weniger grossen Blöcken in dem Seifengebirge vorkommt
*). Diess weisse Mineral ist ein neues eigen-
thümliches Mineral, das daher mit einem besondern
Namen zu bezeichnen ist, und das ich deshalb nach
seinem häufigen Vorkommen in diesem Seifenwerke
B a r s ow i t zu nennen vorschlage. Es hat folgende
Eigenschaften:
Es findet sich nur derb mit theils kenntlichen,
theils unkenntlichen Zusammensetzungsstücken; im er-
steren Fall sind dieselben körnig, ein bis mehrere Linien
gross, und in einer Richtung ziemlich vollkommen
spaltbar, nach welcher sie dann auch gewöhnlich
etwas breiter als nach der ändern sind, und mit dieser
breiteren Seite ziemlich parallel auf einander liegen;
im letzteren Fall ist das Mineral dicht und der Bruch
splittrig.
Schneeweiss, durchscheinend an den Kanten; die
körnigen Varietäten haben schwachen Perlmutterglanz,
die dichten sind fast matt.
Härte zwischen der des Apatites und des Feld-
spaths; vielleicht nur um wenig geringer als die des
letzteren. Das specifische Gewicht einer körnigen Varietät
= 2,752, einer dichten nicht so vollkommen
reinen Varietät = 2,740 2).
*) Ich habe von diesen Blöcken selbst in dem Seifenweike n u r
wenige gesehen und gesammelt, da bei dem Regen, der auch heute
nicht au sb lieb , und wegen des tiefen Schmutzes, der durch den Regen
der frü h em Tage in dem Seifenwerke entstanden w a r , es mir
unmöglich wurde, dasselbe genau zu u n te rsu c h e n ; ich habe aber doch
eine re ch t vollständige Sammlung aller V a rie tä ten , die u n te r diesen
Blöcken Vorkommen, machen können, da man angefangen hatte, diese
Blöcke zu sammeln , und schon ein grö sse r Haufen davon bei dem
Comptoir des Seifenwerkes aufgethürmt w a r , um damit in Slatoust
den Versuch zu machen, den Korund daraus zum Poliren der Klingen
zu benutzen. Aus diesem Vorrath erlaubte man mir gern, so
viel ich wollte,, zu meinem Gebrauche auszuwählen,
a) Zu diesen Bestimmungen wurden jedesmal mehrere kleine,
von den mit vorkommenden Mineralien so viel wie möglich g ereinigte
Stücke genommen.
Vor dem Löthrohre in der Platinzange schmilzt
das Mineral schwer und nur an den Kanten unter einigem
Blasen werfen zu einem blasigen Glase.
Mit Borax schmilzt es langsam und ruhig zu einem
wasserhellen Glase zusammen; mit Phosphorsalz
eben so, nur unter Ausscheidung von Kieselsäure; und
bei grösserem Zusatz opalisirt das Glas beim Erkalten
.Mit Soda in ungefähr gleicher Menge vermischt,
schmilzt es zu einem blasigen Glase, das mit mehr
Soda schneeweiss und unschmelzbar wird.
Mit Kobaltsolution nimmt es eine dunkelblaue
Farbe an.
Gepulvert und mit Chlorwasserstoffsäure erhitzt,
wird e§ leicht zersetzt und bildet bald eine dicke
Gallerte.
Die chemische Zusammensetzung wurde auf meine
Bitte von Herrn Varr ent rapp ermittelt, der bei drei
in dem Laboratorium des Prof. H. Ro s e mit der körnigen
Varietät angestellten Analysen fand:
Kalkerde 15,46 15,30 15,10
Talkerde 1,55 1,42 1,65
Thonerde 33,85 33,78 34,08
Kieselsäure 49,01 49,05 48,07
99,87 98,56 98,90
Die Sauerstoffmengen dieser Bestandtheile, die
der Kalkerde und Talkerde zusammen genommen, verhalten
sich fast wie die Zahlen 1 , 3 , 5 , daher die
chemische Formel für diess Mineral ist:
^a3W + 3 Ä i sK
Mg5 )
Berechnet man hiernach die Zusammensetzung mit
Hinweglassung der Talkerde, so fällt sie folgender
Maassen aus: