
in 3em Wasser dieses Theils des kaspischen Meeres
bei 0,63 pC. festen Bestandtheilen 0,124 Bittersalz
auffand, enthält nach demselben Chemiker das Wasser
des schwarzen Meeres bei 1,766 pC. festen Bestand-
theilen nur 0,147 Bittersalz1). Weiter südlich scheint
sogar mit dem Gehalt an Kochsalz der Gebalt an
Bittersalz noch zuzunehmen. Zwar besitzen wir von
dem Wasser dieser Theile des kaspischen Meeres
keine Analysen, denn die vielen Flaschen, die Ei ch-
wa ld an den verschiedensten Stellen des kaspischen
Meeres mit Wasser füllte, wurden leider zerbrochen,
doch zeigt diess schon der Geschmack, indem E i c h -
wa ld anführt, dass schon beim Vorgebirge Tük-Kä-
ragan das Wasser des Meeres sehr bittep se i, weiter
südlich bei Baku in dem Maasse, dass sein Genuss
fast Brechen errege 2).
Dieser grosse Bittersalzgehalt des Meeres, verbunden
mit dem Umstand, dass dasselbe gar keinen
Abfluss hat, und die grosse Menge Wassers, welches
die darin sich mündenden Ströme ergiessen, nur durch
Verdunstung verliert, während die festen Bestandtheile
Zurückbleiben, und sich anhäufen, kann daher wohl
’ ) Der Vergleichung wegen lasse ich hier die vollständige Zusammensetzung
des Wassers vom schwarzen Meere folgen. Nach
der Analyse von G ö b e l enthält dasselbe:
Chlornatrium 1,40195
Chlorkalium 0,01892
Chlormagnesium 0,13035
Brommagnesium 0,00052
Schwefelsäure Kalkerde 0,01047
Schwefelsäure Talkerde 0,14700
Doppelt kohlensaure Kalkerde 0,03586
Doppelt kohlensaure Talkerde 0,02086
Wasser nebst Spuren von organischen
Substanzen 98,23337
100,00000
(Vergl. Reise in die Steppen d. südl. Russl. Th. II S. 107.
a) E i c h w a l d a. a. O. Th. 1 S, 247.
zu der Vermuthung Veranlassung geben, die auch
Göbe l aufgestellt hat *), dass das kaspische Meer
ursprünglich ein Süsswassersee gewesen sei, und seinen
Salzgehalt allmählig aus der angrenzenden Steppe
empfangen habe. Indessen würde sich damit doch
nicht das Dasein der in dem kaspischen Meere lebenden
Seethiere erklären lassen. Allerdings sind diese
nicht sehr zahlreich, sowohl in Rücksicht der Species
als auch der Individuen, deon der grosse Reichthnm
an Fischen, der das kaspische Meer so berühmt g e macht
hat, findet sich nur in der Nähe der schilfreichen
Mündungen der Flüsse, wo der Salzgehalt des
Meeres durch das süsse Wasser der Flüsse verdünnt
ist. Das eigentliche Meer wird von allen Reisenden
als arm an Seethieren geschildert; aber ihre Zahl ist
nach der neuesten D ebersicht, die Eic h wa ld davon
giebt, doch nicht so gering als man bisher vermuthet
hatte, und unter diesem fanden sich recht eigentliche
Seefische, wie Heringe, und die Arten der Gattungen
Atlierina und Syngnathns 2),
‘ ) Reise Th. II S. 104.
2) Vergl. Bulletin de la société imperiale des naturalistes de
Moscou 1838 B. I S. 125. Ausser der grossen Menge von Karpfen-
Arten , Stören und Schlammbeisker (Cyprinus, Acipenser nnd Cobi-
tis) welche von den Flüssen in das Meer, und aus diesem in die
Flüsse steigen und den vielen Seehunden (Phoca canina, P a l l a s )
die aueh in dem süssen Wasser des Baikal Sees leben, führt E i c h -
w a l d folgende Seethiere au f: Von Schildkröten Clemmys caspia
(Wa g i e r ) ; von Fischen Cyprinus P e r sa ( P a l l a s ) , Cobiiis caspia
( E i c h w a l d ) , Clupea caspia, C. pnnticu, A therina caspia, A- pon-
tica , Bentophilus ( Gobius) macrocephalus ( E i c h w a l d ) , Gobius
sulcatus, G. a jfín is , G. caspius, Syng n a th u s nigrolineatus, S. caspias;
von Krebsen Ast.;cus leptoductylus, var. caspia ( E s c l i -
s c h o l z ) , A . caspius ( E i c hw a l d ) ; von Mollusken Paludina varia-
bilis ( E i c h w a l d ) , P . pusilla, N e ritin a liturata, Cyrena orientalis,
M y tilu s (Dreissena) polymorphus, M . edulis, Venus g a llin a , Car
diurn edule, C.rusticum, Didacna trigonoides, D. crassa, Monodacna
caspia, M. p o n tic a , Adacna laeviuscula, A . plicata, A . vitrea, A . colórala.
— Die Fau n a des kaspischen Meeres unterscheidet sich, wie E i c h