die Nacht in dem Hause, in welchem sich das Comptoir
der beiden Seifenwerke befindet,, und das das
einzig anständige auf dem Seifenwerke war, und behalfen
uns in demselben, da : unsere Gesellschaft: ziemlich
gross war, ,sq gut wir konnten.
Den 11. Sept. Ganz in der Nähe von Soimo-
nowsk hat man Kupfererze entdeckt, von! denen man
schon eine ziemliche Menge gefördert, aber noch
nichts verschmolzen hatte. Das Erz besteht grössten-
theils; in klein - nierenförmigem> Malachit, der wie in
Cumeschewsk. nesterweise in, einer , einem körnigen
Kalkstein eingelagerten Thonmasse bricht. Man hatte
für die Gewinnung desselben einen 6 Lachter tiefen
Schacht abgeteuft, in welchem wir am Morgen anflÄ-
ren, worauf wir dann ungeachtet des Regens, der
auch heute nicht aufhörte, unsere Reise nach Kyschtimsk
fortsetzten. In diesem Regen besahen wir auch
das Seifenwerk Anniüskoi, bei welchem; uns der W eg
vorüberführte:, j konnten aber auch ihm wegen? deä bösen
Wetters nicht viel Aufmerksamkeit schenken. Das
Seifenwerk liegt in dem Thale der Tscheremschanka,
die ebenfalls noch ein Nebenflüsschen des Mias ist.
Das Seifengebirge ruht auf schwärzlichgrünem Talkschiefer,
und enthält unter seinen Geschieben sehr viel
Serpentin und Quarz. Ersterer steht auch in der Nähe
des Seifenwerkes in kleinen Kuppen an.
Am Nachmittage kamen wir in Kyschtimsk an,
wo wir in dem schönen Wohnhause des Herrn S o -
t o f f ein bequemes und geräumiges Quartier fanden,
‘ und uns trocknen und.’erwärmen und'von den Beschwerlichkeiten
der Beise erholen konnten. Das
Wohnhaus liegt hart an einem ziemlich grossen See,
jenseits dessen sich wieder das bewaldete Ufer erhob
j). Auf dem höchsten Punkte der gegenüberlie-
Auf dem See befinden sich förmliche, mit grossen Bäumen
bewachsene schwimmende Inseln. Eine solche bemerkte H e rr E h -
genden Höhe hatte man einen kleinen Tempel errichtet
und von diesem einen Weg bis zu dem See geführt, der
mit dem Tempel an seinem Ende von dem Wohnhause
aus einen schönen Prospect gewährte. Auf der ändern
Seite schliessen sich an das Wohnhaus des Besitzers
die Hüttengebäude und eine grosse Menge
kleinerer Häuser, worin; grösstentheils nur die Hüttenleute
'.wohnenv Ackerbau wird nicht getrieben, viele
in. der Nachbarschaft befindliche Seen und Moräste,
ein undurchdringlicher Wald, der das Hüttenwerk
umgiebt, und in welchem wir den ganzen gestrigen
und vorgestrigen Tag gefahren waren, machen das
Klima kalt und feucht.
Die Behaglichkeit des Ortes stimmte uns froh und
heiter; nach .einem, vortrefflichen Mittagessen, das wir
schon bereit fanden , verbrachten wir den Abend in
angenehmer Unterhaltung, und unsere frohe Laune
wurde noch erhöht durch ein sehr werthvolles Geschenk
unseres gefälligen Wirthes an Herrn v on
Humb o ld t , das in einem ausgezeichneten Topas-
Krystall bestand. Er war aus den Topäsbrüchen bei
Mursinsk, von bläulicher Farbe und durchsichtig, und
hatte bei einem Zoll Höhe die ungewöhnliche Hreite
von 3 Zoll in der einen Richtung und 2,;Zoll in der
ändern. Der Krystall ist jetzt eine Zierde der Königlichen
Sammlung in Berlin.
Den 1.2, Sept. In der Nähe von Kyschtimsk liegt
das Go.ldseifenwferk Barsowskoi, das durch das Vorkommen
des blauen Korunds, den der Staatsrath
Fu c h s in Kasan entdeckt und von welchem wir schon
schöne Stücke in Petersburg gesehen hatten, ausgezeichnet
ist. Es war interessant, die Verhältnisse
näher kennen zu lernen, unter welchen dieser Korund
r e n b e r g am folgenden Tage, wo e r mit der Untersuchung und dem
Ordnen der gesammelten Pflanzen zu Hause geblieben w a r; sie wurde
von dem Winde quer über den ganzen See getrieben.