die Höhe von Bogoslowsk über dem Meere annimmt.
Nach unseren correspondirenden Barometer "Beobachtungen
von Katharinenburg und Bogoslowsk scheint
aber der letztere Ort nur eine absolute Höhe von 80
Toisen zu haben, so dass mit Vernachlässigung der
kleinen Differenz zwischen Bogoslowsk und Turjinsk
der Gipfel vom Ko n d s c h a k ows k o i Kamen etwa
844 t. über dem Meere hoch wäre. Hypsometrische
Resultate können nur allmählig verbessert werden.
Nach unserer jetzigen Kenntniss der Uralkette
folgen also von Süden nach Norden als Culminations-
Punkte gemessen:
Höhen über dem Meere.
Der I r eme l (Br. 5 4 ° 2 0 0 . . . 7 9 3Toisen
nach I l e lme r s e n , aber Orenburg
zu 39 t. gerechnet.
Der g r o s s e Ta g a n a i (Br. 5 5 ° 17') . 545 T.
nach Kupf f er , aber Slatoust zu
184 t. gerechnet.
Der Ko n d s c h a k ows k o i Kam en(Br.59°400844 T.
nach Fe d o r o f f , wenn man Turjinsk
zu ungefähr 80 t. absoluter
Höhe anschlägt.
Berge westlich von Obdor sk (Br. 67° 120 780 T.
nach F r man.
Der höchste Gipfel ist also der Kondschakowskoi
Kamen, und der Ural hat sonderbar genug an beiden
Extremen unter 54 ° f und 67 °§ Breite fast gleiche
Höhe.
lieber die Etymologie des Wortes Ural hat mir
Herr von Humbo ldt folgende Bemerkungen mitge-
theilt, die ich mit seinen eigenen Worten hier einschalte.
„Da, wie allgemein bekannt, die gewöhnliche
russische Benennung des Ural S eml ä n n i i Pojas
(Erdgürtel) ist, von Pojas der Gürtel 0? un<* ver*
muthen konnte, der Name Ural müsse eine ähnliche
Bedeutung in irgend einer Sprache Asiens haben, so
richtete ich darüber eine Frage an den sehr unterrichteten
Professor der persischen und kirgisischen
Sprache bei der asiatischen Schule in Orenburg. Er
versicherte mir, dass im türkisch-kirgisischen und im
alten tiirkisch-nogaischen Dialecte Ur a lmak, umbinden,
zusammenbinden, Ur a l g a n umbunden heisse.
Zwar ist der gebräuchlichere Name des Gürtels
bei den Kirgisen, nach Klapr oth, Bi lb ow, in den
türkischen Dialecten in Kasan Bi lb a u , in Tobolsk
Bi lbow; aber es ist sehr wahrscheinlich, dass es früher
auch eine Wurzel Ural , Gürtel, gegeben habe,und
dass ur a lmak, umbinden, nach Analogie von a g h y z -
mak, schreien, gebildet sei, worin man a g h y z ,
Mund, erkennt. Herr Scho t t , Professor der asiatischen
Sprachen an der Universität zu Berlin, bemerkt
scharfsinnig, dass im türkisch - uigurischen Dialecte
der Gürtel den Namen Kur führt, und dass diese Form
mit den kirgisischen Wurzeln Ur und Ural identisch
scheint. Die Mongolen pflegen mit dem Namen Gürtel
eine lange, aus horizontalen Lagen von Syenit bestehende
Felsenmauer, welche die Gobi im Norden begränzt,
zu bezeichnen. „Als wir auf dem W eg e von Urga
nach Peking, sagt Herr v o n B u n g e , von der Station
der Ruinen (Olonbaiching, wörtlich viel Gebäude)
hinabstiegeu, sahen wir am Horizont einen schwarzen
Streifen; diess war der Bussa-tschilon.” Aber Bussa ist
nach dem mongolischen Wörterbuch von S c hmid t
*) Auf der Karte von Hirschvogel (Hirsfogel), die zu dem Werke
des vom Kaiser Ma x i m i l i a n im Jahre 1516 nach Russland gesandten
Baron H e r b e r s te i n gehört, findet sich der Name Ural gar
nicht, aber eine von dem Parallel von Perm bis zum Eismeere fo rtlaufende
Bergkette führt den Namen: M S i t es dicti Cingulus Terrae,
re ich e s R a m u s io in seiner lieberselzung dieser Reise mit Cingolo
del Mondo 6 ver della Terra wiedergiebt.