aufgelöst, eben so lässt es sich nicht mit Gold zusam-
menschmelzen.
Von Königswasser wird es auch in der Siedhitze
nicht angegriffen.
Im Kolben mit Salpeter geschmolzen riecht es,
besonders wenn man es fein zerrieben hat, nach Osmium,
und bildet eine grüne Salzmasse; wenn man
diese mit Wasser kocht, so bleibt blaues Iridiumoxyd
ungelöst zurück.
Nach der Untersuchung von B e r z e l i u s l) be-*
steht das lichte Osmium-Irid aus der Gegend von Katharinenburg
aus:
Iridium 46,77
Rhodium 3,15
Eisen 0,74
Osmium 49,34
Spur von Palladium '_______ ______ _
1,00. Es ist hiernach Ir Os, verbunden mit etwas ROs,
oder eine Verbindung von einem Atom Iridium mit
einem Atome Osmium, wobei ein kleiner Theil des
Iridiums durch Rhodium ersetzt ist.
Es kommt am Ural in dem Seifengebirge mit Gold
und Platin vor, und findet sich hierin nicht selten in
noch grösserer Menge als Platin, wie z. B. in den
Seifenwerken von Bilimbajewsk und Werch-Issetsk
bei Katharinenburg und von Newjansk. Zuweilen
sieht man Körner, die ein mechanisches Gemenge von
Gold und Osmium-Iridium sind, bei deren Auflösung
in Königswasser das Osmium - Iridium rein zurückbleibt2).
r ) A. v. O. S. 236. Die Zersetzung geschah hierbei iin Goid-
tiegel mit kaustischem K a li; das Osmium wurde durch den. Verlust
bestimmt.
a) Dergleichen Körner sind in dem Seifengebirge von Zarewo-
Alexaudrowsk vorgekommen, wurden auch v'on He rrn v o n S o h o le
w s k o i in Petersburg bei der Reinigung des Platins gefunden, wie
oben S. 39 bemerkt ist. Ich habe neuerdings dergleichen Körner
8. D u n k l e s O s m i u m . 1 r i d i u m.
Es findet sich wie das vorige in kleinen Körnern
und Krystallen, welche in Form und Spaltbarkeit ganz
mit den Krystallen des lichten Osmium-Iridiums übereinstimmen,
in der Regel aber noch etwas grösser
als diese sind. Die Krystalle sind sonst ebenfalls
gewöhnlich tafelartige Combinationen des sechsseitigen
Prisma mit der geraden Endfläche, und nach
dieser vollkommen spaltbar; zuweilen finden sich auch
die Flächen eines Hexagondodecaöders, und diese
scheinen auch vollkommen dieselben Winkel zu haben,
wie bei dem lichten Osmium-Iridium, so weit sich
dieses bei dem nicht hinreichenden Glanz der Flächen
bestimmen lässt. In jedem Falle scheinen aber doch die
Abweichungen, wenn sie existiren, nur gering zu sein.
Die Krystalle sind indessen bleigrau, und durch
diese dunklere Farbe unterscheiden sie sich gleich
auf den ersten Anblik von dem dichten Osmium-
Iridium. Ihre Härte ist nicht merklich verschieden,
ihr specifisches Gewicht dagegen höher; ich
fand es hei mehreren Krystallen aus dem Seifenge-
(5 an der Zahl) auch un ter einer Partbie Osmium - Iridium von
Kyschtimsk gefunden, aber diese Körner unterscheiden sich von den
vorigen dadurch, dass sie nicht wie bei diesen aus kleinen unregelmässigen
Paribien von Gold und Qsmium-Iridium bestehen , sondern
einen Kern von Gold en th a lten , der an der Oberfläche mit lau-
te r kleinen Täfelchen von Osmium - Iridium so dicht belegt ist,
dass man von aussen von dem Golde fast g ar nichts sieht. Auch
entdeckte ich diese Verwachsung n u r erst beim Zerschlagen eines
dieser Körner, wozu ich durch die fremdartige Beschaffenheit derselben
veranlasst wurde. Das grössle dieser Körner war länglich rund
und etwa 2 Linien lang. Diese Körner enlhalten ab e r nicht allem
Gold und Osmium-Iridium, sondern auch Blei, was sich sowohl vor
dem Löthrohr durch den gelben Beschlag auf der Kohle, als auch
durch Digestion mit Salpetersäure zu erkennen gab, wodurch es aufgelöst
wurde,, und mit Schwefelwasserstoff gefällt werden konnte.
Da sonst Blei in dem Seifengebirge nicht vorkommt, so bin ich zweifelhaft
geworden, ob die Körner ein Naturproduct oder nicht etwa
ein Kunstproduct sind.