nicht weiter beschreibt; wichtiger dagegen ist der
nordwestlich vorkommende Tschaptschatschi, der durch
die grossen Massen Steinsalz, welche er enthält, ausgezeichnet
ist.
Der Tschaptschatschi bildet eine aus mehreren
aneinander stossenden Hügeln bestehende längliche
Berggruppe, die von einem lehmigen flachen Thale mit
verschiedenen Windungen und Busen von 0 . nach W.
durchschnitten wird. Diess Thal ist etwa 3 Werste
lang und eine halbe Werst breit und enthält mehrere
Teiche mit ziemlich gutem Trinkwasser, östlich aber
einen flachen Salzgrund: In den Hügeln liegt das
Steinsalz, nach dem was man sehen kann, in grossen
Nestern, und ist namentlich an der Ostseite des Salzsees
in einem grossen Absturze zu sehen; doch möchten
wahrscheinlich diese so hoch in der Steppe vorkommenden
einzelnen sichtbaren Massen, nur die obern
Theile einer grösseren und mächtigeren Masse sein,
die in grösserer Tiefe ansteht. Da wegen des schweren
Transportes dieses Steinsalzes zur Wolga und des
übrigen grossen Salzreichthums der Steppe dasselbe
von den Russen nicht benutzt wird, und nur von den
Kirgisen und Kalmücken hin und wieder davon g e brochen
wird *), so ist auch sein eigentliches Vor-?
kommen nicht gekannt. Nach Gö b e l bestehen die
Hügel, in welchen das Steinsalz liegt, meist aus Sand,
nur an einer Stelle beobachtete er über einer Salzmasse
eine Lage festen Sandsteins, ausserdem fand
er Gerölle von Thonschiefer, Feldspath, Kiesel, Brauneisenstein
und kaspische Muscheln, nie aber Gyps,
dagegen nennt P a l l a s das kleine Gebirge im Allgemeinen
ein kalkschiefriges, welches sich oft gyps-
haft zeige, und misst ihm die grösste Äehnlichkeit mit
dem Inderskischen Gebirge bei. Das Steinsalz \on
. • #’
i ) v o n den Kalmücken schreibt «ich auch der Name h e r , der
in ih re r Sprache, nach P a l l a s , einen Ort bedeutet, wo man etwa»
mit dem Beil hauet.
Tschaptschatschi ist nächst dem von Ilezk das einzige
Steinsalz, welches man im russischen Reiche kennt;
wenngleich dasselbe wegen der vielen Salzseen der
Steppe und der denselben zufliessenden Salzbäche
noch an vielen Orten zu vermuthen ist.
Am interessantesten aber sowohl durch die Beschaffenheit
seiner Massen, als auch durch seine Höhe ist der
nörd lichste Berg der Steppe, der B o g do-Berg ^),der der
Wolga am nächsten, unmittelbar im SO. des Bäskuntschat-
skischen Salzsees liegt. Er hat ungefähr die Gestalt einer
dreiseitigen Pyramide, die sich über einer Basis erhebt,
deren eine Seite parallel mit dem Sti eichen der
Schichten des Berges von NO. nach SW . läuft, während
eine zweite eine nordsüdliche, die dritte eine
ostwestliche Richtung hat. Die östliche und südliche
Seite dieser Pyramide fällt steil ab, die nordwestliche
aber erhebt sich ganz allmählig, stellt
indessen nicht eine vollkommene gerade Ebene dar,
sondern ist in der, Mitte eingesenkt, so dass sich
hier ein flaches Thal mit einem Bache bildet, das g e gen
SW^erste in nordwestlicher Richtung lang, zuletzt
mit einer Krümmung gegen N. zum See abfällt. Dieser
Bach ist salzig und der einzige Zufluss des Sees.
Die Spitze des Berges, die fast ganz an der östlichen
Seite liegt, hat eine Höhe von 541 Fuss über dem See
und von 621 Fuss über dem kaspischen Meere. Von
ihr herab gehen an der östlichen Seite des Berges
eine Menge tiefer Schluchten und W^asserrisse, und
dieser Seife gegenüber liegt noch eine kleinere von
der grösseren wie abgerissene Felsmasse, wie auch
mehrere andere Hügel sich an der südlichen Seite finden,
zwischen denen eine Menge Erdfälle und Einsenkungen
des BodeMfc zu sehen sind.
*) Von dem kalmückischen Wo rte Bogdo (e rh ab en , göttlich),
öa ihn die Kalmücken fü r heilig halten, und von weit und breit her-
beikömmen, um an ihm zu opfern. Die vollständige Benennung des
Berges bei den Kalmücken ist Bogdo-Oola*
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