2 ) Ka lkthon-Gr ana t enthält ineistentheils noch
etwas Eisenoxydul, und erscheint daher roth, grün,
zuweilen aber auch fast reiu weiss. Er findet sich
krystaliisirt und derb in grossen blassen. ln den
schönsten Krystallen kommt er auf Gängen im Chloritschiefer
zu Achmatowsk bei Slatoust (II, 125) vor,
und zwar hier in aufgewachsenen zu prachtvollen
Drusen zusammengruppirten Krystallen, die röthlich-
braun, sehr regelmässig in Leucitoedern krystaliisirt,
bis zollgross und besonders in den kleineren Krystallen
stark glänzend sind; die grösseren Krystalle erscheinen
wegen ihrer stärkeren Streifung nach der
längeren Diagonale der Flächen von geringerem Glanze.
— Er findet sich ferner nach einigen von Me n g e
gesandten und in diesem Buche noch nicht erwähnten
Stücken zu Pyschminsk bei Beresowsk. Er kommt
hier in kleinen Parthien derb und in Höhlungen krystaliisirt
mit Magneteisenerz verwachsen vor, das
wahrscheinlich ein Lager im Chloritschiefer bildet. Er
ist von Farbe schwärzlichgrün und hat im Bruch einigen
Fettglanz, * auf den Kry-
stallfiächen Glasglanz. Die Krystalle
sind einige Linien gross
und haben die Form der beistehenden
Figur. S ie sind
Dodecaßder d mit den beim Granat
sehr ungewöhnlichen Flacher!
des Hexaeders a und Oc-
taeders o *). Letztere kommen
zwar nur untergeordnet vor,
haben aber den grössten Glanz;
zu Neiwinskoi, wo ausser den häufigeren blulrothen I.eucifoedern
kleine gelblichrothe Dodecaeder Vorkommen, die wahrscheinlich Kalfc-
tbongranateu sind.
*) Die Flächen des H.exaeders sind schon v o n 'Ha ü y , Mohi
die Flächen sind alle glatt, auch die Dodecaßdcrflä-
chen. Vor dem Löthrohr schmilzt dieser Granat zu
einer grünlichschwarzen, glänzenden, nicht magnetischen
Kugel; in Phosphorsalz löst er sich mit Ausscheidung
von Kieselsäure auf, die Kugel, zeigt die
Eisenfarbe, so lange sie heiss ist, beim Erkalten blasst
die Farbe aus, und die Kugel opalisirt.
Der in >rosseren Massen vorkommende derbe
Granat ist dicht, hat einen feinsplittrigen Bruch und
theils eine weisse, theils eine grüne Farbe. Der weisse
findet sich, in der Gegend, von Slatoust (II, 132) und
ist durch die eingewachsenen Krystalle von Vesuyian
merkwürdig, der grüne westlich von Miask (II, 99)
wo er den Kern von mehreren Serpentinhügeln bildet.
3) Der Kalk e i s e n - G ran a t kommt ebenfalls
krystaliisirt und derb vor'. Er hat gewöhnlich eine
gelbe, ins Grüne und Bräune fallende Farbe, und findet
sich in kleinen^' selten über eine Linie grossen
eingewachseneu Dodecaedero mit kleinen Magnetei-
eenerz-Octaßdern in dem Talkschiefcr der Schischims-
kaja bei Slatoust ( I I , I2Ö) 1) ; in etwas grösseren
Krystallen, bei Welchen die Dodecaßder an den Kanten
schwach abgestumpft sind, in bläiilichweissenkörniund
l i e v y beim Oranat beschrieben. Sie finden sich nach diesen
Miheralogen bei Krystallen aus England, dem Temesvarer Banat und
Ala) ich habe sie ferner auch noch bei den Krystallen vom Vesuv
bemerkt, wo sie zwar n u r klein, aber ganz deutlich Vorkommen.
Die Octaederflächen ,sind .indessen, beim G ra n a t, so viel ich weiss,
noch nicht beobachtet worden,
i j In seinem Verhalten vor dem Lolhrohr und namentlich in
seiher Schwerschmelzbarkeit stimmt dieser Granat vollkommen mit
dem Kalkeisengranat von L a n g b a n s c h y t t a n in Schweden überein,
wonach das oben S* 120 Gesagte zu berichtigen ist. Die Schwerschmelzbarkeit
vor dem Löthrohr, der Magnetismus der geschmolze