rner an demselben Tage des Jahres und in derselben
Stunde geschöpft ist.
Was die übrigen Verschiedenheiten in den Analysen
des Elton-Wassers anbetriift, so sind sie unbedeutend
und erklären sich meistentheils leicht. Dass
Erdmann kein Kali gefunden hat, liegt wohl nur
daran, dass er nicht danach gesucht hat; dass H. Ro s e
kein Brom entdecken konnte, obgleich er danach suchte,
dass das Brom nur in geringer Menge in dem Elton-
Wasser enthalten ist, und bei der geringen Menge
von diesem Wasser, die meinem Bruder zu Gebote
stand, mit Sicherheit nicht nachgewiesen werden
konnte ')• Auffallender ist der Umstand, dass Er d -
mann in dem Elton-Wasser etwas schwefelsaure
Kalkerde angiebt, während H. Ro s e und Göbe l in
demselben nicht die geringste Menge davon entdecken
konnten, aber auf der anderen Seite Göbe l doch wiederum
etwas schwefelsaure Kalkerde nicht allein in
dem Wasser der Charisacha, sondern auch in dem
am Boden des Elton-Sees abgelagerten Schlamm und
Kochsalz aufland, in welchem letzteren es mein Bruder
ebenfalls nachwies. Dieser Umstand, wie auch
die von mir gemachte Beobachtung, dass sich in den
am Rande des Sees ausgetrockneten Wassertümpeln
ein äusserer Kreis von Gypskrystallen gebildet hatte,
scheinen auf einen zu Zeiten selbst ziemlich beträchtlichen
Gypsgehalt des Wassers schliessen zu lassen.
Wahrscheinlich wird daher der Gypsgehalt, der in
den sehr verdünnten Auflösungen der Zuflüsse des
Elton-Sees bestehen kann, niedergeschlagen, wenn er
sich mit der concentrirten Soole des E lton -S e e s, in
welcher er nicht auflöslich ist, vermischt; oder er
bleibt nur zuweilen unter besonderen Umständen län-
') Der erste, welcher einen Bromgehalt im E lto n -W a sse r bemerkte,
war He rma n | n in Moskau. Vergl. P o g g e n d o r f f s Annalen
B. XL S. 634,
gere Zeit aufgelöst, wenn sich ein temporärer Gypsgehalt
des Elton-Wassers bestätigen sollte.
Der Salzgehalt der Zuflüsse lässt, wie schon früher
angeführt, schliessen, dass in der Umgebung des
Elton-S ees Salzlager befindlich sind, aus denen die
Quellwasser das Salz auflösen, das sie dem See zuführen.
Da indessen das Steinsalz kein Bittersalz enthält,
so hält schon Göbe l es für wahrscheinlich, dass
sie dieses aus dem Boden, durch welchen sie dringen,
entnehmen. Der Bittersalzgehalt bleibt sich nicht in
allen Seen der Steppe gleich, es findet sich darin bald
in grösserer, bald in geringerer Menge, nnd fehlt
auch zuweilen gänzlich, wie diess namentlich bei einem
der 3 grossen Salzseen der Steppe, dem Bas-
kuntschatskischen oder Bogdo - See *) der Fall ist.
Zur Vergleichung lasse ich hiernach die Zusammensetzung
seines Wassers nebst der des Inderskischen
Sees nach der Analyse von Göbel folgen:
Wasser des
BaskuntschatsInderskischen
kischen Sees Sees
Chlornatrium 18,9997 23,9275
Chlorkalium 0,1992 0,1014
Chlormagnesium 5,4349 1,7355
Brommagnesium 0,0065 0,0045
Schwefelsäure Talkerde — 0,3464
Schwefelsäure Kalkerde 0,0280 0,0421
Wasser 74,3428 73,8425
100,0000 100,0000
Das Wasser des Baskuntschatskischen hat demnach
25,657, das des Inderskischen Sees 26,157 feuerfeste
Bestandtheile. Das specifische Gewicht des
ersteren fand Göbe l bei 14° R. = 1,23650, das des
letzteren 1,20769 2).
*) Vergl. oben S. 220.
2) Ungeachtet das Salz des Baskuntschatskischen Sees viel reiner
als das des Elton-Sees ist, wird es jetat doch gar nicht benutzt.