denn ausser einem später zu erwähnenden ist er der
Einzige, welcher am Ural bekannt ist.
Ein dichter Grünstein, der aber auch stellenweise
körnig wird, und Hornblende und Feldspath erkennen
lässt, bildet die Magnitskaja Gora und den Matkam,
besondere Berge, die an der Gränze zwischen dem
Glimmerschiefer und dem Kalkstein hervorgebrochen
sind, ersterer nördlich, letzterer südlich vom Suratkul.
In kleinern Massen findet sich ein solcher Grünstein
noch weiter westlich, wie z. B. im Selitur, in welchem
er in Gängen vorkommt. Wo er sich mit Kalkstein
in Berührung findet, hat er häufig denselben g e bleicht
nnd körnig gemacht.
Aus eigener Ansicht kenne ich von allen diesen
Gesteinen nur den sogenannten Syenit aus der Schi-
schimskaja, von welchem wir von Herrn He rmann
in Slatoust mehrere Stücke erhielten und einen ändern
sogenannten Syenit in der Eversmannschen Sammlung
25 Werste (westlich?) von Slatoust. Beide sind aber
Diorite, da sie aus Hornblende und Albit bestehen,
und danach zu urtheilen, möchten auch wohl die
übrigen Syenite lind Syenitporphyre, Diorite und
Dioritporphyre sein; was sich auch schon deshalb
vermuthen lässt, da es nur solche Gesteine
sind, die auf der östlichen Seite in dem Längen-
thale des Mias Vorkommen. Der Diorit der Schi-
schimskaja ist sehr ausgezeichnet. Der Albit ist in
den einzelnen Krystallen nicht von ganz gleicher Beschaffenheit,
denn er ist theils graulichweiss und durchsichtig,
theils schneeweiss und undurchsichtig; die
Hornblende grünlichschwarz; diese ist vorherrschend
und bildet gleichsam eine grobkörnige Grundmasse,
in welcher der Albit in Zoll langen und 2 bis 3 Linien
dicken Krystallen porphyrartig eingewachsen ist.
Die Umrisse der Krystalldurchschnitte auf den Bruchflächen
des Gesteins sind sehr geradlinig, die Krystalle
sind aber stark mit der Grundmasse verwachsen, und
lassen sich ohne zu zerbrechen nicht von dieser ab-
lösen; sie liegen in der körnigen Grundmasse bald
mehr, bald weniger gedrängt, aber immer in ziemlich
paralleler Richtung, wie die Feldspathkrystalle in dem
Syenit des Plauehschen Grundes bei Dresden, und
sind auf den deutlichsten Spältungsflächen immer stark
gestreift; aber Streifung und Spaltungsfläche gehen
aus dem schneeweissen Theil in den graulichweissen
unverändert fort, woraus hervorgeht * dass diese ungleiche
Beschaffenheit bei ein c? und demselben Individnum
statt findetx).
Bei dem Diorit aus der Eversmannschen Sammlung
ist der Albit röthlichweiss, durchscheinend, und
ebenfalls mit deutlicher Streifung auf der Hauptspal-
tungsfläche, die Hornblende schwärzlichgrün; hier ist
der erstere vorherrschend; er findet sich in 2 bis 3
Linien langen schmalen Krystallen, die eine körnige,
stark verwachsene Grundmasse bilden, worin die
Hornblende in gewöhnlich nur eine Linie grossen Körnern
einzeln liegt, so dass also dieser Diorit in Rücksicht
der relativen Menge seiner Gemengtheile einen
vollkommnen Gegensatz zu dem vorigen bildet. —
Den 9. Sept. Wir blieben diesen Tag noch in
Slatoust, und beschäftigten uns unter anderem damit,
die schönen Sammlungen der Herren A n o s s o f f und
Hermann zu besehen, die vorzugsweise die Minera-,
lien der Gegend enthielten. Herr He rmann besass
davon grosse Vorräthe, und theilte uns daraus mit vieler
Freigebigkeit mit, wodurch er uns recht sehr verpflichtete.
Nicht weniger verpflichtet fühlten wir uns
Herrn A n o s s o f f für die viele Belehrung über die
r ) Dieser Diorit scheint in dfir Gegend sehr verbreitet zu sein,
denn nach den Beschreibungen zu urtheilen, ist das Gestein der Na-
simskaja und der Taratarskischen Berge ganz dasselbe, und a u s s e r-1
dem findet sich in der Eversmannschen Sammlung ein Diorit mit
d er Etiquette von Turgojak, also in dem Längenthale des Mias, der
dem beschriebenen s o . vollkommen äh n e lt, dass e r von ihm nicht
zu unterscheiden ist.