dass das Seifengebirge zu diesem See geführt wird, um
dort verwaschen zu werden, weil es an Ort und Stelle
an Wasser fehlt. Man hebt zu dem Ende das Wasser
mit Pumpen aus dem S e e , und führt es auf die
geneigten Heerde wie in den übrigen Wäschen. Wir
hielten bei der Anninskischen Wäsche an, wo indessen
jetzt nicht gearbeitet wurde, und gingen von hier
aus um die östliche Seite des Sees bis zum Berge
Auschkul. An der Wäsche selbst steht Serpentin mit
vielem eingemengten Diallag an. Gleich hinter ihr
liegt eine kleine Kuppe, auf welcher ein Lusthaus
gebaut ist, das eine schöne Aussicht auf den gegenüberliegenden
Auschkul gewährt. In dieser Kuppe
ist der Diallag besonders - ausgezeichnet. Er findet
sich hier in dem Serpentin nicht selten in Zoll-gros-
sen eckigen Stücken und oft in solcher Menge, dass
das ganze Gestein nur ein körniger Diallag zu sein
scheint, während er in anderen Abänderungen des
Serpentins doch nur in geringerer Menge enthalten
ist. Der grobkörnige Diallag ist gelblichgrün, in
zw ei auf einander rechtwinkligen Richtungen spaltbar,
in der einen glänzend von Perlmutterglanz, in der
ändern matt, der weniger grobkörnige auf der er-
Jalire 1835 Th. IV S. 388) darüber roittheilt, liegt hier das Seifengebirge
in einer Mulde, die nach 3 Seiten mit Bergen umgeben ist,
die zu dem Kumatscbinskisehen Zuge g eh ö ren ; an der nördlichen
offenen Seite befindet sich ein etwa 8 Quadralwerste grösser Sumpf,
der 'bis zu dem Mias reicht. Das Seifengebirge liegt au f Serpentin
und Grünstein, die auch die Hauptgebirgsarten, nicht allein der Ku-
malschinskischen, sondern auch der Naralinskischen Berge sind. Es
besteht aus zwei Schichten, einer un te ren eigentlich goldführenden,
und einer oberen goidfreien; an der Gränze beider hat man fossile
Ueberreste vierfüssiger Thiere gefunden. Der Goldgehalt des Seifengebirges
ist oben angegeben. Das Gold ist ziemlich grobkörnig,
und liegt wahrscheinlich von seiner ursprünglichen I.agerstelle nicht
•weit entfernt, da die Bruchstücke der Gebirgsarfen, woraus das Seifengebirge
b e steh t, wenig ahgerundet, und die darin vorkommenden
Magneteisenerzkrystalle sehr scharfkantig sind. Alle Seitenthäier
enthalten mehr oder weniger diesen Goldsand.
sten Spaltungsfläche grünlichweiss, und von mehr
metallischem Perlmutterglanz; in allen Fällen aber ist
er undurchsichtig und vor dem Löthrohre nur an den
äussersten Kanten schmelzbar. In allen Abänderungen
des Serpentins ist Magneteisenerz, und was be-
merkenswerth ist, neben diesem auch Chromeisenerz
eingesprengt *), Beide metallische Substanzen finden
sich in ihnen in grösserer oder geringerer Menge
und in grösseren oder kleineren Theilen, und sind in
feinen Theilen zuweilen auch dem Diallag eingemengt,
der dadurch stellenweise grau gefärbt erscheint.
Beide sind magnetisch und von ihrem Magnetismus
rührt auch die magnetische Polarität des
ganzen Serpentins her, die, wie Ku p f f e r 2) bemerkt
hat, an einer Stelle des Hügels, worauf das Lusthaus steht,
so stark ist, dass sie die Magnetnadel völlig umkehrt.
In der Mitte dieser Kuppe steckt eine dichte grüne
Masse, wahrscheinlich dichter Granat 3) , auf dieselbe
*) Da mir das gemeinschaftliche Vorkommen des Magneteisenerzes
und Chromeisenerzes merkwürdig erschien, so habe ich, um
mich auf das bestimmteste davon zu überzeugen, dasselbe genau unte
rsu ch t; aber einige K ö rn e r geben einen vollkommen schwarzen
Strich, und erlheilen vor dem Löthrohre mit Phosphorsalz geschmolzen
demselben n u r die eisengrüne Karbe; dagegen andere einen
braunen Strich h ab en , und mit Phosphorsalz zu einem schönen
chromgrün geiärblen Glase zusammenschmelzen.
3) Voyage dans KOural p, 165,
3) lieber die Beschaffenheit der dichten grünen Masse kann ich
leider nichts mit Bestimmtheit entscheiden, da ich je tz t keine Probe
dieser Masse mehr besitze. Unglücklicherweise sind mir die EU-
quetten a lle r Gebirgsartenproben, die ich zwischen Miask und Oren-
burg sammelte, verloren gegangen. Ich hatte die Stücke vorläufig in
eine Kiste gepackt, die gewöhnlich im Wagen s ta n d , später aber
aus Mangel an Raum ohne mein Wissen in einen Koffer hinten am
Wagen gesetzt w u rd e , der nicht auf Federn ruhte. Da die Stücke
hierzu nicht fest genug gepackt waren, rieben sie das Papier, worin
sie eingewickelt w a ren , nebst den Eliquelteo zu Pulver. Die meisten
derselben konnte ic h , als ich später den In h a lt der Kiste u n te
rsu ch te , ohne Etiquetten wiedererkennen, diejenigen a b e r , bei de