aus einer fortlaufenden Reihe von S e en , welche von
Wasservögeln wimmelten. An ihr geht der Weg 6
Stationen bis Lebäschja entlang, von wo wir noch bis
Petropawlowsk 4 Stationen hatten. Die Temperatur
des Bodens war in diesem Theil der Steppe noch niedriger
als in der Barabinskischen Steppe. In Gankin
der siebenten Station von Omsk, wo wir am Morgen
des 29. Aug. anlangten, fanden wir die Temperatur
eines 16 Fuss tiefen Brunnens I o, 3 R., während die
der Luft 11°, 6 betrug, und eine gleiche Temperatur
hatte ein 28 Fuss tiefer Brunnen in der folgenden
Station Poludennaja bei einer Temperatur der Luft
um 10 Uhr Morgens von 12°, 8 R. ')•
Nachmittags waren wir in Petropawlowsk; die
Stadt schien uns noch grösser, als Semipalatinsk, sie
treibt einen lebhaften Handel, besonders mit den Bu-
charen, welche baumwollene Zeu g e , die von den
Russischen Bauerfrauen viel getragen werden, und
getrocknete Früchte, wie Abrikosen’, die sehr süss
und wohlschmeckend sind, und eine Art kleiner
Rosinen ohne Kern, Kischmisch genannt, bringen
und dafür E isen - und Lederwaaren holen. Es befindet
sich hier ein Tauschhof, den wir zwar auch
besuchten, aber jezt ganz verlassen fanden, da es g e rade
Sonntag war, an welchem kein Verkehr statt
findet und alle Laden geschlossen sind. Wir reisten
schon am Nachmittage des 31. Aug. ab, fuhren auf einer
Brücke über demlschim und waren am Abend des folgenden
Tages in Alabugskoj, der Gränze des Gouvernements,
eine Station von Swerinogolowsk, wo uns leider
nun auch Herr von J e rm o l o f f verliess, so dass wir
wieder auf unsere ursprüngliche Gesellschaft beschränkt
waren. Am Morgen waren wir in Ustuiskaja, und
fuhren dann, immer auf der nämlichen Seite des Ui
*) Vergl. v. H u m b o l d t Fragmens asiatiques Tb. II S. 386 und
diese Reise Tb. 1 S. 496.
weiter bis Troizk, wö wir in der Nacht vom I. zum
2. September ankamen. Der Ui fliesst zwischen ziemlich
hohen Ufern; hei Karaulskaja sieht man am rechten
Ufer Schichten weissen Thones urid eine Quelle, die
aus ihm entspringt, hatte schön die höhere Temperatur
von 4° R,
, die Luft um 7 Uhr, wo wir sie unter-
R.
suchten, 14
Troizk ist nachOrenburg die wichtigste Handelsstadt
der Linie. Sie hat, wie alle diese Handelsplätze,
einen Tauschhof, der auf der rechten Kirgisischen
Seite des Ui liegt, und zu welchem eine hölzerne
Brücke führt, öestlich von diesem Tauschort ergiesst
sich ein kleiner Bach in den U i, an dessen beiden
Seiten niedrige nackte Felsen hinstreichen. Die Ge-
birgsarten, die hier Vorkommen, scheinen sämmtlich
verschiedene Abänderungen von Augitporphyr zu sein,
wenngleich sie unter einander von ziemlich verschiedenem
Ansehen sind. Sie haben eine grünlichgraue
bis schwärzlichgnine Grundmasse, die sieh mehr oder
weniger leicht mit dem Messer ritzen lässt, und vor
dem Lötlirohr zu einem graulichgrünen Glase schmilzt.
Bei einigen von ihnen finden sich sehmale 3 bis 4 Linien
grosse grünlichweisse Labradorkrystalle mit kleinen
Parthien feinschuppigen Chlorits eirtgewachsen;
bei ändern sind die Labradorkrystalle sehr klein, und
statt der Chloritparthien finden sich 1 bis 2 Linien
grosse Kugeln von einer grünlichschwarzen, specksteinartigen
Masse. Noch andre dieser Gesteine, die
etwas schiefrig sind, haben hellere Grundmasse, und
nur kleine weisse, inliegende Labradorkrystalle, und
bei noch ändern fehlen die eingewachsenen Kugeln
und Iirystalle gänzlich ; die Masse wird fester, schwärzer
und gewinnt dadurch ein basaltähnliches Ansehn.
Alle diese Varietäten findet man, wenn man den kleinen
Bach von der Einmündung in den Ui stromaufwärts
folgt. Ich habe diess nur etwa 2 Werste ge-
than, ohne dass die Felsen aufhörten, die übrigens
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