
Na* Si "4“ 3 Al Si -4- Na CI*
ableiten, eine Formel, welche schon v. Kob e i l für
den Sodalith nach der Arfvedsonschen Analyse des
Sodaliths vom Vesuv aufgestellt hat *). Berechnet
man nach der Formel die Zusammensetzung, so fällt
sie folgendermaassen aus:
Natron 25,45 Natron 19,09
Thonerde 31,37 Thonerde 31,37
Kieselsäure 37,60 oder Kieselsäure 37,60
Salzsäure 5,58 Natrium 4,73
1ÜÜ,ÜU Chlor 7,21
100,00
Die nach der Formel berechnete Zusammensetzung
stimmt demnach mit der gefundenen ziemlich
gut überein.
Der Uralische Sodalith gleicht nach dem Angeführten
in allen wesentlichen Eigenschaften den übrigen
bekannten Varietäten des Sodalithes und unterscheidet
sich von diesen nur durch die Farbe, die bei
dem Sodalithe vom Vesuv weiss, bei dem von Grönland
grün ist, welche letztere Farbe daher den Ue-
bergang in die blaue Farbe des Uralischen Sodalithes
macht. Beide Färbungen, sowohl die grüne des Grönländischen,
als auch die blaue des Uralischen Sodalithes,
verschwinden bei der ersten Einwirkung des
Löthrors, scheinen demnach nur von etwas beigemengter
organischer Materie herzurühren und gehören daher
nicht zu den specifischen Kennzeichen des Sodalithes
a). Dasselbe ist auch mit der schönen blauen
? ) Die beiden ersten Theile dieser Formel sind übereinstimmend
mit der F o rm e l, die man für den Eläolith vor der Analyse von
S c h e e r e r annahm: daher ich den Sodalith in einer früheren Beschreibung
dieser Abänderung (Bericht der K. Preuss. Akademie der
Wissenschaften vom Jah re 1839 S. 59.) fü r eine Verbindung von
1 Atom Eläolith mit 1 Atom Chlornatrium betrachten k o n n te , was
je tz t nun nicht mehr angeht.
Farbe der Fall, die das Steinsalz von Wieliezka zuweilen
hat, und die ganz mit der Farbe des Uralischen
Sodaliths übereinstimmt. Die Ursache der letztem
aus einem kleinen Gehalte an Schwefel abzuleiten,
wie Kupf f e r , der das Mineral für Lasurstein
hält, wohl mehr vermuthet als beobachtet hat *),
scheint mir nicht wahrscheinlich, da ich bei der Auflösung
des Minerals in Chlorwasserstoffsäure durchaus
keinen Geruch von Schwefelwasserstoff habe wahrnehmen
können.
Der Sodalith ist am Umengebirge besonders mit
Feldspath und Eläolith verwachsen und, wie er stets
nur in kleinen Mengen vorkommt, auch nicht häufig.
5. Der Canc r ini t ; ein neues, durch seine Zusammensetzung
sehr merkwürdiges Mineral, auf das
ich bei einer früheren Beschreibung desselben *) vorgeschlagen
habe den Namen Cancrinit zu übertragen,
der durch die Identität des bisherigen Cancrinits mit
dem Sodalithe für jenen fortfallen musste. Ich schätze
mich glücklich, den Namen des ausgezeichneten Staatsmannes,
der durch seine glänzenden Verdienste um
den Russischen Bergbau auch für die Mineralogie im
Allgemeinen so fördernd gewirkt hat, so bald schon
Avieder in die Mineralogie einzuführen Gelegenheit
zu haben.
Der Cancrinit findet sich wie der Sodalith nur
derb, und theils wie dieser in kleinen Massen, die
nur aus einem Individuum bestehen, theils mit dünn-
stängligen, stark verwachsenen Zusammensetzungsstücken.
Er ist nach 3 Richtungen sehr vollkommen
Scheidung des Chlors und des überschüssig zugesetzten Fällungsmit-
tels zur Trockniss abdampfte, und die trockne Masse wieder mit
Wasser k o ch te , blieb die Kieselsäure ganz mit derselben lichten
blauen F a rb e , wie sie das pulverförmige Mineral h a t, zurück* sie
verlor sich aber bei dem Glühen der Kieselsäure gänzlich.
*) Voyage dans l’Oural p. 423.
*) Bericht der K. Preuss. Akad. d. Wiss, vom J a h r 1839 S. 56.