oder grasgrün, die Zusammensetzungsstücke haben
aber in beiden Fällen dieselben Spaltungsflächen: sie
sind sehr vollkommen und deutlich, und schneiden sich
unter Winkeln von 124 °. Beide Farben gehen nur
wenig in einander über, ohne doch scharf abzuschneiden*
Die weniger grobkörnigen Parthien sind grasgrün
bis smaragdgrün und ihrer Beschaffenheit nach
wenig erkennbar, scheinen aber Augit zu sein. Dunklere
lauchgrüne Körner von Hornblende liegen nicht
selten dazwischen. Von der grasgrünen Farbe sind
auch der Hauptsache nach die schaligen Parthien. Die
Zusammensetzungsstücke sind zuweilen nur sehr dünn,
und dann auf den Zusammensetzungsflächen nach verschiedenen
und durcheinander laufenden Richtungen
gestreift, die dickeren Schalen sind mehr oder weniger
deutlich spaltbar, von der Zusammensetzungsfläche
aus hat man nach der einen Seite hinter einander zwei
Spaltungsflächen, die mit der Zusammensetzungsfläche
Winkel von ungefähr 152° und 134° machen, nach
der entgegengesetzten Seite dieselben; die Spaltungsflächen
gehen also parallel einem rhombischen Prisma
von 124° und einem anderen von 8 8 ° , und die Zusammensetzungsfläche
bildet bei dem einen die Abstumpfungsfläche
der stumpfen, bei der anderen die der
scharfen Seitenkante. Die einen Spaltungsflächen g e hen
also parallel dem verticalen Prisma der Hornblende,
die anderen parallel dem des Augits. Die Spaltungsflächen
beider sind aber unterbrochen und spiegeln durchaus
nicht gleichmässig durch die ganze Masse durch.
Die dem einen Prisma angehörigen Spaltungsflächen
spiegeln bei der Messung mit dem Reflexionsgoniometer
an gewissen Stellen, während die dem anderen
Prisma angehörigen an anderen Stellen spiegeln. Daran,
wie auch an den etwas verschiedenen Farben der verschiedenen
S tellen, sieht man, dass das Ganze ein
Gemenge ist von Hornblende und Augit. Die aufeinander
liegenden Blättchen bestehen zumTheil aus Hornblende,
zum Theil aus Augit, aber in der oben angegebenen
L a g e , so dass die Spaltungsflächen des Augits
und der Hornblende in einer und derselben Richtung
liegen. Wo das Gemenge am deutlichsten sich
darstellt, ist der Augit an Masse vorherrschend, seine
Spaltungsflächen sind dann ziemlich vollkommen, und
reflectiren die Bilder der Gegenstände deutlich, wenn
auch nicht mit ganz bestimmten Umrissen; die Spaltungsflächen
der Hornblende dagegen sind viel unvollkommener,
haben ein etwas fasriges Ansehen, und
denselben seidenartigen Glanz, oder vielmehr nur
Schimmer, der auch dem Smaragdite von Corsica, und,
wenn gleich in weniger auffallendem Maasse, auch den
übrigen Uraliten zukommt. Wo die Hornblende an
Masse vorherrscht, ist das Gemenge undeutlicher, der
Augit steckt zwischen der Hornblende in einzelnen
Streifen und kleinen Parthien, und hat viel unvollkommenere
Spaltungsflächen, als da, wo er vorherrschender
ist. Man kann die Winkel der Spaltungsflächen
nur des Abends bei Licht messen, aber die Bilder einer
hellen Flamme sind undeutlich und langgezogen.
Dass die schaligen Parthien Gemenge von Hornblende
und Augit sind, hat schon vor mir Ha idin g e r
nachgewiesen *), und darin stimme ich mit ihm überein,
nur hat dieser ausgezeichnete Beobachter die Art
der Verwachsung anders dargestellt als ich. H a i -
d in g e r behauptet nämlich, dass die Zusammensetzungsfläche
der schaligen Zusammensetzungsstücke
der Hornblende wohl, wie oben angegeben ist, parallel
der Abstumpfungsfläche der stumpfen Seitenkante
des verticalen Prisma ginge, die des Augits dagegen
parallel der schiefen Endfläche desselben, die mit der
Abstumpfungsfläche der vorderen schärferen Seitenkante
des verticalen Prisma den Winkel von 106 6
*) A. a. O. S. 374.