kleine weisse Zirkone gefunden, von welchen wir
schon in Minsk von Herrn P o r o s s o f f erhalten hatten.
Die Zirkone sind nur etwa 2 Linien lang,
aber dennoch viel grösser als die in den nördlich von
Katharinenburg sich findenden Goldseifen, die ich in
der Art wie sie dort Vorkommen, in dem Seifengebirge
von Miask nicht beobachtet habe. Das Gestein,
worauf der bei Muhambetjewa erschürfte Sand gefunden,
wurde, ist ein charakteristischer diinnflasriger
Gneiss, der aus fleischrothem Feldspath, wenigem gelblichgrauen
Quarz und schwarzem Glimmer besteht.
Einige Werste hinter Muhambetjewa fuhren wir durch
den Mias nicht weit von der Stelle, wo er seine öst-i
liehe Richtung annimmt, und erreichten dann um 4
Uhr Nachmittags die Goldseifenwerke von Miaskaja
und Soimonowsk, die schon zu dem Hüttenwerke
Kyschtimsk gehören, und 40 Werste gegen SW. davon
entfernt sind. Sie sind zugleich nebst den S e ifenwerken
Anninskoi, 29 Werste im SW . und Eka-
terininskoi, 12 Werste im W. von Kyschtimsk, die
bedeutendsten dieses Bezirkes1)*
Herr Ti tü s S o t o f f , der Neffe des Herrn Gr e g o r
So t o f f , und der jetzige Verwalter der Kyschtimschen
Werke war uns bis Miaskaja entgegen gekommen,
und führte uns in den Seifenwerkeu herum, aber wir
waren nicht im Stande viele Beobachtungen zu machen,
da es beständig regnete, und hierdurch, wie
auch durch den Regen der vorigen Tage, ein unergründlicher:
Schmutz in dem Seifenwerke entstanden
war. Die Seifenwerke Miaskaja und Soimonowsk
liegen dicht hinter einander an den Ufern der Sakjelga,
eines kleinen Flüsschens, der noch dem Mias zufliesst,
Ausserdem gehören aber dazu noch IO andere kleinere Seifenw
e rk e , die alle nach und nach seit 1823, wo man die oben gen
annten zu bearbeiten angefangen h a t, in Betrieb gekommen sind.
Die sämmt.licben Seifenwerke von Kyschtimsk haben bis Ju li 1829
183 Pud 32 Pfand Gold geliefert.
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und sich mit ihm verbindet, wo er seine östliche Richtung
annimmt. Das Seifengebirge von Miaskaja liegt
auf schwärzlichgrünem Talkschiefer, der St. 10 von
SW . nach NO. streicht und ein steiles östliches Einfallen
hat; das Seifengebirge von Soimonowsk dagegen
auf Serpentin, und weiterhin auf schwärzlichgrauem
Kalkstein. Die Oberfläche dieses letztem Gesteins
war durch die Hinwegnahme des Goldsandes
auf eine grosse Strecke entblösst, aber hier ganz
uneben, voller fnssgrosser abgerundeter Erhöhungen
und Vertiefungen, als wäre sie von fliessendem Wasser
ausgewaschen, was ihr ein sehr eigenthümliches
Ansehen gab. Die Farbe des Kalksteins war an der
Ofcrfläche durch Verwitterung gebleicht. Mit dem
Golde kommt in dem Seifengebirge von Soimonowsk
etwas Platin und Osmium-Iridium vor, und von letzterem
sowohl die zinnweisse als auch die bleigraue
Verbindung; ausserdem hat sich darin auch ein loses
Stück Serpentin mit einem eingewachsenen Goldblättchen,
so wie auch Chromeisenerz1) mit eingewachsenem
Golde gefunden. Beide Stücke waren uns schon
in Katharinenburg g e ze igt worden. — Wir blieben
*.) Dafür wenigstens c hatte ich damals ohne genauere Untersuchung
das E rz g eh alten , doch möchte ich je tz t fast vermu-
th e n , dass es kein Chromeisenerz, sondern Xilaneisenerz gewesen
s e i, da in ändern Seifenwerken am Ural n u r dieses mit Gold verwachsen
vorgekommen ist. Als solches hat sich nämlich das Th. I S.
335 dieser Heise erwähnte angebliche Chromeisenerz von dem Seifenwerke
Beresowskoi bei Nischne- Tagiisk erwiesen, indem H e rr
S c h w e l s o f f mir ein Stückchen davon bei seiner Durchreise durch
Berlin im Jah re 1839 brachte, und die Güte hatte, es mir zu r IJn
tersuchung zu ü b e rla ssen ; und fe rn e r is t auch neuerdings dergleichen
Titaneisenerz au f den Seifenwerken von Bissersk vorgekommen,
wie mir H e rr Oberhergineister K ä m m e r e r bei seiner auch im
Jah re 1839" erfolgten Durchreise durch Berlin mittheilte, indem e r
sieb dabei au f ein Stück in der Sammlung des H e rrn Staatsraths
H a u c h in P etersburg berief, das derselbe später auch auf
Herrn K ä m m e r e r s Veranlassung mir zu r Ansicht zu schicken die
Güte hatte,
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