grössten Schwierigkeit zurückzulegen gewesen, hätte
man nicht' die Aufmerksamkeit gehabt,5 die schlimmsten
Stellen mit neuen Bohlen belegen zu lassen.
Die Häuser von Miask ziehen sich nach dieser.
Richtung weit hin; gleich hinter den letzten derselben
erheben sich einzelne steile Abstürze, die aus
dem oben beschriebenen Miascit bestehen, welcher
aber hier keine bemerkenswerthen Mineralien enthält.
Der erste Schürf, zu welchem wir weiter fortreitend
gelangten, war der Aesehyni t-Schurf , der an einem
kleinen Hügel in dem Eläolith--.freien Miascite angelegt
war. Das Gestein, worin hier der Aeschynit eingewachsen
verkommt,: hat eine grosse Aehnlichkeit
mit dem des zweiten und dritten Schurfes des, gestrigen
Tages, demselben, Worin die röthlichbraunen Zirkone
und Pyroehlore eingewachsen sind. Wie dieses
besteht es aus einem grosskörnigen Gemenge von fleisch-
rothembis gelblichweissem Feldspath und Albitmit grünlichschwarzem
Glimmer. Zirkon von derselben Farbe
und Durchsichtigkeit wie im dritten Schürfe, röthlich-
braun und halbdurchsichtig findet sich auch, nur ist
er kleiner als dieser, sonst oft äusserst schön krystal-
lisirt. Er bildet hauptsächlich eine Kombination der
Grundform mit dem zweiten quadratischen Prisma,
woran die Flächen des Dioctaeders untergeordnet als
Abstumpfungsflächen der Kanten zwischen Octaüder
und Prisma erscheinen.
Der Aeschynit findet sich in diesem Gestein nur
krystallisirt. Die Krystalle sind ein- und einaxig,
und haben die Taf. I. abgebildete Form. Die Kanten
zwischen den Flächen o und 2 / sind parallel den g e genüberliegenden
Kanten zwischen 2f und g , woraus
also, wenn man o als die Grundform (« : b ; c) betrachtet,
das Längsprisma den Ausdruck ( a : a c ö : 2 c ) erhält.
Die Seitenflächen fg-=== (« : § 6 : «c c) sind durch
die Messung der Winkel bestimmt. Die aus den
Messungen abgeleiteten Werthe für die 3 Axen der
Grundform sind:
a i b ' . c = 0,74 :1,50 : 1.
Berechnet man hieraus wieder die Neigungen der
Flächen, so ergiebt sich diese wie folgt:
die Neigung von g : g = 127° 19'
- - - g : h — 116 15f
- - - g : l g = 161 381
- §§• : ä = 134 37
- 2 / : 2 / = 73 44
- 2f i 6 = 143 8
- - g : o = 146 26.
Die angegebenen Winkel sind indessen nicht für
sehr genau zu halten, da die Flächen der Krystalle
selten glatt und glänzend, häufig ganz matt und rauh
waren; nur die Seitenflächen g konnten einigermassen
genau mit dem Reflexionsgoniometer gemessen werden,
die Endflächen sind nur mit dem Anlegegoniometer
bestimmt *). Die Krystalle sind stets eingewachsen,
der grösste, den ich gesehn habe, hat eine Breite von
6 Linien und eine verhältnissmässige Länge; gewöhnlich
sind sie aber viel kleiner, und in der Regel fehlen
dann auch die Flächen 6 und -§ g und o , so dass sie
dann nur als Combinationen eines vertikalen rhombischen
Prisma mit einem Längsprisma erscheinen. Eine
Spaltbarkeit ist nicht zu bemerken, der Bruch uneben
bis kleinmuschlig.
Bräunlichschwarz, im Strich gelblichbraun; nur
an den äussersten Kanten schwach durchscheinend und
zwar mit hyazinthrothem Lichte; im Bruch starkglänzend
von Fettglanz.
Härte zwischen Apatit und Feldspath; das speci-
*) Die Winkel stimmen- im Ganzen mit denen überein, die schon
B r o o k e von dem Aeschynit angeführt hat. (Philosoph. J\lagai>. and
Annals Vol. X p . 187 und daraus in P o g g e n d o r f f * Ann. Bd.
XXIII S. 361.