
den Bestimmungen von Leop. v. Bu ch ) , denen von
Popilani an der Windau vollkommen ähnlich. Sie haben
noch ihre natürliche perlmutterartig glänzende
Schale, und liegen sehr gedrängt in dem Kalkstein.
Ob indessen bei dieser Nähe des Jurakalksteins das
Steinsalz noch zur Juraformation gerechnet werden
könne, muss noch unentschieden bleiben ). * '
Vor der Rückkehr nach Orenburg besuchte ich
noch einige Quellen mit süssem Wasser, die ^W e r ste
von dem Orte an der Jelschanka entspringen. Sie
haben beide eine Einfassung, in welcher das Wasser
sich vor dem Abiliessen zu einem etwa 4 Fuss tiefen
Bassin sammelt, und haben eine Temperatur von 6°,B und
6°.9 R* Die eine roch aber stark nach Schwefelwasserstoff.
— Kurz vor 6 Uhr Abends verliessen wir
UezkH waren aber doch erst um 3 Uhr in der Nacht
wieder in Orenburg; ' ' .
General Gens wünschte Herrn v. Humbo l d t
Gelegenheit zu geben, die Kirgisen der angränzenden
Steppe näher kennen zu l e r n e n und hatte deshalb die
nächsten Sultane durch Boten auffordern lassenf mit
ihren Unterthanen in die Nähe von Orenburg zu kommen,
und Wettkämpfe und Spiele zu veranstalten.
Eine’ grosse Anzahl Kirgisen war in Folge dieser
-Aufforderung auch wirklich erschienen, hatte einige
Werste von Orenburg in der Steppe an dem Wege
nach liezk ihre Jurten aufgeschlagen, und ihre Sultane
kamen nun gegen Mittag des 25: Septembers persönlich
zum General Ge n s , um ihn und Herrn v on
Humbo ldt zu diesen Spielen abzuholen. Wir fuhren
auch sogleich in i h r e r Begleitung nach ihren Jurten,
und hatten schon unterwegs Gelegenheit ihre Reiter-
0 Eben so wenig wie bei dem Steinsalz von Ilezk lässt sich
a u c h b e i d e r w e i t e r w e s tw ä r t s i n d e r S t e p p e z w i s c h e n d em l i r a l
u n d d e r W o l g a v o r k o m m e n d e n u n d s p ä t e r z u e rw ä h n e n d e n S t e i n s a l z ,
. f i s s e v o n T s e h a p t s e h a l s c h i b e s t im m e n , z u w e l c h e r ^ F o rm a t i o n sie
g e h ö r t .
künste zu bewundern, da viele Kirgisen aus dem Gefolge
der Sultane unsere Wagen oft in gestrecktem
Gallop umkreisten, während sie mit den Händen auf
den Sattel gestützt, den Kopf nach unten, die Füsse
steil in die Höhe richteten.
Bei ihren Zelten a n g e k o m m e n , wurden wir zuerst
zu den Frauen der Sultane geführt, die in einem der
«•rösseren, dem Eingänge gegenüber in einer Reihe
aufgestellt waren, und unter denen wir, dasiesämmt-
liclT nnverschleiert waren, manche in ihrer Art recht
hübsche Gesichter mit frischen rothen Wangen bemerken
konnten. Nach einer kurzen Begrüssung, die darin
bestand, dass wir ihnen der Reihe nach die Hand
reichten, fingen sogleich die Wettkämpfe an. Zuerst
stellten sich uns die Kirgisen vor, die den Wrettlauf
zu Pferde machen wollten; sie zogen bei uns vorüber,
und trabten dann langsam nach einem 7 Werste von
uns entfernten Orte, von welchem sie auf uns zugesprengt
kommen sollten. Während dieser Zeit wurden
die ändern Spiele veranstaltet; in einen von den
Zuschauern gebildeten Kreis traten 2 Kirgisen hinein,
die nach abgeworfenem Oberkleide, ihre ledernen Gürtel
um des Gegners Rücken schlangen, und sich nun
gegenseitig nieder zu werfen suchten ganz auf dieselbe
Weise, wie wir diess bei den Kämpfen der l a -
taren auf dem Saban bei Kasan gesehen hatten1)*
Auch hier blieb der Sieger auf dem Platze, bis er
wieder seinen Mann fand. In den meisten Fällen ereignete
sich diess schon bei dem zweiten Kampfe, doch
zeichnete sich unter allen ein Kämpfer aus, der 5 andere
nach einander niederwarf, bis er erst von dem
sechsten besiegt wterde. Das Interesse, welches die
übrigen Kirgisen an diesen Spielen nahmen, war so
gross, dass sie sich von allen Seiten hinzudrängten,
und den Kreis immer mehr und mehr verengten; sie
1) Vergl. diese Heise Th. I Si T07.