Ural nur die platonischen Gesteine, die man für die
älteren Bildungen dieser Art hält, Vorkommen (II,
579), Hiernach könnte man die Umänderung, und
eben so auch die Hebung und Zertrümmerung als einer
älteren Zeitperiode angehörig halten. Ein anderer
Umstand, worauf Herr v on Humb o ld t 1) hinweist,
macht es aber wahrscheinlich, dass die Hebung des
Ural erst in sehr neuer Zeit erfolgt sei, und zwar
nach der grossen Senkung des Kaspischen Meeres
und den quaternären Bildungen des Ust-Urt, „da derselbe
sich so vollkommen dem übrigen Theilc der
südlichen Kette des Ural anreibt, dass bei seiner g e ringen
Erhebung es wenig glaublich wäre, dass ein
Bücken sich in dem Isthmus erhalten hätte, wenn
die Erhebung des Ural der grossen Katastrophe der
Senkung des Bodens in dem westlichen Theile Cen-
tral-Asiens vorangegangen wäre”.
Eine grösse Aufmerksamkeit verdienen in dieser
Bücksicht die Beste der urweltlichen Pachydermen,
die man in dem Seifengebirge gefunden hat. Sie beweisen
ebenfalls die neue Entstehung desselben, kommen
aber nur selten vor, und es dürfte wohl noch
auszumachen sein, ob sie wirklich dem Seifengebirge
angehören, oder nicht etwa einer darüber liegenden
neueren Schicht, wie ihre Lagerung in dem Seifenwerke
Anninskoi zu beweisen scheint.
Asie centrale, Th. I S. 508.
N a c h t r a g ,
In dem dritten Hefte des bulletin de la société
impériale des naturalistes de Moscou von 1841, dasich
so eben erhalte, befindet sich die Beschreibung eines
neuen Minerals vom llmengebirge, die ich hier der
Vollständigkeit wegen noch nachtrage. He rmann,
der das Mineral beschrieben und analysirt hat, nennt
es Ur a l - 0 r th i t .
Es findet sich nur derb und nierenförmig, hin und
wieder mit kleinen Parthien fleischrothen Feldspaths
verwachsen, hat kleinmuschligen Bruch, schwarz-
braune Farbe, ist undurchsichtig oder nur an den äu-
ssersten Kanten etwas durchscheinend, und glänzend
von Fettglanz. Die Härte fast wie die des Feldspaths;
das specifische Gewicht: 3,41.
Vor dem Löthrohr verändert sich das Mineral bei
schwachen Hitzegraden gar nicht; bei stärkeren Hitzegraden
schmilzt es an den Kanten zu einem blasigen
schwarzen Glase, wobei es zu Blumenkohl —ähnlichen
Verzweigungen auswächst.
Im Kolben verändert es sich nicht, giebt aber
etwas Wasser.
In Borax löst es sich in def Oxydationsflamme zu
einem in der Hitze gelben, nach der Abkühlung farblosen
Glase auf. ln der Beductionsflamme erscheint
die Farbe in der Hitze grünlich.
Phosphorsalz greift das Mineral schwierig an;
doch löst es sich endlich unter Eisenreaction und mit
Hinterlassung von Kieselsäure auf.
Der Ural-Orthit giebt ein grünlichgraues Pulver,