dik, der, etwa 3 Werste breit, von der darauf folgenden
Hauptmasse durch ein etwa 10 Werste breites
Thal getrennt ist, an dessen jenseitigem Abhange,
aber noeh vom Ural entfernt, Chabarnoi liegt. Dieser
hat sich in dem Querthale dieses Höhenzuges ganz
auf die linke Seite gezogen, und lässt daher auf der
rechten Seite zwischen sich und den Bergen noch
einen schwach geneigten Abhang, auf welchem entlang
gehend, man die Beschaffenheit des Höhenzuges
gut untersuchen kann. Er bildet lauter einzelne " hervorspringende
Felsen von sehr geringer Höhe, die
durch kleine mehr oder weniger breite Schluchten jund
Thäler getrennt sind. Diese sind mit Dammerde und
Gras bedeckt, während die Felsen von aller Vegetation
entblösst sind. Die Gebirgsarten des Höhenzuges bestehen
hauptsächlich aus dichtem Grünstein, Kieselschiefer
und Serpentin, und ich will sie der Reihe
nach aufführen, wenngleich ich durch den oben S 165
erwähnten Verlust , den ich für keinen Ort mehr als
für diesen beklage, nicht im Stande bin, eine genaue
Beschreibung der Grünsteine hinzuzufügen.
Der erste Fels, den wir von Osten kommend erreichten,
ist einer der interessantesten. Er besteht
zum Theil aus Hypersthenfels, der im Ganzen von derselben
Beschaffenheit wie der ist, welch er in dem deutschen
Uebergangsgcbirge, am Fichtelgebirge, am Harz
und am Rheine vorkommt, aber sich durch ein grösseres
Vorwalten des Labradors gegen den Augit,
als gewöhnlich bei diesen letzteren statt findet, ausgezeichnet.
Der Labrador des Gesteins ist gfünlich-
w e is s , undurchsichtig, und findet sich in tafelartigen
Krystallen, die im Querschnitt etwa 2 bis 3 Linien
lang und höchstens eine halbe Linie breit sind1)} der
r ) Vor dem Xoth ro h r Schmilzt dieser Gemengtheil an den Kanten
zu einem blasigen Glase, aber, wie es scheint, leichter als der
Labrador von L ab rad o r; dahier es wohl sein könnte, dass dieser an.
Augit ist klein, schwärzlichgrün und undeutlich, was
besonders durch den Umstand hervorgebracht wird,
dass ausser dem Labrador und Augit in dem Gemenge
noch ! bis, 2 Linien grosse Stücke einer weichen serpentinähnlichen
Masse Vorkommen, die von derselben
schwärzlichgrünen Farbe wie der Augit, denselben
ganz verdecken r). Er tritt aber ganz d^utjich hervor,
wenn man das Gestein in Chlorwasserstoffsäure legt,
wodurch die schwarze serpentinähnliche Masse, wie
auch der Labrador, ganz weiss wird, während der
Augit seine Farbe gar nicht verändert. Das Gestein
braust dabei, etwas auf, zum Zeichen, dass es auch
etwas kohlensaure Kalkerde eingemengt enthält; die
Chlorwasserstoffsäure wird nach Verlauf eines halben
Tages gelblichgrün gefärbt, giebt mit Ammoniak einen
grünen Niederschlag, der sich an der Luft bald bräunt,
und enthält etwas Kalkerde und sehr wenig Talkerde,
daher die Serpentin - ähnliche Masse kein Serpentin
sein kann. Beim Glühen des Gesteins wird der Labrador
grünlichgrau, und die übrige Masse braun, und
verliert dabei nach einem angestellten Versuche 3,331
pCt., die zum Theil in Kohlensäure, zum Theil in
Wasser bestehen, wovon man sich überzeugt, wenn
man das Gestein vor dem Löthrohr im Kolben erhitzt.
Dieser Hypersthenfels ist kugelförmig abgesondert;
er bildet aber nur den oberen Theil a des Felsens,
unter ihm folgen Lager Von Jaspis und Thonschiefer
(b, c, d), wie in der beifolgenden Zeichnung
zu sehen is t, die eine Ansicht des Felsens von der
gebli'che Labrador kein Lab rad o r, sondern Oligoclas w ä re , w om it
auch sein übriges Ansehen übereinslimmt. Diess g ilt auch von dem
Hypersthenfels des deutschen“ Uebergangsgebirges, und wenn sich
diess b e stä tig t, würde diese Gebirgsart als eine eigenthümliche ittil
einem besonderen Namen zu bezeichnen sein.
l ) Dieselbe serpentinarlfige Masse findet sich auch lii dem Hypersthenfels
vom. Harze, wie besonders zu Mandelhoiz.