
Winkeln berechnet, die Hai iy für den Augit angegeben
hat, 127° 23/. Hätten die Krystalle auch die
Form der Hornblende, wie sie deren Spaltungsflächen
haben, so würden die Durchschnitte parallel einer
Spaltungsfläche zwar ebenfalls unsymmetrische Sechsecke,
aber mit ganz anderen Winkeln bilden, da die
Hornblendekrystalle an den Enden viel stumpfer g e neigte
Flächen haben. Die Form, die diese Krystalle
gewöhnlich haben, wenn sie eingewachsen sind, ist
auf Taf. II dargestellt. Berechnet man bei ihnen
die Winkel, welche die parallel einer Spaltungslläche
durch den Krystall Taf. II gelegten Durchschnitte
haben, und legt man dabei ebenfalls die Haüysehen
Winkel zum Grunde, so findet man den Winkel an
ihrem oberen Ende 156° 30' r); also viel stumpfer als
bei den ähnlichen Durchschnitten des Uralits. Diese
Durchschnitte sind bei den Augitporphyren von Ko-
welinskoi vollkommen scharf und geradlinig, man kann
daher durch ein Stückchen Papier, auf welchem man
die Winkel des Uralitdurchschnitts ausgeschnitten hat,
sich von der Uebereinstimmung der Winkel der Krystalle
mit denen des Papiers überzeugen, und, ohne die
Krystalle aus dem Gesteine genommen zu haben, g e wiss
sein, dass die äussere Form die des Augites und
nicht der Hornblende ist.
Was nun die übrigen Eigenschaften der Krystalle
des Uralits betrifft, so ist ihre Farbe schwärzlichgrün
bis grünlichschwarz, auf den Spaltungsflächen nur
schwach glänzend von Perlmutterglanz, und ebenfalls
nur schwach an den Kanten durchscheinend.
Ihre Härte ist ungefähr die des Apatits; das spe-
cifiscbe Gewicht von einzelnen Uralitkrystallen, die
aus dem Augitporphyre aus der Umgebung des Sees
Man sieht dergleichen Durchschnitte sehr häufig auf den
Bruchflächen der Dioritporphyre, die Hornblende in eingewachsenen
Krystallen enthalten, wie z. B. in dem Th. I S. 301 dieser Reise
beschriebenen Diorilporphyr von Pitatelewskoi bei Bogoslowsk.
Baltym bei Katharinenburg herausgenoramen waren,
fand ich 3,150, das specifische Gewicht des umgebenden
Gesteins 2,991. Da es nicht möglich war, die
Krystalle von dem umgebenden Gestein vollkommen
zu befreien, so ist das specifische Gewicht der. Krystalle
vielleicht um ein Geringes zu niedrig.
Vor dem Löthrohre schmelzen dünne Splitter der
Krystalle, in der Platinzange gehalten, zu einem
schwärzlichgrünen Glase, das vom Magnete angezo-
oo-en wird.
Die Krystalle vom See Baltym, welche ich ausgesucht
hatte, um ihr specifisches Gewicht zu nehmen,
hat teHr.Kudernats ch die Güte in dem Laboratorium
meines Bruders H. Ro s e auf meine Bitte zu analysi-
ren. Er fand darin folgende Bestandtheile:
Sauerstoffgehalt
14,351
Kalkerde 12,47 3,502 ^
Talkerde 12,90 4,993 1
Eisenoxydul 16,37 3,727 f
Thonerde 4,56 2,129 J
Kieselsäure 53,05 27,559
99,35
Die chemische Zusammensetzung dieses
hat daher die grösste Aehnlichkeit mit der einer grünlichschwarzen
Hornblende von der Eisensteinsgrube
Normarken in Wermeland in Schweden, welche von
Bo n sd o r f untersucht, und zusammengesetzt gefunden
hat aus:
Kalkerde 10,16
Talkerde 13,61
Eisenoxydul 18,75
Manganoxydul 1,15
Thonerde '7,48
Kieselsäure 48,83
Flusssäure 0,41
Wasser 0,50
100,89