimmend,
nämlich 2,454,
2) Bei einem Versuche, wobei das Mineral eine halbe Stunde im
Platintigel über der Spirituslampe mit doppeltem Luftzüge geglüht
Zwei Analysen, bei welchen das Mineral in Chlorwasserstoffsäure
aufgelöst wurde, geben folgendes
Resultat:
Natron 17,38 17,66
Kali 0,57 0,82
Thonerde *) 28,29 28,24
Kieselsäure 40,59 40,26
Kalkerde 7,06 6,34
Chlor und Verlust 6,11 6,68
In einem besondern Versuche zur Bestimmung
des Gehalts an Kohlensäure wurden von dieser 6,38 pCt.
gefunden.
Die Formel, welche sich aus diesen Analysen ableiten
lässt, ist:
Na2 S i + 2 ÄlSi + Ca C
wonach die Zusammensetzung folgendermassen ausfällt;
Natron 17,65
Thonerde 28,98
Kieselsäure 39,11
Kalkerde 8,03
Kohlensäure 6,23
Der Cancrinit ist also eine Verbindung, wie sie
bisher noch nicht vorgekommen ist, nämlich von einem
Silicate mit einem Carbonate und zwar bestimmter
von einem Atom Natron-Eläolith mit einem Atom Kalk-
spath 2) , wobei es ausserdem noch merkwürdig ist,
wurde, v e rlo r dasselbe 6,18 pC t.; der Rückstand brauste nur noch
sehr wenig mit Chlorwasserstoffsäure, gelatinirte aber noch damit.
*) Mit einer sehr geringen Beimengung von Eisen.
s ) Bei der früheren Beschreibung des Cancrinits (a . a. O, S. 59.)
hatte ich denselben ebenfalls schon auf diese Weise, als bestehend
aus I Atom Eläolith mit 1 Atom Kalkspath, betrachtet, doch passte,
wie S c h e e r e r darauf aufmerksam gemacht hat ( P o g g e n do r f f s
Anti. B. XI.IX S. 377) die Berechnung nach der alten Formel des
Eläolilhs, die damals nur bekannt w a r , mit dem Efgebniss der
Analyse lange nicht so gut , wie die nach der neuen Formel von
S c h e e r e r .